
Trump rudert zurück: Amerikas Wirtschaft braucht ihre illegalen Arbeitskräfte
Die Realität holt den neuen US-Präsidenten schneller ein als erwartet. Nach nur wenigen Tagen massiver Abschiebungsaktionen deutet Donald Trump bereits einen bemerkenswerten Kurswechsel in seiner Migrationspolitik an. Der Grund? Amerikas Wirtschaft würde ohne die Millionen illegaler Einwanderer schlichtweg zusammenbrechen.
„Unsere großartigen Landwirte und Menschen im Hotel- und Freizeitsektor haben erklärt, dass unsere sehr aggressive Einwanderungspolitik ihnen sehr gute, langjährige Arbeitskräfte wegnimmt", räumte Trump auf seiner Plattform Truth Social ein. Eine erstaunliche Kehrtwende für einen Mann, der im Wahlkampf das „größte Abschiebeprogramm in der amerikanischen Geschichte" versprochen hatte.
Die unbequeme Wahrheit über Amerikas Schattenwirtschaft
Was Trump nun offenbar dämmert: Die amerikanische Wirtschaft ist längst abhängig von den geschätzten zehn bis elf Millionen Menschen ohne Papiere geworden. Sie schuften auf den Feldern, putzen in Hotels, pflegen Alte und Kranke, bauen Häuser – und das oft unter Bedingungen, die kein amerikanischer Staatsbürger akzeptieren würde. Diese Menschen zahlen Steuern, erhalten aber kaum staatliche Leistungen. Ein perfektes Ausbeutungssystem, das nun plötzlich bedroht scheint.
Besonders pikant: Trump selbst dürfte in seinen Hotels und auf seinen Golfplätzen von genau dieser billigen Arbeitskraft profitiert haben. Nun erklärt er vor Journalisten, diese Arbeiter hätten sich als „großartig" erwiesen. Man könne den Landwirten nicht ihre Leute nehmen, nur weil ihnen „etwas fehle, was sie möglicherweise haben sollten" – gemeint ist der legale Aufenthaltsstatus.
Kalifornien als Brennpunkt des Widerstands
In Los Angeles, wo fast eine Million Menschen ohne Papiere leben, brodelt es seit Tagen. Die Proteste richten sich gegen die Razzien der Einwanderungsbehörde ICE, bei denen Menschen aus ihrem Alltag gerissen und in Abschiebehaft genommen werden. Familien verstecken sich, Kinder trauen sich nicht mehr zur Schule, ganze Stadtviertel leben in Angst.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, ein scharfer Trump-Kritiker, sieht sich durch die Kehrtwende bestätigt. Er hatte dem Präsidenten vorgeworfen, nicht nur Kriminelle zu verfolgen, sondern „Tellerwäscher, Gärtner, Tagelöhner und Näherinnen" zu verhaften. Diese Politik traumatisiere ganze Gemeinden, anstatt sie zu schützen.
Ein System voller Widersprüche
Die aktuelle Debatte offenbart die tiefen Widersprüche der amerikanischen Einwanderungspolitik. Einerseits wird illegale Einwanderung verteufelt, andererseits ist die Wirtschaft auf genau diese Menschen angewiesen. Sie erledigen Jobs, die sonst niemand machen will – zu Löhnen, von denen kein Amerikaner leben könnte.
Trumps angekündigte „baldige Änderungen" – ohne nähere Details – zeigen, dass selbst der härteste Rhetorik-Hardliner an der Realität scheitert. Die Frage ist nur: Wird er eine echte Reform wagen, die diesen Menschen einen legalen Status verschafft? Oder sucht er nur nach einem Weg, die Ausbeutung zu legitimieren, ohne sein Gesicht zu verlieren?
Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet Trump, der mit dem Versprechen einer Mauer und Massenabschiebungen ins Amt kam, muss nun erkennen, dass Amerikas Wohlstand auf den Schultern derer ruht, die er eigentlich loswerden wollte. Ein Lehrstück darüber, wie populistische Versprechen an der wirtschaftlichen Realität zerschellen.
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