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28.06.2025
12:55 Uhr

Tödliche Hilfszentren in Gaza: Wenn humanitäre Hilfe zur Falle wird

Was als Lösung für die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen gedacht war, entwickelt sich zunehmend zu einem blutigen Desaster. Die vor einem Monat eingerichteten Verteilzentren der undurchsichtigen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) würden sich in regelrechte "Todesfallen" verwandeln, berichten verzweifelte Palästinenser. Über 410 Menschen seien laut UN-Angaben in der Nähe dieser Zentren getötet worden, mindestens 3000 weitere verletzt. Ein erschütterndes Zeugnis dafür, wie selbst humanitäre Hilfe in diesem Konflikt zur tödlichen Gefahr werden könne.

Das Versagen eines gescheiterten Plans

Die Geschichte von Alaa al-Sawalhi steht exemplarisch für das Leid vieler Palästinenser. Der 48-jährige Familienvater machte sich Mitte Juni auf den einstündigen Fußmarsch zu einem der GHF-Verteilzentren. Nach einer durchgewachten Nacht des Wartens inmitten Tausender anderer Hilfesuchender sollte die Verteilung beginnen. Doch statt Nahrungsmitteln hagelte es Artilleriefeuer und Raketen. Ein Splitter traf Sawalhi in den Nacken, sein Kiefer wurde gebrochen. "Wenn sich mein Gesundheitszustand in den nächsten zwanzig Tagen nicht verbessert, werde ich nicht mehr sprechen können", berichtet er unter Schmerzen.

Die Ironie dieser Tragödie könnte bitterer kaum sein: Die GHF-Zentren sollten eigentlich sicherstellen, dass Hilfsgüter nicht in die Hände der Hamas fallen. Nur registrierte Personen sollten Nahrungsmittel erhalten. Die Realität sehe jedoch völlig anders aus. Videos zeigten chaotische Szenen, in denen Menschenmassen die Verteilstellen stürmten und sich nähmen, was sie tragen könnten - ohne jegliche Registrierung oder Kontrolle.

Kritik von allen Seiten

Selbst Michael Milshtein, ehemaliger Leiter der Palästinenser-Abteilung des israelischen Militärgeheimdiensts, übt scharfe Kritik an dem System. "Nur ein Bruchteil der Menschen in Gaza erhält Hilfslieferungen durch die GHF-Zentren", stellt er fest. Die fehlende Registrierung bedeute zudem, dass auch Hamas-Mitglieder sich ungehindert bedienen könnten. Von einer Schwächung der Terrororganisation durch den neuen Mechanismus könne keine Rede sein.

Die kanadische Krankenpflegerin Jack Latour von Ärzte ohne Grenzen berichtet von einer grausamen Routine: "Ungefähr eine Stunde nachdem die Verteilungszentren geöffnet worden sind, erleben wir einen plötzlichen Zustrom von verwundeten Patienten." Viele seien angeschossen worden, zunehmend registriere man auch Stichwunden - zugefügt im verzweifelten Kampf um die knappen Ressourcen.

Verschärfung der Krise durch politische Entscheidungen

Als ob die Situation nicht bereits katastrophal genug wäre, beschloss Israels Regierung am Donnerstag, alle Hilfslieferungen von Organisationen außer der GHF nach Gaza einzustellen. Auslöser seien Aufnahmen gewesen, die bewaffnete Männer auf Lastwagen mit Hilfsgütern zeigten. Finanzminister Bezalel Smotrich habe mit dem Regierungsaustritt gedroht, falls keine Maßnahmen ergriffen würden.

Diese Entscheidung stößt auf heftige Kritik. Olga Cherevko, Sprecherin des UN-Nothilfebüros (OCHA) im Gazastreifen, bezeichnet den Schritt als kontraproduktiv: "Die Hilfsgüter tröpfeln sowieso nur herein." Sie erklärt, dass die verzweifelten Menschen, die seit Monaten ausgehungert würden, sich die Vorräte direkt von den Lastwagen holten. Nur durch mehr Hilfslieferungen könnten Plünderungen vermieden werden.

Explodierende Preise und verzweifelte Menschen

Die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sind verheerend. Baha al-Hilu, ein Lebensmittelhändler aus Gaza-Stadt, berichtet von explodierenden Preisen. Manche Güter wie getrocknete Erbsen hätten sich im Vergleich zur Vorkriegszeit mehr als verzehnfacht. Die Zutaten für ein Kilo des simplen Reis- und Linsengerichts Mujadra kosteten jetzt umgerechnet rund 25 Franken - vor dem Krieg seien sie fast umsonst gewesen.

"Die amerikanischen Verteilstellen sind buchstäblich Todesfallen", sagt der achtfache Familienvater. "Der Sack Mehl oder die Dosen, die man dort erhält, werden mit dem Leben und Blut eines anderen Menschen bezahlt." Die Güter von den GHF-Verteilzentren landeten häufig zu sehr hohen Preisen auf dem Markt.

Soldaten unter Befehl zum Töten?

Besonders erschütternd sind Berichte der israelischen Zeitung "Haaretz", wonach israelische Soldaten mehrmals tödliche Schüsse in die wartenden Menschenmengen abgegeben haben sollen. Soldaten und Offiziere hätten der Zeitung berichtet, ihre Kommandanten hätten ihnen befohlen, das Feuer zu eröffnen, um die Menge auseinanderzutreiben - obwohl von den Palästinensern keine unmittelbare Gefahr ausgegangen sei.

Die israelischen Streitkräfte (IDF) geben an, die Berichte über tödliche Zusammenstöße zu überprüfen. Man führe "systematische Lernprozesse" durch, um die "operative Reaktion" zu verbessern und "Friktionen" zu minimieren. Konkret habe man neue Zäune errichtet, zusätzliche Wege geöffnet und Schilder aufgestellt.

Die letzte Hoffnung: Waffenruhe

Für Menschen wie Ammar al-Basyuni, einen 53-jährigen ehemaligen Taxifahrer, dessen Auto bei einem Angriff zerstört wurde, bleiben die GHF-Zentren tabu. "Manchmal vergehen Tage, in denen wir überhaupt nichts essen", berichtet er. Einmal sei er zu einem Verteilzentrum gegangen und habe mit eigenen Augen gesehen, wie Menschen getötet worden seien. "Ich werde mein Leben nicht für einen Sack Mehl riskieren."

Seine einzige Hoffnung sei eine mögliche Waffenruhe. "Vor allem seit der Krieg zwischen Iran und Israel geendet hat, hoffe ich, dass dies vielleicht auch unseren Krieg zu einem Ende bringt", sagt er. Doch die Zeit dränge - die gesamten Vorräte seiner Familie seien aufgebraucht.

Die Situation im Gazastreifen offenbart das völlige Versagen der internationalen Gemeinschaft und der beteiligten Akteure. Wenn selbst humanitäre Hilfe zur tödlichen Bedrohung wird, wenn Menschen zwischen Verhungern und dem Risiko, erschossen zu werden, wählen müssen, dann hat die Menschlichkeit versagt. Die undurchsichtige Gaza Humanitarian Foundation, deren Gründung laut Berichten auf eine Gruppe aus dem Umfeld von Israels Ministerpräsident Netanyahu zurückgehen soll, hat ihr Versprechen einer geordneten und sicheren Hilfsverteilung nicht einlösen können. Stattdessen hat sie neue Gefahren geschaffen und das Leid der Menschen noch vergrößert.

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