
Auswärtiges Amt zeigt sich besorgt: Chinas Säbelrasseln um Taiwan erreicht neue Dimension
Während die Welt zwischen den Jahren zur Ruhe kommt, lässt Peking die Muskeln spielen. Das Auswärtige Amt in Berlin hat sich am Dienstag besorgt über die jüngsten militärischen Großmanöver Chinas rund um Taiwan geäußert. Doch wie viel Gewicht haben mahnende Worte aus Deutschland in einem Konflikt, der das Potenzial hat, die gesamte Weltordnung zu erschüttern?
Diplomatische Floskeln statt klarer Kante
Ein Ministeriumssprecher erklärte, die Übungen würden die Spannungen erhöhen und die Stabilität in der Straße von Taiwan beeinträchtigen. Man rufe zu "Zurückhaltung und Dialog" auf. Frieden und Stabilität seien von "strategischer Bedeutung für regionale und internationale Sicherheit und Wohlstand". Jegliche Änderung des Status quo dürfe nur friedlich und in gegenseitigem Einvernehmen erfolgen.
Man fragt sich unweigerlich: Glaubt irgendjemand in Peking ernsthaft, dass solche wohlfeilen Appelle aus Berlin die kommunistische Führung von ihren Expansionsplänen abbringen werden? Die Bundesregierung unter Friedrich Merz scheint hier in der gleichen diplomatischen Sackgasse zu stecken wie ihre Vorgänger – viel Rhetorik, wenig Substanz.
Chinas Machtdemonstration unter dem Namen "Justice Mission 2025"
Die Volksrepublik hatte am Montag umfangreiche Militärübungen angekündigt, die unter dem bezeichnenden Namen "Justice Mission 2025" laufen. Das chinesische Militär sprach unverhohlen von einer "ernsten Warnung an Befürworter einer Unabhängigkeit Taiwans und vor Einmischung von außen". Die Übungen sollen die Kampfbereitschaft sowie die Blockade und Kontrolle wichtiger Häfen und kritischer Gebiete testen. Scharfe Schießübungen finden demnach in fünf See- und Lufträumen rund um die Insel statt.
Taiwans Regierung reagierte entsprechend alarmiert und warf China militärische Einschüchterung vor. Das Verteidigungsministerium in Taipeh erklärte, man befinde sich in hoher Alarmbereitschaft und sei bereit, schnelle Reaktionsübungen durchzuführen.
Ein Pulverfass kurz vor der Explosion
Die Spannungen in der Region haben derzeit einen besorgniserregenden Höhepunkt erreicht. China und Japan sind in einen diplomatischen Streit über Äußerungen zu Taiwan verwickelt. Hinzu kommt, dass Washington und Taipeh kürzlich einen der größten Waffendeals der USA mit der Insel angekündigt haben – ein Schritt, der Peking naturgemäß in Rage versetzt.
China betrachtet Taiwan seit jeher als abtrünnige Provinz und Teil seines eigenen Territoriums. In den vergangenen Jahren hat die kommunistische Führung ihre militärische Einschüchterung systematisch verstärkt und führt zu sensiblen Zeiten regelmäßig Großmanöver durch. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann dieser schwelende Konflikt eskaliert.
Deutschlands Rolle: Zahnloser Tiger oder strategischer Partner?
Die Reaktion des Auswärtigen Amtes offenbart einmal mehr das Dilemma deutscher Außenpolitik. Einerseits ist man wirtschaftlich eng mit China verflochten, andererseits bekennt man sich zu westlichen Werten und der regelbasierten internationalen Ordnung. Dieser Spagat wird zunehmend unhaltbar. Während die USA unter Präsident Trump eine deutlich konfrontativere Haltung gegenüber Peking einnehmen, wirkt Deutschland wie ein Beobachter am Spielfeldrand, der mahnende Worte von sich gibt, aber keine echten Konsequenzen zieht.
Die Entwicklungen im Pazifik sollten auch den deutschen Bürger interessieren. Ein militärischer Konflikt um Taiwan hätte verheerende Auswirkungen auf die globalen Lieferketten und damit auf unseren Wohlstand. Es wäre an der Zeit, dass die Bundesregierung über bloße Besorgnisbekundungen hinausgeht und eine kohärente China-Strategie entwickelt.

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