
Trump-Konten: Finanzminister Bessent sorgt mit Privatisierungs-Aussage für Aufruhr
Der neue US-Finanzminister Scott Bessent hat mit einer brisanten Aussage über die geplanten "Trump Accounts" für erhebliche Unruhe gesorgt. In einem Interview bezeichnete er die steuerlich begünstigten Sparkonten für Kinder als "Hintertür zur Privatisierung der Sozialversicherung" - eine Bemerkung, die er später eilig zu relativieren versuchte.
Was sind die Trump-Konten?
Die Trump-Konten sind Teil des ambitionierten "One Big Beautiful Bill Act" der neuen Administration. Das Konzept klingt zunächst verlockend: Eltern können jährlich bis zu 5.000 Dollar in diese steuerlich begünstigten Anlagekonten einzahlen. Der Staat legt für jedes zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 31. Dezember 2028 in den USA geborene Kind noch einmal 1.000 Dollar obendrauf.
Offiziell sollen diese Konten die finanzielle Bildung der Amerikaner fördern und Familien beim Vermögensaufbau unterstützen. Doch Bessents unbedachte Äußerung wirft ein ganz anderes Licht auf die wahren Absichten hinter diesem Programm.
Die verhängnisvolle Aussage
Bei einer Podiumsdiskussion von Breitbart ließ sich Bessent zu einer bemerkenswerten Offenheit hinreißen: "Ich bin mir nicht sicher, wann der Auszahlungszeitpunkt sein sollte... Aber in gewisser Weise ist es eine Hintertür zur Privatisierung der Sozialversicherung." Er führte weiter aus, dass wenn diese Konten auf Hunderttausende von Dollar anwachsen würden, dies die Spielregeln für die Altersvorsorge grundlegend verändern könnte.
"Social Security ist ein leistungsorientierter Plan, der ausgezahlt wird. Wenn plötzlich diese Konten wachsen und Sie Hunderttausende von Dollar für Ihren Ruhestand haben, dann ist das auch ein Game Changer."
Demokratische Empörung
Senator Ron Wyden, ranghöchster Demokrat im Finanzausschuss des Senats, reagierte umgehend mit scharfer Kritik. Er warf der Trump-Administration vor, die Amerikaner über ihre wahren Absichten bezüglich der Sozialversicherung zu belügen. "Dies wäre eine Katastrophe für Senioren und alle Amerikaner, die auf die Sozialversicherung für einen würdigen Ruhestand angewiesen sind", donnerte Wyden in einer Stellungnahme.
Der Senator warnte eindringlich, dass eine Privatisierung unweigerlich zu brutalen Kürzungen führen würde, die verwundbare Menschen in die Armut treiben könnten. Eine Befürchtung, die angesichts der republikanischen Tradition, Sozialleistungen zu kürzen, nicht unbegründet erscheint.
Eilige Schadensbegrenzung
Offenbar wurde Bessent schnell klar, welches politische Minenfeld er betreten hatte. Noch am selben Tag versuchte er auf X (ehemals Twitter), die Wogen zu glätten. Die Trump-Administration sei weiterhin dem Schutz der Sozialversicherung verpflichtet, beteuerte er. Die Trump-Konten würden lediglich die "Heiligkeit der garantierten Zahlungen der Sozialversicherung ergänzen".
Diese hastige Kehrtwende wirkt jedoch wenig überzeugend. Zu deutlich waren Bessents ursprüngliche Worte, zu klar die dahinterstehende Agenda. Die Katze ist aus dem Sack - und sie lässt sich nicht so einfach wieder einfangen.
Die tickende Zeitbombe Social Security
Tatsächlich steht das amerikanische Sozialversicherungssystem vor enormen Herausforderungen. Ein aktueller Bericht des Committee for a Responsible Federal Budget zeichnet ein düsteres Bild: Bereits Ende 2032 könnten die Treuhandfonds, die das Programm finanzieren, erschöpft sein. Die Folge wären automatische Leistungskürzungen von bis zu 24 Prozent.
Für viele Rentner würde dies eine Katastrophe bedeuten. Besonders wohlhabende Paare könnten jährliche Einbußen von rund 24.000 Dollar verkraften müssen - für die breite Masse der Amerikaner, die auf diese Zahlungen angewiesen sind, wären die Folgen verheerend.
Ein gefährliches Spiel mit der Zukunft
Die Trump-Konten mögen auf den ersten Blick wie eine sinnvolle Ergänzung zur Altersvorsorge erscheinen. Doch Bessents Freud'scher Versprecher offenbart die wahre Strategie: Stück für Stück soll die staatliche Sozialversicherung durch private Anlagekonten ersetzt werden. Ein Konzept, das die Risiken der Altersvorsorge vollständig auf die Schultern der Bürger verlagert.
Was passiert, wenn die Börsen crashen? Wenn eine Finanzkrise die mühsam angesparten Vermögen vernichtet? Die Geschichte hat gezeigt, dass private Altersvorsorge-Systeme anfällig für Marktturbulenzen sind. Die garantierte staatliche Rente mag ihre Schwächen haben, aber sie bietet zumindest ein Mindestmaß an Sicherheit.
Interessanterweise zeigt diese Entwicklung, wie sehr sich die politische Landschaft in den USA verschoben hat. Während konservative Kräfte traditionell für Eigenverantwortung und private Vorsorge eintreten, scheint die Trump-Administration hier einen besonders radikalen Weg einschlagen zu wollen - getarnt als Familienförderung.
Lehren für Deutschland
Auch hierzulande sollten wir diese Entwicklung aufmerksam verfolgen. Die Diskussion um die Zukunft der Rente ist auch in Deutschland ein Dauerbrenner. Während die Ampel-Koalition mit ihrem Generationenkapital experimentierte, zeigt das amerikanische Beispiel, wohin eine schleichende Privatisierung führen kann.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Inflation bleibt die Altersvorsorge eine der drängendsten Fragen unserer Zeit. Umso wichtiger ist es, dass Politiker ehrlich über ihre Pläne sprechen - und nicht versuchen, weitreichende Systemänderungen durch die Hintertür einzuführen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Die Entscheidung über Investitionen in private oder staatliche Altersvorsorgesysteme sollte nach gründlicher eigener Recherche und gegebenenfalls in Absprache mit einem qualifizierten Finanzberater getroffen werden. Jeder ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich.

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