
Trumps Strafzölle treffen Afrika mit voller Härte - China profitiert von der Schwächung des US-Einflusses
Die jüngsten handelspolitischen Entscheidungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump könnten sich als fataler Schachzug für die amerikanische Afrikapolitik erweisen. Mit drakonischen Strafzöllen von bis zu 50 Prozent trifft er ausgerechnet jene Länder, die bisher zu den treuesten Handelspartnern der Vereinigten Staaten zählten. Besonders hart getroffen wird das kleine Königreich Lesotho, das nun um seine florierende Textilindustrie bangen muss.
Lesotho kämpft um seine wirtschaftliche Existenz
Mit bemerkenswertem Trotz stemmt sich das südafrikanische Königreich gegen die drohende wirtschaftliche Katastrophe. Der dortige Handelsminister Mokhethi Shelile kündigte an, jeden einzelnen Arbeitsplatz "mit Zähnen und Klauen" verteidigen zu wollen. Eine durchaus nachvollziehbare Reaktion, wenn man bedenkt, dass allein in der Textilindustrie des Zwei-Millionen-Einwohner-Landes 12.000 Menschen beschäftigt sind - die meisten davon in der Produktion für den US-Markt.
China als lachender Dritter
Während die USA mit ihrer protektionistischen Politik alte Verbündete vor den Kopf stoßen, reibt man sich in Peking die Hände. Der chinesische Einfluss in Afrika wächst seit Jahren stetig. Mit einem Handelsvolumen von beachtlichen 292 Milliarden Dollar übertrifft China die USA, die es gerade einmal auf 80 Milliarden Dollar bringen, bereits um mehr als das Dreifache. Trumps kurzsichtige Politik dürfte diese Kluft nun noch weiter vertiefen.
Südafrika im Visier des Ex-Präsidenten
Besonders deutlich wird Trumps fragwürdiger Umgang mit afrikanischen Handelspartnern am Beispiel Südafrikas. Das Land, das sich in den vergangenen Monaten intensiv um eine Verlängerung des Freihandelsabkommens AGOA bemüht hatte, sieht sich nun mit 30-prozentigen Strafzöllen konfrontiert. Trump begründet dies mit angeblicher systematischer Diskriminierung der weißen Minderheit - eine Argumentation, die mehr von ideologischen Vorurteilen als von wirtschaftspolitischer Vernunft geprägt zu sein scheint.
Strategische Ausnahmen offenbaren Doppelmoral
Interessanterweise macht Trump beim Kongo eine bemerkenswerte Ausnahme. Das rohstoffreiche Land bleibt von den Strafzöllen verschont - vermutlich nicht zuletzt wegen seiner strategisch wichtigen Bodenschätze. Diese selektive Vorgehensweise entlarvt die vermeintlich prinzipientreue Handelspolitik als opportunistisches Kalkül.
Die fatalen Konsequenzen dieser kurzsichtigen Politik sind bereits absehbar: Während China seinen Einfluss in Afrika systematisch ausbaut, verschleudert die USA unter Trump ihre historisch gewachsene Führungsrolle auf dem Kontinent. Eine Entwicklung, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch höchst bedenklich erscheint.
Die USA riskieren mit ihrer aktuellen Handelspolitik, einen ganzen Kontinent an China zu verlieren. Eine historische Fehlentscheidung, die noch lange nachwirken könnte.
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie dringend Amerika eine besonnene Außen- und Handelspolitik bräuchte, die langfristige strategische Interessen über kurzfristige populistische Erfolge stellt. Die Frage ist nur, ob diese Einsicht rechtzeitig kommt, bevor China seinen Einfluss in Afrika unumkehrbar gefestigt hat.

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