
Washingtons Drohnen-Untersuchung: Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
Die Vereinigten Staaten haben eine weitreichende Untersuchung zu Drohnenimporten und Polysilizium eingeleitet – zwei Sektoren, in denen China unangefochten die Weltspitze dominiert. Was sich als Schutzmaßnahme für die nationale Sicherheit tarnt, könnte sich als gefährlicher Bumerang für die amerikanische Wirtschaft erweisen.
Der wahre Grund hinter Trumps neuem Schachzug
Am Montag veröffentlichte das US Bureau of Industry and Security ein Dokument, das öffentliche Stellungnahmen zu der am 1. Juli gestarteten Untersuchung unter "Section 232" des Trade Expansion Act einfordert. Obwohl China nicht explizit genannt wird, ist die Stoßrichtung unverkennbar: Es geht um die amerikanische Abhängigkeit von importierten unbemannten Luftfahrtsystemen – einschließlich Drohnen für kommerzielle, industrielle und militärische Zwecke – sowie Polysilizium, einem kritischen Material für Solarpaneele und Halbleiter.
Die Ironie dabei? Die USA haben sich selbst in diese Abhängigkeit manövriert. Während amerikanische Unternehmen jahrzehntelang auf kurzfristige Profite setzten und die Produktion ins Ausland verlagerten, baute China systematisch seine Dominanz in diesen Zukunftstechnologien aus.
Ein zweischneidiges Schwert für Washington
Section 232 verleiht dem US-Präsidenten die Macht, Zölle zu verhängen, wenn eine Untersuchung des Handelsministeriums feststellt, dass bestimmte Importe die nationale Sicherheit bedrohen. Trump nutzte dieses Gesetz bereits für Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos. Der kürzlich angedrohte 50-prozentige Kupferzoll stammt ebenfalls aus einer Section 232-Untersuchung.
"Ich wäre nicht überrascht, wenn Washingtons Untersuchung dazu genutzt wird, Hebel für zukünftige Handelsverhandlungen mit China zu gewinnen"
So äußerte sich Alfredo Montufar-Helu, ein hochrangiger China-basierter Berater für Führungsetagen. Doch er warnte auch, dass dieser Schritt ein zweischneidiges Schwert sei.
Die unterschätzte Gefahr für amerikanische Verbraucher
Was die Trump-Administration offenbar übersieht: Chinas Dominanz in diesen Sektoren ist nicht über Nacht entstanden. Sie ist das Ergebnis jahrzehntelanger strategischer Planung, massiver Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie einer konsequenten Industriepolitik. Während die USA ihre Produktionskapazitäten abbauten, investierte China in die Zukunft.
Sollten tatsächlich hohe Zölle auf chinesische Drohnen und Polysilizium erhoben werden, würden die Kosten unweigerlich an amerikanische Verbraucher und Unternehmen weitergegeben. Die Solarindustrie, die ohnehin mit steigenden Kosten kämpft, könnte einen schweren Rückschlag erleiden. Drohnen, die in der Landwirtschaft, im Bauwesen und in der Logistik unverzichtbar geworden sind, würden deutlich teurer.
Ein Blick in die Zukunft
Die Geschichte zeigt uns, dass Handelskriege selten Gewinner hervorbringen. Die Smoot-Hawley-Zölle der 1930er Jahre verschärften die Große Depression. Die aktuellen Zollmaßnahmen könnten ähnlich verheerende Folgen haben – nur diesmal in einer noch stärker vernetzten Weltwirtschaft.
Anstatt auf Konfrontation zu setzen, sollten die USA ihre eigenen Innovationskapazitäten stärken. Die Milliarden, die für Zölle und deren Verwaltung ausgegeben werden, wären besser in Forschung, Entwicklung und den Aufbau eigener Produktionskapazitäten investiert.
Die wahre Ironie dieser Situation? Während Washington versucht, China mit Zöllen zu schwächen, könnte es am Ende die eigene Wirtschaft sein, die den höchsten Preis zahlt. In einer Zeit, in der globale Zusammenarbeit wichtiger denn je wäre, setzt die US-Regierung auf Abschottung – ein Rezept, das historisch noch nie funktioniert hat.
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