
Trump-Deal mit China: Ein Pyrrhussieg für die deutsche Wirtschaft?
Während US-Präsident Donald Trump seine jüngste Handelsvereinbarung mit China als "exzellentes Verhältnis" feiert, sollten in Berlin die Alarmglocken schrillen. Die am Donnerstag verkündete Einigung zwischen Washington und Peking könnte sich als gefährlicher Präzedenzfall für die ohnehin angeschlagene deutsche Exportwirtschaft erweisen.
Die Kunst des Deals – auf Kosten Europas
Was Trump als diplomatischen Erfolg verkauft, offenbart bei genauerer Betrachtung eine beunruhigende Realität: Die USA senken ihre Zölle auf chinesische Importe von astronomischen 145 auf immer noch happige 55 Prozent. China revanchiert sich mit läppischen 10 Prozent auf US-Waren. Ein Deal, der zeigt, wer hier wirklich die Fäden zieht – und wer außen vor bleibt.
Besonders pikant: Washington gestattet Peking nun sogar den weiteren Kauf iranischen Öls, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Ein Schachzug, der nicht nur die geopolitische Ordnung durcheinanderbringt, sondern auch zeigt, wie flexibel amerikanische Prinzipien werden, wenn es um handfeste wirtschaftliche Interessen geht.
Merz mahnt – doch Brüssel träumt weiter
Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Zeichen der Zeit erkannt und drängt die EU-Kommission zu schnellem Handeln. Bis zum 9. Juli bleiben nur noch wenige Tage, um eine Einigung mit den USA zu erzielen. Andernfalls drohen pauschale 20-Prozent-Zölle auf alle EU-Exporte in die Vereinigten Staaten. Für die deutsche Automobilindustrie, den Maschinenbau und die Chemieriesen wäre das ein verheerender Schlag.
"Wir beginnen, China zu öffnen. Es ereignen sich Dinge, von denen wir nie gedacht hätten, dass sie passieren würden", verkündete Trump triumphierend. Übersetzt heißt das: Amerika first – und Europa kann zusehen, wo es bleibt.
Die Rückkehr der Produktion: Ein Weckruf für Deutschland
Wie ernst die Lage ist, zeigt die Entscheidung der Haier Group, die Produktion ihrer Tochter GE Appliances von China zurück in die USA zu verlagern. 490 Millionen Dollar fließen in eine neue Fabrik in Kentucky, 800 Arbeitsplätze entstehen. Ein klares Signal: Die Reindustrialisierung Amerikas ist in vollem Gange – während Deutschland weiter von Klimaneutralität träumt und seine Industrie mit immer neuen Auflagen stranguliert.
Die neue Große Koalition unter Merz hat zwar vollmundig ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur angekündigt. Doch was nützen die schönsten Autobahnen, wenn keine Waren mehr darüber rollen, weil unsere Produkte auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig sind?
Europa im Zangengriff
Die Rechnung ist simpel: Während sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt arrangieren, droht Europa zwischen den Fronten zerrieben zu werden. Die von Ursula von der Leyen geführte EU-Kommission bereitet sich zwar auf alle Szenarien vor – doch die bisherige Bilanz ihrer Verhandlungskunst lässt wenig Hoffnung aufkommen.
Besonders bitter: China sichert sich durch das Abkommen wieder Zugang zu amerikanischen Universitäten für seine Studenten und erhält Lockerungen bei Exportkontrollen. Im Gegenzug liefert Peking wieder Seltene Erden – ein Deal, der zeigt, wie Realpolitik funktioniert. Währenddessen diskutiert man in Brüssel lieber über Gendersternchen und CO2-Grenzwerte.
Zeit für einen Kurswechsel
Die Botschaft aus Washington ist unmissverständlich: Wer in der neuen Weltordnung mitspielen will, muss seine Hausaufgaben machen. Das bedeutet für Deutschland und Europa: Schluss mit ideologischen Experimenten, zurück zu wirtschaftlicher Vernunft. Die Zeiten, in denen man sich auf dem Exportweltmeister-Titel ausruhen konnte, sind vorbei.
Merz hat recht, wenn er zu Eile mahnt. Doch es braucht mehr als hastige Zugeständnisse in letzter Minute. Europa benötigt eine grundlegende Neuausrichtung seiner Wirtschaftspolitik – weg von planwirtschaftlichen Klimazielen, hin zu echter Wettbewerbsfähigkeit. Sonst droht der alte Kontinent endgültig zum Spielball im Machtpoker zwischen Washington und Peking zu werden.
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