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13.08.2025
12:02 Uhr

Alaska-Gipfel: Wenn Geschichte und Machtpolitik aufeinandertreffen

Was für eine Ironie der Geschichte: Ausgerechnet in Alaska, jenem eisigen Territorium, das Russland 1867 für einen Spottpreis an die Amerikaner verscherbelte, treffen sich nun Donald Trump und Wladimir Putin zum ersten großen Gipfel. Der US-Präsident, der bei seiner Ankündigung gleich zweimal behauptete, nach "Russland" zu reisen, hat damit unbewusst den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn Alaska war einmal russisch – und genau diese historische Verbindung macht den Treffpunkt so brisant.

Die "nutzlose Gefriertruhe" als Bühne der Weltpolitik

158 Jahre nach dem Verkauf betritt erstmals ein russischer Staatschef wieder alaskischen Boden. Putin dürfte die Symbolik gefallen: Hier, wo einst das Zarenreich seine Flagge hisste, wo russische Pelzhändler die Ureinwohner ausbeuteten und orthodoxe Kirchen errichteten, will er nun mit Trump über die Zukunft der Ukraine verhandeln. Es ist, als würde die Geschichte einen makabren Witz erzählen.

Die Wahl Alaskas als Treffpunkt sei "ein Symbol russisch-amerikanischer Zusammenarbeit", meint Sicherheitsexperte Joachim Weber. Doch Sam Greene vom Londoner Kings College sieht das anders: Die Symbolik sei "schrecklich", als wolle man demonstrieren, "dass Grenzen verschoben und Land gekauft und verkauft werden kann". Angesichts des Ukraine-Krieges könnte diese Interpretation kaum treffender sein.

Vier Kilometer zwischen den Weltmächten

An der engsten Stelle trennen nur vier Kilometer Meer die beiden Supermächte. Die Diomedes-Inseln, geteilt zwischen Russland und den USA, symbolisieren diese prekäre Nähe. Während auf der russischen Ratmanow-Insel niemand lebt, hausen auf der amerikanischen Kleinen Diomedes-Insel ein paar Dutzend Menschen – getrennt durch die internationale Datumslinie und 21 Stunden Zeitunterschied. Ein perfektes Sinnbild für zwei Welten, die sich so nah und doch so fern sind.

Diese geografische Nähe wurde 2022 auf dramatische Weise deutlich, als zwei indigene Russen mit einem kleinen Motorboot über die Beringsee flohen. Sie wollten nicht wie andere Minderheiten als Kanonenfutter in Putins Krieg verheizt werden. Ihre Flucht über die schmale Meerenge zeigt, wie dünn die Grenze zwischen Freiheit und Unterdrückung sein kann.

Der schlechteste Deal der russischen Geschichte?

Für lächerliche 7,2 Millionen Dollar – nach heutiger Kaufkraft etwa 160 Millionen – verkaufte das Zarenreich 1867 ein Gebiet, das fast fünfmal so groß wie Deutschland ist. Was damals als "nutzlose Gefriertruhe" und "Eisbärengehege" verspottet wurde, entpuppte sich als Schatzkammer: Gold, Öl, reiche Fischgründe. Die Russen hatten das Geschäft ihres Lebens verpasst.

"Spiel nicht den Narren, Amerika. Gib' uns unser geliebtes Alaska zurück"

So sang die russische Rockband Ljube in den 1990er Jahren – und traf damit einen wunden Punkt im kollektiven Gedächtnis Russlands. Bis heute fordern Kreml-Propagandisten die Rückgabe Alaskas. Es ist diese historische Demütigung, die Putin nun symbolisch zu korrigieren scheint, wenn er als erster russischer Staatschef seit dem Verkauf wieder alaskischen Boden betritt.

Orthodoxe Kirchen und vergessene Dialekte

Noch heute zeugen über 35 orthodoxe Kirchen mit ihren typischen Zwiebeltürmen von der russischen Vergangenheit Alaskas. Ein vom Russischen abgeleiteter Dialekt, vermischt mit den Sprachen der Ureinwohner, hielt sich jahrzehntelang in der Nähe von Anchorage. Heute ist er fast verschwunden – wie so vieles, was an die russische Kolonialzeit erinnert.

Nur in einer kleinen orthodoxen Landschule auf der Kenai-Halbinsel wird noch Russisch unterrichtet. Hundert Schüler lernen dort die Sprache ihrer Vorfahren, umgeben von gewaltigen Gletschern – ein letztes Aufbäumen gegen das Vergessen.

Ein "Sondierungstreffen" mit Sprengkraft

Trump betont, es handle sich lediglich um ein "Sondierungstreffen". Er werde "keinen Deal machen" – zumindest nicht ohne den ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Doch die Wahl des Ortes spricht eine andere Sprache. Hier, wo einst Grenzen für Geld verschoben wurden, wo ein Imperium sein Territorium aufgab, treffen sich zwei Männer, die die Weltordnung nach ihren Vorstellungen formen wollen.

"Ich glaube, dass es gut wird. Aber es könnte auch schlecht verlaufen", sagte Trump mit seiner typischen Unbekümmertheit. Für die Ukraine, für Europa, für die gesamte freie Welt steht bei diesem Treffen in der "nutzlosen Gefriertruhe" mehr auf dem Spiel als nur die Zukunft eines Krieges. Es geht um die Frage, ob im 21. Jahrhundert wieder Grenzen verschoben und Völker über ihre Köpfe hinweg verhandelt werden können.

Die Geschichte Alaskas mahnt: Manchmal erkennt man den wahren Wert von Freiheit und Souveränität erst, wenn es zu spät ist. Die Europäer täten gut daran, diese Lektion nicht zu vergessen, während in der eisigen Einsamkeit Alaskas über ihre Zukunft verhandelt wird.

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