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29.06.2025
11:20 Uhr

Adenauers dunkles Erbe: Wie die junge Bundesrepublik ihre Nazi-Vergangenheit unter den Teppich kehrte

Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit gehört zu den schmerzhaftesten Kapiteln der deutschen Nachkriegsgeschichte. Eine neue Historiker-Studie zum Bundeskanzleramt wirft nun ein grelles Licht auf die systematische Verdrängung und das bewusste Wegschauen in den Gründerjahren der Bundesrepublik. Ex-Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) findet in einem Gastbeitrag für den "Spiegel" deutliche Worte für das Versagen der politischen Elite unter Konrad Adenauer.

Der große Schweiger: Adenauers fatale Strategie des Vergessens

Was Altmaier über den ersten Bundeskanzler zu berichten weiß, lässt tief blicken: Adenauer habe sich "so gut wie nie zu den dunklen Seiten der deutschen Geschichte geäußert". Diese Sprachlosigkeit war kein Zufall, sondern kalkulierte Politik. Der Kanzler wusste genau um den Wunsch der Mehrheit nach einem "Schlussstrich" - und bediente diesen bereitwillig. Während andere Nationen ihre Täter zur Rechenschaft zogen, öffnete die junge Bundesrepublik ab 1951 die Türen für ehemalige NSDAP-Mitglieder in "beachtlicher Zahl".

Die Zahlen der neuen Studie sprechen eine erschreckende Sprache: Bis zu 38 Prozent der höheren Beamten im Kanzleramt hatten eine braune Vergangenheit. Diese personellen Kontinuitäten zogen sich wie ein roter Faden durch die Bonner Republik - erst zu Beginn der Ära Helmut Kohl hätten "alle Beteiligten und Belasteten das Pensionsalter erreicht", so Altmaier.

Ein Netzwerk des Schweigens: Wenn Kameraden zu Komplizen werden

Besonders bitter fällt Altmaiers Fazit aus: "Zu viele sahen weg, alte Kameraden und Komplizen halfen beim Verschleiern und Unterdrücken." Nazi-Verbrecher konnten unbehelligt von Justiz und Öffentlichkeit ihr Leben als "anerkannte Mitglieder der Nachkriegsgesellschaft" fortsetzen. Ein Skandal, der Jahrzehnte andauerte und erst Mitte der 1960er Jahre mit den Auschwitz-Prozessen einen ersten "Durchbruch" erlebte.

"Adenauer hat sich als Kanzler so gut wie nie zu den dunklen Seiten der deutschen Geschichte geäußert. Er wusste um den Wunsch der großen Mehrheit nach einem 'Schlussstrich' und dem Ende von Entnazifizierung und Aufarbeitung."

Der Preis des Wirtschaftswunders

Altmaier versucht Adenauers Motive zu ergründen: Es sei dem Kanzler wohl darum gegangen, die ihm verbleibende Zeit für den Aufbau von Demokratie, Sicherheit und Wohlstand zu nutzen - und dafür "alles auszublenden, was an persönlicher Verfehlung und Verstrickung aus den Zeiten vor 1945 überkommen war". Ein fragwürdiger Deal: Wirtschaftswunder gegen Geschichtsvergessenheit.

Diese Politik des kollektiven Verdrängens hatte fatale Folgen. Forderungen nach Aufarbeitung galten lange als "unerhört und geradezu skandalös". Eine ganze Generation wuchs auf, ohne sich mit der Schuld ihrer Väter auseinandersetzen zu müssen. Die Täter saßen in den Amtsstuben, die Opfer wurden zum Schweigen gebracht.

Lehren für die Gegenwart: Warum Erinnerung unverzichtbar bleibt

Die Studie zum Kanzleramt zeigt einmal mehr, wie wichtig eine schonungslose Aufarbeitung der Vergangenheit ist. Gerade in Zeiten, in denen wieder verstärkt nach einfachen Lösungen und dem starken Mann gerufen wird, mahnt uns die Geschichte zur Wachsamkeit. Die Mechanismen von damals - das Wegschauen, das Verschweigen, das Verharmlosen - dürfen sich niemals wiederholen.

Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet ein CDU-Politiker wie Altmaier heute diese deutlichen Worte findet. Die Union hat lange gebraucht, um sich ihrer eigenen Verstrickungen in der Nachkriegszeit zu stellen. Umso wichtiger ist es, dass nun endlich Klartext gesprochen wird. Denn nur wer die Fehler der Vergangenheit benennt, kann verhindern, dass sie sich wiederholen.

Die neue Historiker-Studie ist mehr als nur eine weitere Fußnote der Geschichtsschreibung. Sie ist eine Mahnung an uns alle: Demokratie und Rechtsstaat sind keine Selbstverständlichkeit. Sie müssen täglich verteidigt werden - gegen das Vergessen, gegen die Verharmlosung und gegen all jene, die aus der Geschichte nichts gelernt haben.

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