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04.09.2025
16:21 Uhr

Chemie-Kollaps im Osten: Wenn die industrielle Basis einer ganzen Region wegbricht

Die deutsche Chemieindustrie erlebt ihre schwerste Krise seit der Wiedervereinigung. Mit einer Kapazitätsauslastung von nur noch 71,7 Prozent im zweiten Quartal – dem niedrigsten Wert seit 1991 – steht die Branche vor dem Abgrund. Besonders dramatisch: Erst ab 82 Prozent Auslastung arbeiten die Anlagen überhaupt rentabel. Was sich hier abzeichnet, ist nichts weniger als eine industrielle Kernschmelze, die vor allem den Osten der Republik mit voller Wucht trifft.

Das Ende einer Erfolgsgeschichte?

Nach der Wende galten die ostdeutschen Chemiestandorte als Vorzeigeprojekte des wirtschaftlichen Aufbaus. Leuna, Schkopau, Bitterfeld-Wolfen – diese Namen standen für moderne Industriearbeitsplätze und regionale Prosperität. Heute drohen sie zu Mahnmalen einer verfehlten Wirtschaftspolitik zu werden. Die angekündigten Werksschließungen in Schkopau und Böhlen würden nicht nur 500 direkte Arbeitsplätze vernichten. Wie Nora Schmidt-Kesseler vom Landesverband Nordost warnt, hängen an jedem Chemiearbeitsplatz im Osten drei weitere Jobs. Das bedeutet: Wir reden hier von mindestens 2.000 Familien, die vor einer ungewissen Zukunft stehen.

„Die Hütte brennt", bringt es Schmidt-Kesseler auf den Punkt. Eine treffendere Beschreibung für die aktuelle Lage könnte es kaum geben. Während in Berlin die neue Große Koalition noch über Klimaneutralität und ein 500-Milliarden-Sondervermögen philosophiert, kämpfen in Sachsen-Anhalt 26.000 Beschäftigte der Chemiebranche ums nackte Überleben.

Die wahren Schuldigen sitzen in Berlin

Die Ursachen dieser Misere sind hausgemacht. Hohe Energiekosten, ausufernde Bürokratie und eine ideologiegetriebene Energiepolitik haben die deutsche Chemieindustrie systematisch ihrer Wettbewerbsfähigkeit beraubt. Während unsere internationalen Konkurrenten mit günstiger Energie produzieren, zahlen deutsche Unternehmen Mondpreise für Strom – garniert mit Stromsteuer, EEG-Umlage und diversen Netzentgelten.

Besonders bitter: Die neue Merz-Regierung hatte Besserung versprochen. Doch was ist passiert? Die angekündigte Senkung der Stromsteuer lässt auf sich warten. Stattdessen plant man lieber neue Schulden in astronomischer Höhe – trotz gegenteiliger Wahlversprechen. VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup formuliert es deutlich: „Die Standortkrise lässt sich nicht mit Worten beheben, nur mit schnellen Taten."

Trump macht es vor – Deutschland schaut zu

Während Donald Trump mit seiner America-First-Politik die heimische Industrie schützt – wenn auch mit fragwürdigen Mitteln wie massiven Zöllen –, opfert Deutschland seine industrielle Basis auf dem Altar der Klimaneutralität. Die Ironie dabei: Wenn unsere Chemieindustrie nach China oder Indien abwandert, wird dort mit deutlich schlechteren Umweltstandards produziert. Das Weltklima profitiert also nicht einmal von unserem wirtschaftlichen Selbstmord.

Die Forderungen der Branche sind klar und berechtigt: verlässliche Energiepreise, Investitionssicherheit, weniger Regulierung. Es brauche endlich Schluss mit endlosen Genehmigungsverfahren, mahnt Schmidt-Kesseler. Der InfraLeuna-Sprecher wird noch deutlicher: „Von der Stromsteuer bis zu den Netzumlagen" müsse sofort eine Revision her.

Noch ist nicht alles verloren – aber die Zeit läuft

Trotz der dramatischen Lage herrscht noch kein völliger Defätismus. „Eine spektakuläre Aufholjagd ist absolut notwendig – und sie ist auch möglich", zeigt sich Schmidt-Kesseler kämpferisch. Auch InfraLeuna glaubt noch an eine Wende: „Wenn der politische Wille da ist und die Maßnahmen vernünftig kommuniziert werden, schaffen wir das."

Doch die Geduld der Unternehmen ist endlich. Vier Jahre nicht rentable Auslastung, zunehmende Insolvenzen, schwindende Arbeitsplätze – wie lange kann eine Branche das noch durchhalten? Die ostdeutsche Chemieindustrie braucht jetzt keine wohlfeilen Sonntagsreden, sondern konkrete Maßnahmen. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche mag bei ihrem Besuch in Leuna Verständnis signalisiert haben. Entscheidend wird sein, ob den Worten auch Taten folgen.

„Wir brauchen Wirtschaftswachstum, wir brauchen Mut und wir brauchen positive Aufbruchstimmung", fordert Schmidt-Kesseler.

Die Chemieindustrie im Osten steht am Scheideweg. Entweder die Politik besinnt sich endlich auf ihre Verantwortung für den Industriestandort Deutschland – oder wir erleben das Ende einer Erfolgsgeschichte, die einst Hoffnung für ganze Regionen bedeutete. Die Menschen in Leuna, Schkopau und Bitterfeld haben es nicht verdient, dass ihre Zukunft auf dem Altar ideologischer Experimente geopfert wird. Es ist höchste Zeit für eine Kehrtwende – bevor es zu spät ist.

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