
Chinas Finanz-Revolution: Wie Peking den Dollar-Thron ins Wanken bringt
Während die neue Große Koalition in Berlin noch über Infrastruktur-Milliarden debattiert, vollzieht sich auf den Weltfinanzmärkten eine tektonische Verschiebung. China baut systematisch eine Alternative zum westlichen Finanzsystem auf – und immer mehr Länder greifen begierig danach. Der jüngste Coup: Afrikas größte Bank, die südafrikanische Standard Bank, ist Ende November dem chinesischen Zahlungssystem Cips beigetreten. Ein Schachzug, der die Dollar-Dominanz weiter untergräbt.
Die stille Revolution der Zahlungssysteme
Was sich hier abspielt, ist nichts weniger als eine finanzielle Entkolonialisierung. Das Cross-Border Interbank Payment System (Cips) bietet Ländern und Unternehmen einen Ausweg aus der erdrückenden Abhängigkeit vom US-dominierten Swift-System. Finanzmarkt-Experte Johannes Petry bringt es auf den Punkt: Der Anteil von Renminbi-denominierten Krediten im Auslandsgeschäft chinesischer Finanzinstitute habe sich zwischen 2021 und 2024 auf mehr als 40 Prozent verdoppelt.
Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Seit Donald Trump 2018 seinen ersten Handelskrieg gegen China vom Zaun brach, haben chinesische Unternehmen massiv ihre Wertschöpfungsketten in Schwellenländer verlagert. Nun folgt die finanzielle Infrastruktur dieser Verlagerung – mit weitreichenden Konsequenzen für die globale Wirtschaftsordnung.
Afrika befreit sich von der Dollar-Fessel
Besonders bemerkenswert ist die Dynamik auf dem afrikanischen Kontinent. Äthiopien, Tansania, Mosambik und Kenia – sie alle haben begonnen, ihre drückenden Dollar-Schulden in chinesische Renminbi umzuwandeln. Der Grund liegt auf der Hand: Die Zinssätze für RMB-Anleihen liegen bei etwa 2,4 Prozent – gerade einmal die Hälfte dessen, was für Dollar-denominierte Anleihen fällig wird.
„Diese Transaktionen können zwar die Kosten senken, bergen aber je nach ihrer Struktur auch Währungsrisiken", warnt der Internationale Währungsfonds verzweifelt.
Doch die afrikanischen Staaten lassen sich von solchen Warnungen nicht mehr beeindrucken. Kenia konnte durch die Umschichtung jährlich 215 Millionen US-Dollar einsparen – Geld, das dringend für Entwicklungsprojekte benötigt wird. Äthiopien erwägt sogar eine Umstrukturierung im Volumen von 5,38 Milliarden Dollar.
Die Sanktions-Keule verliert ihre Wirkung
Was Petry als „Schutzeffekt" bezeichnet, ist in Wahrheit eine fundamentale Machtverschiebung. Die USA haben das Swift-System jahrzehntelang als geopolitische Waffe eingesetzt. Wer Washington nicht zu Willen war, wurde vom internationalen Zahlungsverkehr abgeschnitten – ein finanzieller Todesstoß für Unternehmen und ganze Volkswirtschaften.
Doch diese Ära neigt sich dem Ende zu. Mit Cips existiert nun eine funktionierende Alternative, die Schutz vor amerikanischer Willkür bietet. Nicht nur Russland nach den Sanktionen von 2022, sondern auch viele andere Länder haben die Lektion gelernt: Wer sich auf das Dollar-System verlässt, macht sich erpressbar.
Europa zwischen den Stühlen
Während Afrika und Asien bereits Fakten schaffen, verharrt Europa in gewohnter Unentschlossenheit. Petry plädiert zwar für ein eigenes europäisches System, um „Autonomie zu generieren, statt neue Abhängigkeiten zu schaffen". Doch während in Brüssel noch diskutiert wird, schaffen China und seine Partner längst Tatsachen.
Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz täte gut daran, diese Entwicklung ernst zu nehmen. Statt 500 Milliarden Euro in fragwürdige „Klimaneutralität" zu pumpen und damit die Inflation weiter anzuheizen, sollte Deutschland endlich eine souveräne Finanzinfrastruktur aufbauen. Doch von einer Regierung, die trotz gegenteiliger Versprechen neue Schulden macht, ist wohl kaum strategische Weitsicht zu erwarten.
Gold als ultimativer Schutz
In dieser Zeit tektonischer Verschiebungen im globalen Finanzsystem wird eines immer deutlicher: Physische Edelmetalle bleiben der ultimative Schutz vor Währungsturbulenzen. Während Politiker und Zentralbanker ihre Machtspiele treiben, behält Gold seinen Wert – unabhängig davon, ob die Welt in Dollar, Renminbi oder einer anderen Währung rechnet.
Die Lehre aus der aktuellen Entwicklung ist klar: Die unipolare Weltordnung mit dem Dollar als Leitwährung bröckelt. Kluge Anleger diversifizieren ihr Vermögen und sichern einen Teil in physischen Edelmetallen. Denn während Währungen kommen und gehen, bleibt Gold seit Jahrtausenden ein verlässlicher Wertspeicher.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss eigenständig recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier geäußerten Meinungen spiegeln ausschließlich die Einschätzung unserer Redaktion wider.

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