
Wirtschaftsnobelpreis 2025: Wieder einmal dominieren US-Ökonomen die Favoritenliste
Die schwedische Hauptstadt Stockholm steht heute im Zeichen der letzten großen Nobelpreis-Verkündung des Jahres. Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften wird frühestens um 11.45 Uhr bekanntgeben, welche Ökonomen sich über die prestigeträchtige Auszeichnung und das üppige Preisgeld von elf Millionen schwedischen Kronen freuen dürfen. Während die Welt gespannt auf die Entscheidung wartet, zeichnet sich bereits ein bekanntes Muster ab: Die Favoriten stammen fast ausschließlich aus den Vereinigten Staaten.
Die übliche amerikanische Dominanz
Es ist kein Geheimnis, dass der Wirtschaftsnobelpreis seit Jahrzehnten fest in amerikanischer Hand zu sein scheint. Im vergangenen Jahr erhielten die drei US-Ökonomen Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson die begehrte Auszeichnung für ihre Forschungen zum Wohlstandsgefälle zwischen Nationen. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Diese Dominanz ist kein Zufall, sondern spiegelt die wirtschaftspolitische Hegemonie der USA wider.
Deutsche Experten haben ihre Favoriten bereits benannt, und wenig überraschend handelt es sich dabei erneut fast ausschließlich um Wissenschaftler, die an amerikanischen Elite-Universitäten lehren. Michael Berlemann vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut favorisiert den Harvard-Professor Robert J. Barro, der grundlegende Beiträge zur Wachstumstheorie sowie zur Fiskal- und Geldpolitik geleistet habe.
Der "amerikanische Traum" als Forschungsgegenstand
Besonders interessant erscheint die Kandidatur des erst 46-jährigen Raj Chetty von der Harvard University. Matthias Diermeier vom Institut der Deutschen Wirtschaft bezeichnet ihn als "Zeitgeist-Kandidaten", der mit riesigen Datensätzen untersuche, wie der amerikanische Traum in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft noch funktionieren könne. Eine Forschung, die angesichts der gesellschaftlichen Spaltungen in vielen westlichen Ländern durchaus relevant erscheint – wenn auch die Frage erlaubt sein muss, ob dieser Traum nicht längst zum Albtraum geworden ist.
Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sieht Maurice Obstfeld und Kenneth Rogoff als würdige Preisträger. Ihre Forschung zur globalen Übertragung von Krisen und zur Rolle der Geldpolitik sei gerade nach der Corona-Krise und inmitten eines eskalierenden Handelskrieges von besonderer Bedeutung. Hier zeigt sich einmal mehr, wie sehr die Wirtschaftswissenschaften von aktuellen politischen Entwicklungen geprägt sind.
Ein deutscher Preisträger – die große Ausnahme
Die deutsche Bilanz beim Wirtschaftsnobelpreis ist ernüchternd. Bislang konnte sich nur ein einziger deutscher Wissenschaftler über diese Auszeichnung freuen: Reinhard Selten erhielt 1994 gemeinsam mit John Nash und John Harsanyi den Preis für ihre Beiträge zur nichtkooperativen Spieltheorie. Seitdem herrscht Funkstille aus Deutschland – ein Spiegelbild des schwindenden wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Einflusses unseres Landes?
Die Ironie des Wirtschaftsnobelpreises
Dabei ist der Wirtschaftsnobelpreis selbst eine Kuriosität. Im Gegensatz zu den anderen Nobelpreisen geht er nicht auf das Testament Alfred Nobels zurück, sondern wurde erst Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Zentralbank ins Leben gerufen. Man könnte fast meinen, die Banker hätten sich selbst ein Denkmal setzen wollen – und das in einer Zeit, in der ihre Zunft zunehmend kritisch betrachtet wird.
Die feierliche Überreichung aller Nobelpreise findet traditionell am 10. Dezember statt, dem Todestag des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel. Eine Million Euro Preisgeld winkt den Gewinnern – ein Betrag, der angesichts der aktuellen Inflation und der wirtschaftlichen Verwerfungen fast schon bescheiden wirkt. Während Zentralbanken weltweit Billionen in die Märkte pumpen und die Kaufkraft der Bürger schwindet, erscheint diese Summe wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ein Blick in die Zukunft
Die heutige Bekanntgabe wird zeigen, ob sich die amerikanische Dominanz fortsetzt oder ob vielleicht doch eine Überraschung ins Haus steht. Angesichts der globalen wirtschaftlichen Herausforderungen – von der galoppierenden Inflation über die Schuldenkrise bis hin zu den Verwerfungen durch die Klimapolitik – wäre es durchaus an der Zeit, Ökonomen auszuzeichnen, die praktikable Lösungen für die drängenden Probleme unserer Zeit entwickelt haben.
Stattdessen werden vermutlich wieder theoretische Modelle und abstrakte Forschungen prämiert, während die reale Wirtschaft vor gewaltigen Herausforderungen steht. In einer Zeit, in der traditionelle Werte wie Sparsamkeit und solide Haushaltsführung zugunsten endloser Gelddruckerei und Schuldenmacherei über Bord geworfen werden, wäre es erfrischend, Wissenschaftler zu ehren, die sich für eine Rückkehr zu bewährten ökonomischen Prinzipien einsetzen. Doch diese Hoffnung dürfte wohl vergebens sein.
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