
Vom Krisenbotschafter zum Geheimdienstchef: Martin Jäger übernimmt den BND
Die Personalrochade an der Spitze des deutschen Auslandsgeheimdienstes wirft ein bezeichnendes Licht auf die Prioritäten der Großen Koalition. Der bisherige Ukraine-Botschafter Martin Jäger soll neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes werden – eine Entscheidung, die sowohl Kontinuität als auch neue Akzente verspricht.
Ein Diplomat für turbulente Zeiten
Der 60-jährige Jäger bringt eine beeindruckende Vita mit: Kabul, Bagdad, Kiew – seine Botschafterposten lesen sich wie eine Landkarte der Krisenherde. Dass ausgerechnet ein Mann mit dieser Erfahrung nun den BND führen soll, dürfte kein Zufall sein. In Zeiten, in denen der Ukraine-Krieg weiter tobt und der Nahe Osten nach den jüngsten Eskalationen zwischen Israel und dem Iran einem Pulverfass gleicht, braucht es an der Spitze des Auslandsgeheimdienstes jemanden, der die Dynamiken in Krisenregionen aus eigener Anschauung kennt.
Besonders pikant: Jäger verlässt seinen Posten in Kiew just in dem Moment, in dem die Ukraine mehr denn je auf deutsche Unterstützung angewiesen wäre. Die Frage drängt sich auf, ob dieser Wechsel nicht auch ein Signal der neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz sein könnte – weg von der bedingungslosen Ukraine-Unterstützung der Ampel-Jahre, hin zu einer realpolitischeren Haltung?
Der scheidende BND-Chef und sein Traumjob
Bruno Kahl hingegen erfüllt sich nach neun Jahren an der BND-Spitze einen lang gehegten Wunsch: Er wird deutscher Vertreter beim Heiligen Stuhl. Man könnte meinen, nach Jahren im Schattenreich der Geheimdienste sehne sich der 62-Jährige nach der spirituellen Erleuchtung des Vatikans. Oder ist es vielmehr die Aussicht auf einen ruhigeren Lebensabend in der Ewigen Stadt, fernab der Berliner Politikhektik?
Ein Mann zwischen den Welten
Jägers Werdegang liest sich wie das Who's Who der deutschen Außenpolitik: Studium der Völkerkunde und Politik in München, dann der klassische Weg durch den Auswärtigen Dienst. Doch was ihn von vielen Karrierediplomaten unterscheidet, ist sein Ausflug in die Wirtschaft. Von 2008 bis 2013 leitete er die Außenbeziehungen bei Daimler – eine Erfahrung, die ihm Einblicke in die Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik verschafft haben dürfte.
„Ein BND-Chef mit Wirtschaftserfahrung könnte genau das sein, was Deutschland in Zeiten globaler Handelskriege braucht."
Tatsächlich könnte diese Kombination aus diplomatischem Geschick und Wirtschaftsverständnis Gold wert sein. In einer Welt, in der Donald Trump mit seinen massiven Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe! – die Weltwirtschaft durcheinanderwirbelt, braucht es Geheimdienstchefs, die nicht nur militärische Bedrohungen im Blick haben, sondern auch wirtschaftliche Verwerfungen frühzeitig erkennen.
Die Herausforderungen warten schon
Auf Jäger wartet ein Berg von Aufgaben. Die Bedrohungslage für Deutschland war selten komplexer: Russische Desinformationskampagnen, chinesische Industriespionage, islamistischer Terror – und das alles vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die durch die verfehlte Migrationspolitik der vergangenen Jahre zunehmend unter Druck gerät. Die explodierenden Kriminalitätszahlen und die fast täglichen Messerattacken sprechen eine deutliche Sprache.
Gleichzeitig muss der neue BND-Chef das Vertrauen der Verbündeten zurückgewinnen. Die Ampel-Jahre haben Deutschlands Ansehen in der Welt schwer beschädigt. Ob Jäger mit seiner Erfahrung aus Krisengebieten hier gegensteuern kann, wird sich zeigen müssen.
Ein Neuanfang mit Fragezeichen
Die Personalie Jäger sendet durchaus gemischte Signale. Einerseits bekommt der BND einen Chef mit praktischer Krisenerfahrung – andererseits fehlt ihm die klassische Geheimdienstexpertise seines Vorgängers. Ob das in Zeiten, in denen Deutschland seine Sicherheitsarchitektur grundlegend überdenken müsste, die richtige Wahl ist?
Immerhin: Nach Jahren ideologischer Verblendung unter der Ampel scheint die neue Große Koalition zumindest in der Personalpolitik pragmatischer vorzugehen. Jäger ist kein Ideologe, sondern ein Praktiker. Das lässt hoffen – auch wenn die wahren Herausforderungen für Deutschlands Sicherheit nicht nur im Ausland, sondern zunehmend auch im eigenen Land liegen.
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