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11.08.2025
10:40 Uhr

Adidas-Skandal: Wenn deutsche Konzerne indigene Kulturen ausbeuten

Es ist schon bemerkenswert, wie sich die Geschichte wiederholt. Während in Deutschland die Ampel-Koalition zerbrach und eine neue Regierung unter Friedrich Merz versucht, die Scherben aufzusammeln, zeigt ein deutscher Weltkonzern einmal mehr, wie man es nicht machen sollte. Der Sportartikelhersteller Adidas aus dem bayerischen Herzogenaurach steht im Zentrum eines internationalen Skandals, der zeigt, wie wenig Respekt westliche Konzerne vor traditionellen Kulturen haben.

Die Entschuldigung, die keine ist

Der US-amerikanische Designer Willy Chavarria, dessen Vater mexikanischer Abstammung ist, hat sich nun für seinen Fauxpas entschuldigt. Er bedauere es zutiefst, die sogenannte Sneaker-Sandale "Chavarria Oaxaca Slip On" nicht in direkter Zusammenarbeit mit der indigenen Gemeinschaft entwickelt zu haben. Eine Entschuldigung, die nach öffentlichem Druck kommt, ist jedoch kaum mehr als Schadensbegrenzung. Man fragt sich unwillkürlich: Wäre diese Einsicht auch ohne den medialen Aufschrei gekommen?

Chavarria räumte ein, dass für den Entwurf ein traditionelles Design aus dem südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca "angeeignet" worden sei. Das klingt fast so, als hätte man sich nur versehentlich bedient. Doch die Realität sieht anders aus: Hier wurde bewusst das kulturelle Erbe einer indigenen Gemeinschaft aus dem Dorf Hidalgo Yalalag für kommerzielle Zwecke ausgeschlachtet.

Mexikos klare Ansage

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum ließ keinen Zweifel daran, was sie von diesem Vorgehen hält. "Es handelt sich um kollektives geistiges Eigentum", betonte sie während ihrer morgendlichen Pressekonferenz. Ihre Forderung ist eindeutig: "Es muss eine Entschädigung geben." Eine Haltung, die Respekt verdient und zeigt, dass sich nicht jedes Land von internationalen Konzernen auf der Nase herumtanzen lässt.

Der Abgeordnete Isaías Carranza brachte es auf den Punkt: Adidas und Chavarria hätten sich das "einzigartige Design der traditionellen Huaraches der Menschen aus dem Dorf Hidalgo Yalalag angeeignet". Der Gouverneur des Bundesstaates Oaxaca, Salomón Jara, drohte sogar mit einer Klage. Das Kultusministerium des Bundesstaates erklärte unmissverständlich, dass die Verwendung kultureller Elemente zu kommerziellen Zwecken ohne Zustimmung der indigenen Völker "eine Verletzung unserer kollektiven Rechte" darstelle.

Ein Muster, das sich wiederholt

Besonders bitter ist, dass dies kein Einzelfall ist. Mexikanische Politiker haben bereits mehrfach Modeunternehmen vorgeworfen, ohne Absprache indigene Kunst oder Designs zu verwenden. Die Liste der Beschuldigten liest sich wie ein Who's Who der Modeindustrie: der chinesische Onlinehändler Shein, die spanische Modekette Zara und das Modehaus der venezolanischen Designerin Carolina Herrera.

Es scheint, als hätten internationale Konzerne noch immer nicht verstanden, dass kulturelle Aneignung kein Kavaliersdelikt ist. In einer Zeit, in der überall von Diversität und Inklusion gesprochen wird, zeigt sich hier die hässliche Fratze des Kapitalismus: Man schmückt sich gerne mit fremden Federn, solange es Profit bringt.

Adidas' halbherzige Reaktion

Nach Angaben der mexikanischen Regierung erklärte sich Adidas immerhin zu einem Treffen mit Behördenvertretern aus Oaxaca bereit. Ein Schritt in die richtige Richtung? Vielleicht. Doch es riecht verdächtig nach dem Versuch, die Wogen zu glätten, ohne wirkliche Konsequenzen ziehen zu müssen. Das Kultusministerium forderte nicht nur ein Treffen, sondern einen konkreten "Prozess des Dialogs und der Wiedergutmachung mit der Yalalag-Gemeinschaft" sowie einen sofortigen Verkaufsstopp der umstrittenen Sandale.

Was lernen wir daraus? Deutsche Unternehmen, die sich gerne als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung präsentieren, haben offenbar noch einen weiten Weg vor sich. Während hierzulande über Gendern und Diversität diskutiert wird, zeigt sich im Ausland, dass es mit dem Respekt vor anderen Kulturen nicht weit her ist. Es ist an der Zeit, dass Konzerne wie Adidas verstehen: Kulturelles Erbe ist kein Selbstbedienungsladen für kreative Ideen. Es gehört den Menschen, die es über Generationen bewahrt und gepflegt haben.

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