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18.06.2025
09:08 Uhr

USA vor neuem Endlos-Krieg: Somalia-Deal könnte Washington in gefährlichen Konflikt ziehen

Die Vereinigten Staaten stehen möglicherweise vor einem weiteren militärischen Abenteuer, das sich zu einem endlosen Konflikt entwickeln könnte. Im Frühjahr 2025 bot Somalia den USA die exklusive Kontrolle über zwei strategisch wichtige Häfen und zwei Luftwaffenstützpunkte an. Der Haken an der Sache: Alle vier Standorte befinden sich in selbsterklärten, international nicht anerkannten Regionen – Puntland und Somaliland – die faktisch außerhalb der Kontrolle der Bundesregierung in Mogadischu liegen.

Ein verzweifeltes Angebot aus Mogadischu

In einem durchgesickerten Brief vom März 2025 unterbreitete der somalische Präsident Hassan Sheikh Mohamud dem US-Präsidenten Donald Trump ein verlockendes Angebot: Die exklusive Kontrolle über die Luftwaffenstützpunkte in Balidogle und Berbera sowie die Häfen von Berbera und Bosaso. Diese "strategisch positionierten Vermögenswerte" würden, so heißt es in dem Schreiben, eine Gelegenheit bieten, das amerikanische Engagement in der Region zu stärken und gleichzeitig "externe Konkurrenten" daran zu hindern, in diesem kritischen Korridor Fuß zu fassen.

Die somalische Regierung begründete ihr Angebot mit angeblich wachsenden Verbindungen zwischen der Terrorgruppe Al-Shabaab und der jemenitischen Ansar-Allah-Bewegung (Huthis), gegen die sich die USA bereits in einem Konflikt im Roten Meer befinden. Ende April 2025 beschuldigte Mohamud die Huthis sogar, Terrorgruppen in Somalia zu unterstützen, nachdem der somalische Geheimdienst angeblich Lieferungen von Sprengstoff und Drohnen aus dem Jemen abgefangen hatte.

Somaliland kontert: "Die USA sind nicht dumm"

Das Angebot aus Mogadischu stieß auf heftigen Widerstand aus Somaliland, das seit 1991 als De-facto-Staat operiert, aber von keinem Land der Welt offiziell anerkannt wird. Der Außenminister Somalilands, Abdirahman Dahir Aden, bezeichnete die Aktionen der somalischen Bundesbehörden als "verzweifelten" Versuch, auf der globalen Bühne relevant zu bleiben.

"Die USA sind nicht dumm. Sie wissen, mit wem sie verhandeln müssen, wenn es um den Hafen von Berbera geht"

Diese selbstbewusste Aussage Adens gegenüber Reuters zeigt, wie sehr sich Somaliland seiner strategischen Position bewusst ist. Tatsächlich gab es Berichte über angebliche Verhandlungen zwischen Washington und der Präsidialverwaltung Somalilands über einen möglichen Deal: Offizielle Anerkennung im Austausch für die Errichtung einer Militärbasis nahe der Hafenstadt Berbera am Roten Meer.

Berbera: Ein strategisches Juwel am Golf von Aden

Die Stadt Berbera liegt an einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt. Sie beherbergt einen internationalen Flughafen mit einer der längsten Landebahnen Afrikas – beeindruckende 4.140 Meter –, die Mitte der 1970er Jahre von der Sowjetunion gebaut wurde. Sogar die NASA pachtete einst die Landebahn als Backup-Landeplatz für ihre Space Shuttles. In den letzten Jahren renovierte das Logistikunternehmen DP World aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den Hafen, der jedoch derzeit ungenutzt bleibt.

Ein unmögliches Dilemma für Trump

Die Möglichkeit, die Kontrolle über die Berbera-Basis zu erlangen, versetzt die Trump-Administration in eine äußerst schwierige Lage. Sie könnte entweder einen Deal mit Mogadischu abschließen, was zweifellos einen Konflikt zwischen der somalischen Regierung und Somaliland auslösen würde, das den Hafen effektiv kontrolliert. Oder sie könnte sich für die Anerkennung des selbsterklärten Staates entscheiden und damit die Beziehungen zur Bundesregierung Somalias kappen.

Sollte sich Washington für Letzteres entscheiden, könnte dies die Region weiter destabilisieren und verbündete Länder wie Ägypten und die Türkei verärgern. Zudem würde es einen gefährlichen Präzedenzfall für separatistische Bewegungen in ganz Afrika schaffen – ein Albtraum für die Afrikanische Union.

