
USA liefern hochmoderne KI-Chips an Saudi-Arabien und VAE – Ein gefährlicher Technologietransfer?
Das US-Handelsministerium hat am 19. November eine Entscheidung getroffen, die weitreichende geopolitische Konsequenzen haben könnte: Die Genehmigung zum Export von zehntausenden hochmoderner KI-Halbleiterchips an zwei staatlich kontrollierte Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien. Während die Biden-Administration dies als Stärkung der amerikanischen KI-Dominanz verkauft, werfen Kritiker berechtigte Fragen zur nationalen Sicherheit auf.
Milliardenschwere Deals mit autoritären Regimen
Die Empfänger dieser Technologie sind G42, ein staatliches KI-Unternehmen aus Abu Dhabi, und Humain, ein von der saudischen Regierung unterstütztes KI-Geschäft. Beide Unternehmen dürfen jeweils bis zu 35.000 Nvidia Blackwell-Chips (GB300s) erwerben – ein Deal im geschätzten Wert von einer Milliarde Dollar pro Unternehmen. Diese Chips repräsentieren das Modernste, was die amerikanische Halbleiterindustrie derzeit zu bieten hat.
Besonders brisant: Die Ankündigung erfolgte just einen Tag nach dem ersten USA-Besuch des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman seit 2018. Ein Schelm, wer dabei an politische Gefälligkeiten denkt. Das Handelsministerium betont zwar, dass die Genehmigungen an "strenge Sicherheits- und Berichtspflichten" gebunden seien, doch wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure in autoritären Staaten?
Gigantische Rechenzentren entstehen in der Wüste
Die Dimensionen der geplanten Projekte sind atemberaubend: Humain plant den Kauf von insgesamt 600.000 Nvidia KI-Halbleitern und will gemeinsam mit Elon Musks xAI Datenzentren in Saudi-Arabien errichten, darunter eine 500-Megawatt-Anlage. G42 wiederum arbeitet mit Technologiegiganten wie Nvidia, OpenAI, Cisco und Oracle sowie Japans SoftBank am Projekt "Stargate UAE" – einem der größten Rechenzentren der Welt, dessen erste Phase 2026 online gehen soll.
"Diese Genehmigungen werden die fortgesetzte amerikanische KI-Dominanz und globale technologische Führung fördern", behauptet das Handelsministerium.
Doch fördern sie wirklich Amerikas Interessen oder vielmehr die Machtambitionen autoritärer Regime? Die Geschichte lehrt uns, dass Technologietransfers an zweifelhafte Partner oft nach hinten losgehen. Man denke nur an die Weitergabe von Dual-Use-Technologien an China in den vergangenen Jahrzehnten.
Trump feiert 270-Milliarden-Dollar-Deals
Präsident Trump empfing den saudischen Kronprinzen im Weißen Haus und verkündete stolz neue Geschäftsabschlüsse im Wert von 270 Milliarden Dollar in den Bereichen Energie, KI, Finanzen und Luft- und Raumfahrt. Der staatliche Ölgigant Saudi Aramco unterzeichnete 17 Vereinbarungen mit US-Unternehmen im Wert von über 30 Milliarden Dollar. Zusätzlich wird GE Aerospace Dutzende von Flugzeugtriebwerken für Boeing 787 Dreamliner der saudischen Fluggesellschaft Saudia liefern.
Diese Deals mögen kurzfristig amerikanische Arbeitsplätze sichern und die Handelsbilanz verbessern. Doch zu welchem Preis? Die VAE und Saudi-Arabien sind keine lupenreinen Demokratien. Beide Länder stehen regelmäßig wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Saudi-Arabien führt einen brutalen Krieg im Jemen, und die VAE sind für ihre Überwachungspraktiken berüchtigt.
Die Risiken überwiegen
Die Weitergabe modernster KI-Technologie an diese Regime birgt erhebliche Risiken. KI-Chips können nicht nur für zivile Zwecke eingesetzt werden, sondern auch für militärische Anwendungen, Überwachung und Unterdrückung. Was hindert diese Länder daran, die Technologie an Dritte weiterzugeben oder für Zwecke zu nutzen, die amerikanischen Interessen zuwiderlaufen?
Das Handelsministerium versichert zwar, die Einhaltung der Sicherheitsauflagen "fortlaufend zu überwachen". Doch wie realistisch ist eine effektive Kontrolle in Ländern, wo Transparenz ein Fremdwort ist und staatliche Stellen ungehinderten Zugriff auf alle Unternehmensdaten haben?
Die wahre Ironie liegt darin, dass Amerika seine technologische Überlegenheit ausgerechnet dadurch zu sichern glaubt, dass es seine fortschrittlichsten Technologien an potenzielle Rivalen verkauft. Während Deutschland seine Wirtschaft mit grünen Fantasien ruiniert und die Ampel-Koalition das Land in die Bedeutungslosigkeit führte, verscherbeln die USA ihre Kronjuwelen an den Meistbietenden.
Es bleibt zu hoffen, dass die neue Große Koalition unter Friedrich Merz einen anderen Weg einschlägt und Deutschlands technologische Souveränität wieder in den Vordergrund stellt. Denn eines ist sicher: In einer Welt, in der KI zur Schlüsseltechnologie wird, kann es sich kein Land leisten, technologisch abgehängt zu werden – oder seine Technologie leichtfertig zu verschenken.
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