
Amerika First im Pazifik: Wie Trump-Regierung das Vertrauen der Verbündeten verspielt
Die neue Trump-Administration führt die Bündnistreue ihrer pazifischen Partner gerade eindrucksvoll vor, wie man es nicht machen sollte. Das Pentagon kündigte diese Woche an, die vereinbarte Lieferung von Atom-U-Booten an Australien einer „Überprüfung" zu unterziehen. Was für ein diplomatisches Desaster! Während China mit zwei Flugzeugträgergruppen östlich von Iwo Jima seine Muskeln spielen lässt, zögern die Amerikaner bei der Unterstützung ihrer wichtigsten Verbündeten im Indopazifik.
Der Indopazifik als neues Schlachtfeld der Großmächte
Der Begriff Indopazifik mag akademisch klingen, doch dahinter verbirgt sich die geopolitische Kampfzone des 21. Jahrhunderts. Von der afrikanischen Ostküste bis zu den östlichsten Inseln Polynesiens erstreckt sich ein Raum, in dem die Zukunft der globalen Machtverteilung entschieden wird. China und Indien streben nach ihrer historischen Größe zurück – um 1800 repräsentierten beide Länder mehr als die Hälfte der Weltwirtschaft. Diese Ambitionen kollidieren frontal mit den amerikanischen Hegemonialansprüchen.
Die USA dominieren seit 1945 den Westpazifik bis zur sogenannten Ersten Inselkette, die sich von Japan über Taiwan bis zu den Philippinen erstreckt. Für China sind das fremde Machtansprüche vor der eigenen Haustür – ein Zustand, den Peking nicht länger akzeptieren will. Die Entsendung chinesischer Flugzeugträgergruppen in den Westpazifik zeigt unmissverständlich: Die Zeiten unbestrittener amerikanischer Vorherrschaft neigen sich dem Ende zu.
Das Aukus-Bündnis: Von der Hoffnung zur Enttäuschung
2021 schlossen die USA, Großbritannien und Australien mit großem Tamtam das Aukus-Bündnis. Kernstück sollte die Ausrüstung Australiens mit nuklear betriebenen U-Booten aus amerikanischer Produktion sein. Ein strategischer Coup gegen China, so schien es. Doch jetzt rudert Washington zurück. Ein Pentagon-Vertreter erklärte, die Trump-Regierung wolle sicherstellen, dass das Abkommen „vernünftigen America-First-Kriterien" genüge.
Was für eine Farce! Australien hat bereits 500 Millionen Dollar überwiesen – die erste Tranche von insgesamt drei Milliarden zur Förderung des amerikanischen U-Boot-Baus. Massiv wird Down Under in die industrielle Basis für eigene Atom-U-Boote investiert. Und jetzt diese Kehrtwende aus Washington. Der australische Premier Anthony Albanese reagierte entsprechend verschnupft: „Ich denke, dass Australien selbst entscheiden sollte, wie viel wir für die Verteidigung Australiens ausgeben. So einfach ist das."
Deutschland im pazifischen Abenteuer
Besonders pikant wird die Situation, wenn man bedenkt, dass auch Deutschland sich in dieses pazifische Abenteuer verstrickt hat. Das Verteidigungsministerium verkündet vollmundig „Indopazifik-Leitlinien" und spricht von der „für die deutschen Interessen wichtigen Region". Deutsche Schiffe und Soldaten stehen für einen möglichen Kriegsfall im Pazifik bereit. Unsere Freiheit soll also nicht nur am Hindukusch und in der Ukraine, sondern auch zwischen Samoa und Taiwan verteidigt werden?
Man fragt sich unwillkürlich: Hat die deutsche Politik nichts aus der Geschichte gelernt? Während unsere Wirtschaft schwächelt und die Energieversorgung wackelt, träumen Berliner Strategen von globaler Machtprojektion. Die Ampel-Regierung, die es nicht einmal schafft, funktionierende Züge auf die Schiene zu bringen, will im Pazifik mitspielen. Ein Treppenwitz der Geschichte!
Das Vertrauen schwindet
Die amerikanische Forderung nach höheren Verteidigungsausgaben – 3,5 Prozent des BIP für Australien – zeigt das wahre Gesicht der „America First"-Politik. Die USA behandeln ihre Verbündeten zunehmend wie Vasallen, nicht wie Partner. Elbridge Colby, der stellvertretende US-Verteidigungsminister und Aukus-Skeptiker, wurde mit der Revision des Abkommens betraut. Seine Zweifel an der amerikanischen Produktionskapazität für U-Boote mögen berechtigt sein, doch die Art der Kommunikation ist verheerend.
Für die Einheit des Westens wird das indopazifische Bündnis zum Lackmustest. Verlieren die USA das Vertrauen ihrer traditionellen Partner, werden sich nicht-westliche Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika umso schneller alternativen Allianzen zuwenden. China und Russland warten nur darauf, in diese Lücke zu stoßen.
Die Ironie der Geschichte: Während die USA ihre Verbündeten vor den Kopf stoßen, baut China systematisch seine Flotte aus. Neben den zwei aktiven Flugzeugträgern Liaoning und Shandong absolviert die Fujian Probefahrten, ein vierter ist im Bau. Die Amerikaner mögen noch elf Trägergruppen haben, doch im Zeitalter von Hyperschallraketen zählt nicht nur die Quantität.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Die westliche Allianz bröckelt ausgerechnet in dem Moment, in dem sie am dringendsten gebraucht würde. Statt geschlossen gegen die chinesische Herausforderung aufzutreten, verzetteln sich die USA in kleinlichen „America First"-Kalkulationen. Ein geopolitisches Eigentor erster Güte – und ein Geschenk für Peking.
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