Puntland: Der zweite Unruheherd

Als ob die Situation nicht schon kompliziert genug wäre, erwähnt Mogadischus Vorschlag auch den Hafen von Bosaso in Puntland, einer weiteren halbautonomen Region Somalias. Am 31. März 2024 verkündeten die Behörden Puntlands inmitten einer Verfassungskrise, dass sie die Bundesregierung in Mogadischu nicht länger anerkennen und sich aus den somalischen Bundesinstitutionen zurückziehen würden. Sie erklärten, dass Puntland als unabhängiger Staat funktionieren werde, bis eine Bundesregierung gebildet und eine Verfassung in einem Referendum verabschiedet wird.

Al-Shabaab auf dem Vormarsch

Während die politischen Akteure ihre Machtspiele treiben, nutzt die militante Gruppe Al-Shabaab die instabile Lage aus. Im Februar 2025 startete die Terrororganisation eine Offensive in der Provinz Middle Shabelle im Süden Somalias und erzielte erhebliche territoriale Gewinne. Die Angriffe von Al-Shabaab sind in den Regionen Hiraan und Middle Shabelle im Vergleich zum Vorjahr um etwa 50 Prozent gestiegen.

Am 18. März versuchten die Terroristen sogar erfolglos, Präsident Hassan Sheikh Mohamud in Mogadischu zu ermorden, als sein Konvoi zum internationalen Flughafen der Hauptstadt unterwegs war. Die prekäre Sicherheitslage hat Mogadischu dazu veranlasst, verstärkte Unterstützung von den USA, der Türkei und der Afrikanischen Union zu suchen.

Das Versagen der internationalen Gemeinschaft

Trotz fast zwei Jahrzehnten militärischer Beteiligung in der Region haben die USA es nicht geschafft, den lokalen Behörden bei der Bewältigung der terroristischen Bedrohung zu helfen. Seit Beginn von Trumps zweiter Amtszeit hat das US Africa Command (AFRICOM) die Luftangriffe gegen Al-Shabaab und lokale IS-Ableger erheblich verstärkt. Doch diese militärische Herangehensweise erinnert fatal an andere gescheiterte US-Interventionen, insbesondere in Afghanistan.

Die Türkei hat sich als alternativer Partner positioniert und betreibt in Mogadischu ihre größte Militärbasis im Ausland, Camp TURKSOM. Ein kürzliches Abkommen mit Somalia erlaubt die Stationierung von bis zu 5.000 Mitarbeitern der SADAT International Defense Company. Im Vergleich dazu haben die USA nur etwa 500-600 Soldaten in Somalia stationiert – ein Zeichen dafür, dass Washington versucht, Kosten zu sparen, indem es die Truppeneinsätze begrenzt.

Ein neuer "Forever War" am Horizont?

Die Entscheidung, die Washington treffen muss, könnte weitreichende Konsequenzen haben. Akzeptiert es Mogadischus Angebot, riskiert es, in einen weiteren endlosen Konflikt hineingezogen zu werden – diesmal zwischen der somalischen Zentralregierung und den abtrünnigen Regionen. Entscheidet es sich für eine Zusammenarbeit mit Somaliland, könnte dies das ohnehin fragile Somalia endgültig zerreißen.

Was besonders beunruhigend ist: Während die Bundesregierung in Mogadischu im Kampf gegen Al-Shabaab versagt, waren die Regionalregierungen von Somaliland und Puntland durchaus erfolgreich bei der Bekämpfung von Terrorgruppen. Im Gegensatz zu Mogadischu hat Hargeisa erfolgreich das Eindringen von Islamisten verhindert. Diese Erfolge machen die Regionen zu attraktiven Partnern für eine Zusammenarbeit – aber zu welchem Preis?

Die Geschichte lehrt uns, dass amerikanische Militärinterventionen in komplexen regionalen Konflikten selten zu den gewünschten Ergebnissen führen. Von Vietnam über den Irak bis Afghanistan – die Liste der gescheiterten "Nation-Building"-Projekte ist lang. Nun scheint Washington bereit zu sein, erneut auf "In den Warenkorb" zu klicken und sich einen weiteren endlosen Krieg zu kaufen. Die Frage ist nur: Haben die Amerikaner aus ihren vergangenen Fehlern gelernt, oder werden sie die gleichen Fehler in einem neuen afrikanischen Theater wiederholen?

Das Schicksal Somalias – einer Nation, die bereits von endlosen Konflikten, politischen Unruhen und sozialer Instabilität zerrissen ist – wird weitgehend von Amerikas Entscheidung abhängen. Und diese Entscheidung könnte nicht nur für Somalia, sondern für die gesamte Region am Horn von Afrika fatale Folgen haben.

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