Trumps Kanonenboot-Diplomatie: US-Küstenwache jagt venezolanische Schattentanker

Die amerikanische Außenpolitik unter Präsident Donald Trump nimmt in der Karibik zunehmend martialische Züge an. Was sich derzeit vor der Küste Venezuelas abspielt, erinnert an längst vergangen geglaubte Zeiten imperialer Machtdemonstration. Die US-Küstenwache hat binnen weniger Wochen bereits zwei sogenannte "Dark Fleet"-Tanker beschlagnahmt – und die Jagd geht weiter.

Dritter Tanker im Visier der US-Streitkräfte

Am Sonntag bestätigte ein US-Beamter gegenüber AP News, dass die Küstenwache einen weiteren sanktionierten Tanker verfolge, der Teil von Venezuelas illegaler Sanktionsumgehung sei. Das Schiff operiere unter falscher Flagge und unterliege einem gerichtlichen Beschlagnahmungsbefehl. Erst am Samstag hatten amerikanische Einheiten den unter Panama-Flagge fahrenden Tanker "Centuries" aufgebracht, den die Trump-Administration als "falsch beflaggtes Schiff der venezolanischen Schattenflotte zum Transport gestohlenen Öls" bezeichnete.

Die erste spektakuläre Beschlagnahme erfolgte bereits Anfang des Monats mit dem Supertanker VLCC Skipper. Das Schiff befindet sich nach Angaben der Analysefirma TankerTrackers mittlerweile nur noch etwa einen Tag entfernt vom Galveston Offshore Lightering Area (GOLA) im Golf von Mexiko. Dort sollen die 1,85 Millionen Barrel Rohöl auf drei kleinere Tanker umgeladen werden, um anschließend Raffinerien in Houston zu beliefern.

Strategisches Kalkül: Kuba und Venezuela im Würgegriff

Die aggressive Vorgehensweise der Trump-Administration verfolgt ein klares geopolitisches Ziel: Die Destabilisierung des Maduro-Regimes in Caracas und die wirtschaftliche Schwächung Kubas. Das Wall Street Journal warnte am Sonntag, dass Trumps Strategie zur Unterbrechung der Öllieferungen zwischen Venezuela und Kuba bereits erheblichen Druck auf Havanna ausübe.

"Es wäre der Zusammenbruch der kubanischen Wirtschaft, ohne jeden Zweifel"

So die Einschätzung von Jorge Piñón, einem kubanischen Exilanten, der an der University of Texas in Austin die Energiebeziehungen der Insel zu Venezuela analysiert. Eine bemerkenswert deutliche Prognose, die das Ausmaß der amerikanischen Druckstrategie verdeutlicht.

Chinas auffälliges Schweigen

Bemerkenswert ist das bisherige Schweigen Pekings zu den amerikanischen Aktionen in der Karibik. Angesichts der Tatsache, dass venezolanisches Öl über Kuba auch nach China fließt, hätte man durchaus mit diplomatischen Protesten aus dem Reich der Mitte rechnen können. Doch bislang hält sich die chinesische Führung auffällig zurück – möglicherweise ein Zeichen dafür, dass man in Peking derzeit größere Konfrontationen mit Washington vermeiden möchte.

Die Rückkehr der Machtpolitik

Was wir hier beobachten, ist nichts weniger als die Rückkehr klassischer Machtpolitik in ihrer reinsten Form. Trump demonstriert mit seiner Kanonenboot-Diplomatie, dass Amerika bereit ist, seine Interessen in der westlichen Hemisphäre mit allen verfügbaren Mitteln durchzusetzen. Die Beschlagnahme von Öltankern in internationalen Gewässern mag völkerrechtlich umstritten sein, doch sie sendet eine unmissverständliche Botschaft an autokratische Regime weltweit.

Für Anleger, die in turbulenten geopolitischen Zeiten nach Sicherheit suchen, unterstreichen solche Entwicklungen einmal mehr den Wert physischer Edelmetalle als krisenfeste Vermögenssicherung. Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als verlässlicher Wertspeicher in Zeiten politischer Instabilität bewährt.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte vor einer Anlageentscheidung eigene Recherchen durchführen oder einen qualifizierten Finanzberater konsultieren.