
Virologe Streeck wird Drogenbeauftragter: Ein fragwürdiger Karrieresprung
Die deutsche Politik überrascht immer wieder mit kuriosen Personalentscheidungen. Der neueste Coup: Der Virologe Hendrik Streeck, der während der Corona-Pandemie bundesweite Bekanntheit erlangte, wird nun Drogenbeauftragter der Bundesregierung. Man könnte meinen, die CDU habe einen besonders kreativen Tag gehabt, als sie diese Personalie beschloss.
Vom Virus zur Droge – eine bemerkenswerte Transformation
Der 47-jährige CDU-Politiker, der erst seit Februar dieses Jahres im Bundestag sitzt, erhielt die Berufung auf Vorschlag von Gesundheitsministerin Nina Warken. Streeck, seit 2019 Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Bonn, scheint nun seine Expertise von Viren auf bewusstseinsverändernde Substanzen zu verlagern. Eine durchaus interessante Karriereentwicklung, die Fragen aufwirft.
„Als Arzt und Wissenschaftler will ich nicht mit dem Zeigefinger mahnen, sondern helfen, aufklären und handeln", verkündete Streeck bei seiner Ernennung. Besonders Kinder und Jugendliche bräuchten besseren Schutz vor Sucht, digitalen Risiken und neuen gefährlichen Substanzen, so der frischgebackene Drogenbeauftragte.
Die Cannabis-Debatte als Prüfstein
Die Timing dieser Ernennung könnte kaum brisanter sein. Seit April 2024 ist Cannabis für Volljährige unter bestimmten Beschränkungen legal – ein Erbe der Ampelregierung, das nun von Union und SPD „ergebnisoffen evaluiert" werden soll. Man darf gespannt sein, wie ein Virologe, der sich bisher mit mikroskopisch kleinen Krankheitserregern beschäftigte, nun die makroskopischen Probleme der Drogenpolitik angeht.
Warken lobte Streecks „medizinischen Background", der helfen solle, die „häufig emotional aufgeladene Drogendebatte zu versachlichen". Ein bemerkenswerter Ansatz, wenn man bedenkt, dass gerade die emotionale und gesellschaftliche Dimension der Drogenproblematik oft wichtiger ist als rein medizinische Aspekte.
Politische Rochaden im Gesundheitsbereich
Streeck ist nicht die einzige Personalentscheidung des Kabinetts. Die CSU-Abgeordnete Katrin Staffler wurde zur neuen Pflegebevollmächtigten ernannt, während der SPD-Politiker Stefan Schwartze als Patientenbeauftragter im Amt bleibt. Diese Rochaden zeigen, wie die neue Regierung versucht, ihre eigenen Akzente zu setzen – ob diese Akzente tatsächlich Verbesserungen bringen, bleibt abzuwarten.
Die Ernennung eines Virologen zum Drogenbeauftragten wirft grundsätzliche Fragen auf: Reicht wissenschaftliche Expertise in einem verwandten Bereich aus, um komplexe gesellschaftspolitische Herausforderungen zu meistern? Oder handelt es sich hier um eine weitere Fehlbesetzung, die mehr der Popularität des Kandidaten als seiner tatsächlichen Qualifikation geschuldet ist?
Ein Blick in die Zukunft
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Streeck seinem neuen Amt gewachsen ist. Die Herausforderungen sind vielfältig: von der Cannabis-Evaluierung über den Kampf gegen harte Drogen bis hin zu neuen synthetischen Substanzen und digitalen Suchtgefahren. Es bleibt zu hoffen, dass der neue Drogenbeauftragte mehr zu bieten hat als nur seinen bekannten Namen aus Corona-Zeiten.
Eines steht fest: Die deutsche Drogenpolitik braucht dringend neue Impulse. Ob diese von einem Virologen kommen können, der gerade erst in die Politik eingestiegen ist, darf bezweifelt werden. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, jemanden mit langjähriger Erfahrung in der Suchtprävention und -behandlung zu ernennen. Aber in der deutschen Politik scheint Prominenz oft wichtiger zu sein als Kompetenz.
RETTE DEIN GELD: Der digitale Euro kommt
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dr. Daniele Ganser

Peter Hahne

Ernst Wolff

Prof. Dr. Werner

Matthew Piepenburg

Tom O. Regenauer
Die 4 Gefahren
für Ihr Vermögen
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik