
Textilmaschinenbauer Karl Mayer kämpft gegen Trump-Chaos und Konsumkrise
Die deutsche Wirtschaft ächzt unter den Folgen einer verfehlten Politik – und der Obertshausener Traditionskonzern Karl Mayer bekommt dies besonders schmerzhaft zu spüren. Während die Ampel-Nachfolgeregierung unter Friedrich Merz neue Milliardenschulden aufhäuft und von "Klimaneutralität" träumt, kämpfen deutsche Unternehmen ums nackte Überleben. Bei Karl Mayer musste die Belegschaft vergangene Woche wieder einmal schlechte Nachrichten verdauen: Nach dem Sommer droht Kurzarbeit für die 740 Mitarbeiter am Stammsitz.
Wenn Weltpolitik auf deutsche Realität trifft
Was sich hier abspielt, ist ein Lehrstück darüber, wie globale Verwerfungen und politische Fehlentscheidungen direkt in deutsche Werkshallen durchschlagen. Der Textilmaschinenhersteller, einst ein Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst, sieht sich gleich von mehreren Seiten in die Zange genommen. Da wäre zunächst die desaströse Wirtschaftspolitik Donald Trumps, der mit seinen wahnwitzigen Zöllen von 34 Prozent auf chinesische Importe nicht nur die Weltwirtschaft destabilisiert, sondern auch deutsche Unternehmen mit Standorten in China direkt trifft.
Interimsvorstand Uwe Lüders bringt es auf den Punkt: Wenn chinesische Textilhersteller ihre Waren nicht mehr in die USA exportieren können, bestellen sie auch keine neuen Maschinen mehr. Ein Teufelskreis, der zeigt, wie verwundbar unsere vernetzte Wirtschaft geworden ist – und wie wenig unsere Politiker darauf vorbereitet waren.
Die bittere Realität der Deindustrialisierung
Während in Berlin von "Transformation" und "Zukunftsinvestitionen" gefaselt wird, müssen bei Karl Mayer harte Entscheidungen getroffen werden. Die Tochterunternehmen Stoll in Reutlingen und das ehemalige Malimo-Werk in Chemnitz werden geschlossen. Für die betroffenen Mitarbeiter wurden Transfergesellschaften eingerichtet – ein schwacher Trost für Menschen, die jahrzehntelang ihr Können in diese Unternehmen eingebracht haben.
Besonders bitter: Auch die Digital-Tochter KM.ON hat keine Zukunft. Während unsere Politiker von Digitalisierung schwärmen, scheitern deutsche Unternehmen an der Realität eines Marktes, der von amerikanischen und chinesischen Tech-Giganten dominiert wird.
Der Kampf gegen träge Strukturen
Immerhin zeigt sich bei Karl Mayer auch ein Funke Hoffnung. Das Unternehmen kämpft gegen die eigene Verkrustung an. Lüders spricht offen davon, dass sich "träge, konzernähnliche Strukturen" eingeschlichen hätten – ein Problem, das viele deutsche Mittelständler plagt. Die Antwort darauf? Eine radikale Verschlankung der Entwicklungsprozesse. Wo früher ein Jahr für einen Prototyp benötigt wurde, sind es heute nur noch acht Wochen.
Diese Agilität könnte der Schlüssel zum Überleben sein. Denn während die Politik von Bürokratieabbau redet, aber das Gegenteil praktiziert, nehmen Unternehmen wie Karl Mayer ihr Schicksal selbst in die Hand. Mit Christian Botschek und Axel Wintermeyer wurden zwei neue Geschäftsführer installiert, die das Obertshausener Werk wieder auf Vordermann bringen sollen.
Wenn Konsumenten lieber reisen als kaufen
Ein weiteres Problem, das die gesamte Textilbranche betrifft: Die Menschen geben ihr Geld lieber für Erlebnisse aus als für neue Kleidung. Konzerte, Restaurants und vor allem Reisen stehen hoch im Kurs – während die Kleiderschränke voll sind. Diese Entwicklung mag für den Einzelnen nachvollziehbar sein, für die Textilwirtschaft bedeutet sie jedoch eine existenzielle Krise.
Die Überproduktion der vergangenen Jahre rächt sich nun bitter. Wenn weniger Hosen verkauft werden, braucht es auch weniger Maschinen, die sie herstellen. Eine simple Logik, die jedoch Tausende von Arbeitsplätzen bedroht.
Ein Silberstreif am Horizont?
Hoffnung macht ausgerechnet ein Bereich, der von der vielgepriesenen "Energiewende" profitiert: Maschinen für technische Textilien, insbesondere für Glasfasermatten, die in Windkraftanlagen verbaut werden. Hier zeigt sich die Ironie der Geschichte: Während die ideologiegetriebene Energiepolitik unsere Strompreise in astronomische Höhen treibt und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie untergräbt, wirft sie gleichzeitig ein paar Brosamen für spezialisierte Maschinenbauer ab.
Ob diese Nische ausreicht, um Karl Mayer wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen? Die für 2026 anvisierten schwarzen Zahlen erscheinen aus heutiger Sicht optimistisch. Zu viele Unwägbarkeiten belasten das Geschäft: die anhaltende Konsumzurückhaltung, Trumps unberechenbare Handelspolitik und nicht zuletzt die zunehmende Konkurrenz aus China, deren Maschinen mittlerweile ebenfalls Qualität liefern.
"Obertshausen bleibt das Technologiezentrum" – diese Zusicherung von Interimsvorstand Lüders klingt in Zeiten wie diesen fast schon trotzig. Doch genau dieser Trotz, diese Verwurzelung in deutscher Ingenieurskunst, könnte am Ende der entscheidende Faktor sein.
Die Geschichte von Karl Mayer ist symptomatisch für den Zustand der deutschen Wirtschaft: Von der Politik im Stich gelassen, von globalen Verwerfungen gebeutelt, aber immer noch kämpfend. Es bleibt zu hoffen, dass Unternehmen wie dieses die Kraft finden, sich gegen alle Widrigkeiten zu behaupten. Denn wenn sie scheitern, verliert Deutschland nicht nur Arbeitsplätze, sondern ein Stück seiner industriellen Seele.
Hinweis: Dieser Artikel stellt die Meinung unserer Redaktion dar. Wir betreiben keine Anlageberatung. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier getroffenen Aussagen stellen keine Anlageempfehlung dar und ersetzen keine professionelle Beratung.

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