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08.06.2025
13:16 Uhr

Trumps Billionen-Wette: Wie die "Big Beautiful Bill" Amerika in den fiskalischen Abgrund treibt

Während die Welt gebannt auf Washingtons nächste Zoll-Eskapaden starrt, braut sich im Herzen der amerikanischen Politik ein Sturm zusammen, der die Grundfesten der größten Volkswirtschaft der Welt erschüttern könnte. Donald Trumps "Big Beautiful Bill" – ein Name, der an Größenwahn grenzt – soll nichts Geringeres als eine massive Steuersenkung durch den Kongress peitschen. Das Timing könnte kaum grotesker sein.

Ein fiskalisches Himmelfahrtskommando

Man stelle sich vor: Ein Land, das in den vergangenen fünf Jahren eine Schuldenorgie ohnegleichen gefeiert hat, will nun bei steigenden Kapitalmarktzinsen und einem Haushaltsdefizit, das jeden vernünftigen Ökonomen erblassen lässt, die Steuern senken. Binnen eines Jahres müssen die USA fast ein Drittel ihrer Staatsschulden refinanzieren – ein Unterfangen, das selbst hartgesottene Wall-Street-Veteranen nervös macht.

Doch Trump, in seiner unerschütterlichen Selbstüberschätzung, glaubt allen Ernstes, mit seiner Zollpolitik genügend Einnahmen generieren zu können, um dieses fiskalische Loch zu stopfen. Gleichzeitig soll die "Big Beautiful Bill" einen Wachstumsschub auslösen. Man fragt sich unweigerlich: Lebt der Mann in einer Parallelwelt?

Die unbequeme Wahrheit der Zahlen

Die nackten Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Trotz Elon Musks vollmundig angekündigtem DOGE-Programm ist von Einsparungen keine Spur zu sehen. Die Steuereinnahmen beliefen sich bis Ende April auf 5,064 Billionen Dollar, während die Ausgaben satte 7,086 Billionen Dollar betrugen. In den letzten zehn Jahren stiegen die Einnahmen um 60 Prozent – die Ausgaben explodierten jedoch um 95 Prozent.

Besonders erschreckend: Die USA verschuldeten sich in den letzten fünf Jahren durchschnittlich mit etwa sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts pro Jahr. Zum Vergleich: Das vielgescholtene Deutschland – trotz seiner industriefeindlichen Politik der letzten Jahre – hielt seine Verschuldung bei durchschnittlich unter drei Prozent zum BIP. Im Jahr 2024 waren es sogar nur 1,2 Prozent.

Eine Schuldenquote wie nach dem Zweiten Weltkrieg

Mit 36,8 Billionen Dollar oder 122 Prozent der Wirtschaftsleistung hat die US-Schuldenlast Dimensionen erreicht, die zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg zu beobachten waren. Die Zinslast etabliert sich dabei als zweitgrößter Haushaltsposten – ein Damoklesschwert, das über der amerikanischen Wirtschaft schwebt.

Was die "Big Beautiful Bill" in Wahrheit ist? Ein Geschenk an die Reichen und die Babyboomer-Generation. Die über 1000 Seiten des Gesetzesentwurfs, den wohl kaum ein Parlamentarier vor der Abstimmung studieren konnte, bevorzugen einmal mehr die Vermögenden. Gleichzeitig drohen drastisch niedrigere Steuereinnahmen – und das zu einer Zeit, in der das Defizit bereits außer Kontrolle geraten ist.

Der Anleihemarkt als mächtigster Gegenspieler

Historisch betrachtet war nie der Präsident die mächtigste Institution in einem demokratischen Staat – es war stets der Anleihemarkt. Diese unbequeme Wahrheit scheint Trump nicht verstanden zu haben. Wenn ein hochverschuldeter Staat das Vertrauen seiner Geldgeber verspielt, ist das Spiel vorbei.

Trumps mehrfache Versuche, die Unabhängigkeit der US-Notenbank infrage zu stellen, gleichen einem Spiel mit dem Feuer. Die Inflationsentwicklung in der Türkei sollte eigentlich als abschreckendes Beispiel dienen, was passiert, wenn ein Präsident genau dies praktiziert.

Noch dramatischer: Die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen schießen bereits in die Höhe. Sollte dieser Trend anhalten, stünden die USA vor echten Problemen. Starinvestor Ray Dalio hat sogar das Unwort eines möglichen Staatsbankrotts in den Raum gestellt – ein Szenario, das vor wenigen Jahren noch undenkbar schien.

Trump gegen den Rest der Welt

Als wäre die innenpolitische Lage nicht prekär genug, legt sich Trump mit der gesamten Welt an. Abstruse Zollforderungen gegen engste Verbündete, Drohungen gegen die erweiterten BRICS-Staaten und die Ankündigung, ausländische Kapitalanleger mit Sonderabgaben zu belegen – diese toxische Kombination könnte das Fass zum Überlaufen bringen.

Die "Big Beautiful Bill" soll es richten? Man möchte fast lachen, wäre die Situation nicht so ernst. Amerika steht an einem Scheideweg: Entweder besinnt es sich auf fiskalische Vernunft, oder es riskiert einen Abstieg, der die gesamte Weltwirtschaft mit in den Abgrund reißen könnte.

Während in Deutschland trotz aller berechtigten Kritik an der Ampelregierung wenigstens noch ein Hauch von Haushaltsdisziplin herrscht, scheinen die USA entschlossen, sich in eine fiskalische Katastrophe zu manövrieren. Die Ironie dabei: Ausgerechnet die Nation, die sich gerne als Hort wirtschaftlicher Vernunft präsentiert, praktiziert eine Politik, die jedem Lehrbuch der Ökonomie Hohn spricht.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Kongress noch einen Rest gesunden Menschenverstands besitzt – oder ob Trumps "Big Beautiful Bill" tatsächlich den Anfang vom Ende der amerikanischen Wirtschaftsdominanz einläutet. Für Anleger bedeutet dies: Physische Edelmetalle als Vermögenssicherung gewinnen in diesem Umfeld dramatisch an Bedeutung. Denn wenn selbst die Leitwährung der Welt auf tönernen Füßen steht, ist es höchste Zeit, über echte Werte nachzudenken.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier geäußerten Meinungen entsprechen der Einschätzung unserer Redaktion basierend auf den vorliegenden Informationen.

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