
Wenn Autobauer zu Waffenschmieden werden: Frankreichs gefährlicher Irrweg
Die französische Regierung treibt ein Vorhaben voran, das symptomatisch für den Zustand Europas steht: Der Automobilhersteller Renault soll künftig Kampfdrohnen produzieren. Was auf den ersten Blick wie eine pragmatische Lösung für die Ukraine-Unterstützung erscheinen mag, offenbart bei genauerer Betrachtung die tiefgreifende Orientierungslosigkeit westlicher Politik.
Vom Kleinwagen zur Killerdrohne
Das französische Verteidigungsministerium habe bereits Kontakt zu Renault aufgenommen, bestätigte der Konzern am Sonntag. Die Gespräche liefen, konkrete Entscheidungen stünden jedoch noch aus. Man warte auf weitere Details vom Ministerium, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber Reuters. Der französische Staat, der mit rund 15 Prozent einer der größten Anteilseigner des Autobauers ist, scheint seine Beteiligung nun für militärische Zwecke nutzen zu wollen.
Verteidigungsminister Sébastien Lecornu kündigte bereits am Freitag gegenüber dem Sender LCI an, dass eine Partnerschaft zwischen einem großen französischen Automobilhersteller und einem kleineren Rüstungsunternehmen entstehen solle. Die Produktion solle direkt in der Ukraine erfolgen, getragen von lokalen Fachkräften. Ein cleverer Schachzug, könnte man meinen – oder doch eher ein gefährlicher Präzedenzfall?
Deutschland zieht nach: VW als nächster Kandidat?
Was in Frankreich bereits konkrete Formen annimmt, könnte auch hierzulande bald Realität werden. Die deutschen Automobilhersteller kämpfen mit Überkapazitäten und schwacher Nachfrage. Besonders Volkswagen plagt sich mit seinen Sorgenkindern in Dresden, Zwickau und Osnabrück. Da kommt die Rüstungsindustrie wie gerufen, die händeringend nach Produktionsstandorten sucht.
VW-Chef Oliver Blume zeigte sich bereits im März offen für Kooperationen beim Bau von Militärfahrzeugen. Man habe "automobile Kompetenz" und stehe "beratend zur Verfügung", erklärte er damals. Rheinmetall-Chef Armin Papperger wurde noch deutlicher: Das VW-Werk in Osnabrück sei für die Produktion von Rüstungsgütern "gut geeignet". Ende März besichtigten Rheinmetall-Vertreter bereits das Werk, das nach 2027 ohne neues Modell dastehen wird.
Die schleichende Militarisierung der Wirtschaft
Was hier als pragmatische Lösung verkauft wird, ist in Wahrheit ein besorgniserregender Trend. Die Grenzen zwischen ziviler und militärischer Produktion verschwimmen zusehends. Autofabriken, die gestern noch Familienkutschen vom Band rollen ließen, sollen morgen Tötungsmaschinen produzieren. Ist das wirklich der Weg, den Europa einschlagen sollte?
Die Argumentation der Befürworter klingt verlockend: Man nutze vorhandene Kapazitäten, sichere Arbeitsplätze und unterstütze die Ukraine. Doch was passiert, wenn dieser Krieg vorbei ist? Werden die umgerüsteten Fabriken dann wieder Autos bauen? Oder haben wir uns bis dahin so sehr an die Kriegswirtschaft gewöhnt, dass immer neue Abnehmer für das Tötungsgerät gefunden werden müssen?
Der Preis der Transformation
Die Geschichte lehrt uns, dass die Umstellung von ziviler auf militärische Produktion selten ohne Folgen bleibt. Einmal etabliert, entwickelt der militärisch-industrielle Komplex eine Eigendynamik, die schwer zu kontrollieren ist. Arbeitsplätze hängen daran, Regionen werden abhängig, politische Entscheidungen werden beeinflusst.
Besonders pikant: Während die Politik den Bürgern predigt, sie sollten aus Klimaschutzgründen auf Elektroautos umsteigen und weniger konsumieren, rüstet dieselbe Politik die Autoindustrie für die Waffenproduktion um. Die Doppelmoral könnte kaum offensichtlicher sein.
Ein gefährlicher Präzedenzfall
Was in Frankreich beginnt und in Deutschland fortgesetzt werden könnte, sendet ein fatales Signal. Europa, einst als Friedensprojekt gestartet, verwandelt sich schleichend in eine Rüstungsschmiede. Die Automobilindustrie, lange Zeit Symbol für Wohlstand und friedlichen Fortschritt, wird zum Handlanger der Kriegsmaschinerie.
Die wahre Tragödie liegt darin, dass kaum jemand diese Entwicklung hinterfragt. Im Gegenteil: Sie wird als alternativlos dargestellt, als notwendige Anpassung an die neue Weltlage. Doch wer profitiert wirklich davon? Sicher nicht die einfachen Bürger, die am Ende die Zeche zahlen – mit ihren Steuern, mit ihrer Sicherheit, mit ihrer Zukunft.
Es wäre an der Zeit, innezuhalten und zu fragen: Ist das wirklich der Weg, den wir gehen wollen? Oder gibt es nicht doch Alternativen zu dieser schleichenden Militarisierung unserer Wirtschaft? Die Antwort darauf wird entscheidend sein für die Zukunft Europas – und für die Frage, ob wir unseren Kindern eine Welt des Friedens oder des permanenten Krieges hinterlassen.
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