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14.09.2025
14:13 Uhr

WTO-Chefin gibt sich optimistisch: Welthandel trotzt Trumps Zollkeule

Die Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala, zeigt sich trotz der massiven Zollerhöhungen der Trump-Administration erstaunlich zuversichtlich. In einem Interview mit der FAZ relativierte sie die Auswirkungen der amerikanischen Handelspolitik auf das globale System. "Auf die USA entfallen nur 13 Prozent des Welthandels, wir dürfen den US-Handel also nicht gleichsetzen mit dem Welthandel", erklärte Okonjo-Iweala und fügte hinzu: "Die WTO lebt."

Stabilität trotz historischer Disruption

Die WTO-Chefin räumte ein, dass die Welt derzeit eine Disruption des globalen Handelssystems erlebe, wie es sie seit 80 Jahren nicht mehr gegeben habe. Dennoch betonte sie, dass 72 Prozent des Handels nach wie vor gemäß den WTO-Regeln abliefen - im Vergleich zu 80 Prozent zu Jahresbeginn. "Der Kern des Handelssystems bleibt trotz der beispiellosen Störungen stabil", versicherte die Generaldirektorin.

Diese Einschätzung wirkt angesichts der drastischen Zollpolitik Trumps, der Strafzölle von 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf chinesische Waren und 25 Prozent auf Produkte aus Mexiko und Kanada verhängt hat, bemerkenswert optimistisch. Während über 5 Millionen Menschen in 2100 amerikanischen Städten gegen Trumps Politik protestieren, scheint die WTO-Führung auf Beschwichtigung zu setzen.

Reformbereitschaft als Chance?

Okonjo-Iweala plädierte dafür, die aktuelle Krise als Chance für Reformen zu nutzen: "Lasst uns diese Krise nutzen, um das Handelssystem zu reformieren und zweckmäßiger zu gestalten, anstatt nur darüber zu jammern." Die Reformbereitschaft nehme erkennbar zu, behauptete sie.

"So sehr man unilaterale Maßnahmen seitens der Amerikaner kritisieren mag, so sehr muss man auch anerkennen, dass deren Kritik an unfairen Handelspraktiken, Wettbewerbsverzerrungen und mangelnder Transparenz zum Teil berechtigt ist und von einigen anderen WTO-Mitgliedern geteilt wird"

Diese Aussage der WTO-Generaldirektorin wirft Fragen auf. Legitimiert sie damit nicht indirekt Trumps protektionistische Politik? Die Anerkennung "berechtigter" amerikanischer Kritikpunkte könnte als Schwäche interpretiert werden und weitere unilaterale Maßnahmen ermutigen.

Verschiedene Interessen unter einem Dach

Die WTO-Chefin verwies auf die unterschiedlichen Interessen der Mitgliedsstaaten. China störe sich an den Agrarsubventionen, die Teil des Systems seien. Ärmere Länder forderten mehr Integration in den globalen Handel, um die Lebensbedingungen ihrer Bürger zu verbessern. Es gehe nun um gleiche Wettbewerbsbedingungen, aber nicht nur in Bezug auf China.

Diese Darstellung verschleiert jedoch die fundamentalen Interessenskonflikte zwischen den Wirtschaftsblöcken. Während die USA mit ihrer "America First"-Politik den Multilateralismus frontal angreifen, versucht die WTO krampfhaft, ihre Relevanz zu bewahren. Die Frage ist: Wie lange kann ein System überleben, wenn seine mächtigsten Mitglieder die Spielregeln ignorieren?

Ein System am Scheideweg

Die optimistische Einschätzung der WTO-Generaldirektorin steht im krassen Gegensatz zur Realität eines zunehmend fragmentierten Welthandels. Die neue Große Koalition in Deutschland unter Bundeskanzler Friedrich Merz muss sich in diesem schwierigen Umfeld behaupten. Mit dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur und der im Grundgesetz verankerten Klimaneutralität bis 2045 hat die Regierung bereits massive finanzielle Verpflichtungen eingegangen - trotz Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen.

In Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen, eskalierender Konflikte im Nahen Osten und anhaltender Wirtschaftsunsicherheit erscheint die Zuversicht der WTO-Führung fast naiv. Die Geschichte lehrt uns, dass internationale Handelssysteme in Krisenzeiten schnell kollabieren können. Anstatt die Probleme schönzureden, wäre eine ehrliche Bestandsaufnahme angebracht.

Die WTO mag formal noch existieren, doch ihre Autorität schwindet mit jedem Tag, an dem große Wirtschaftsmächte ihre Regeln missachten. Ob Reformen ausreichen werden, um das System zu retten, oder ob wir Zeugen des langsamen Niedergangs der multilateralen Handelsordnung werden, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die goldenen Zeiten des freien Welthandels sind vorerst vorbei.

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