
Syrien kehrt nach 14 Jahren zurück ins globale Finanzsystem – Erste SWIFT-Überweisung seit Kriegsbeginn
Nach über einem Jahrzehnt der Isolation hat Syrien einen historischen Schritt zurück in die internationale Finanzwelt gemacht. Wie der syrische Zentralbankgouverneur Abdelkader Husriyeh exklusiv gegenüber Reuters mitteilte, sei am vergangenen Sonntag die erste internationale Banküberweisung über das SWIFT-System seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor 14 Jahren durchgeführt worden. Die Transaktion erfolgte von einer syrischen zu einer italienischen Bank – ein Meilenstein, der die Tür für die wirtschaftliche Wiedereingliederung des kriegsgebeutelten Landes weit aufstößt.
Das Ende der finanziellen Isolation
Die syrischen Banken waren während des Bürgerkriegs praktisch von der Welt abgeschnitten. Nach der brutalen Niederschlagung regierungskritischer Proteste durch Bashar al-Assad im Jahr 2011 verhängten westliche Staaten umfassende Sanktionen, die auch die syrische Zentralbank trafen. Diese Strafmaßnahmen führten dazu, dass internationale Finanztransaktionen nahezu unmöglich wurden – mit verheerenden Folgen für die syrische Wirtschaft und Bevölkerung.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Nach dem Sturz Assads durch islamistisch geführte Rebellen im vergangenen Jahr hat die neue Führung unter Interimspräsident Ahmed al-Sharaa entschlossene Schritte unternommen, um internationale Beziehungen wiederherzustellen. Der Höhepunkt dieser Bemühungen war ein Treffen zwischen al-Sharaa und US-Präsident Donald Trump im Mai in Riad – ein diplomatischer Durchbruch, der offenbar Früchte trägt.
Amerikas neue Syrien-Politik unter Trump
Die Trump-Administration hat die US-Sanktionen gegen Syrien bereits erheblich gelockert, und im Kongress mehren sich die Stimmen, die eine vollständige Aufhebung fordern. Auch Europa hat das Ende seines Wirtschaftssanktionsregimes angekündigt. Diese Entwicklung zeigt, dass die pragmatische Außenpolitik Trumps, die auf Deals statt auf endlose Konfrontation setzt, erste Erfolge zeitigt.
"Die Tür steht nun offen für weitere solche Transaktionen", erklärte Zentralbankgouverneur Husriyeh optimistisch.
Besonders bemerkenswert ist ein hochrangiges virtuelles Treffen am Mittwoch, bei dem syrische Banken mit mehreren US-Banken und amerikanischen Regierungsvertretern zusammenkamen, darunter der US-Sondergesandte für Syrien, Thomas Barrack. Husriyeh nutzte die Gelegenheit, um US-Banken formell einzuladen, wieder Korrespondenzbankbeziehungen mit Syrien aufzunehmen.
Ehrgeizige Ziele für die nahe Zukunft
Die Ambitionen der syrischen Zentralbank sind klar definiert: US-Banken sollen Repräsentanzen in Syrien eröffnen, und Transaktionen zwischen syrischen und amerikanischen Banken sollen wieder aufgenommen werden. Husriyeh zeigt sich zuversichtlich, dass Letzteres bereits in wenigen Wochen Realität werden könnte. Zu der Konferenz waren Schwergewichte der Wall Street wie JP Morgan, Morgan Stanley und Citibank eingeladen – ein deutliches Signal, dass Syrien es ernst meint mit seiner wirtschaftlichen Öffnung.
Die humanitäre Dimension
Die Wiederanbindung an das internationale Finanzsystem ist für Syrien überlebenswichtig. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben neun von zehn Syrern in Armut – eine direkte Folge des jahrelangen Krieges und der internationalen Isolation. Für den Wiederaufbau des Landes werden enorme Summen benötigt, die nur durch funktionierende internationale Finanztransfers ins Land fließen können.
Die erste SWIFT-Überweisung mag technisch gesehen nur eine einzelne Transaktion sein, doch ihre symbolische Bedeutung kann kaum überschätzt werden. Sie markiert den Beginn einer neuen Ära für Syrien – einer Ära, in der das Land wieder Teil der globalen Wirtschaftsgemeinschaft werden könnte.
Ein Hoffnungsschimmer nach Jahren der Dunkelheit
Während in Deutschland die Ampel-Koalition mit ihrer ideologiegetriebenen Sanktionspolitik gescheitert ist und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hoffentlich einen pragmatischeren Kurs einschlägt, zeigt das Beispiel Syrien, dass Wandel möglich ist. Die Tatsache, dass ausgerechnet unter der Trump-Administration diese historische Wende eingeleitet wurde, sollte auch hierzulande zum Nachdenken anregen. Statt auf endlose Konfrontation zu setzen, könnte eine realpolitische Herangehensweise, die auf Dialog und wirtschaftliche Zusammenarbeit setzt, deutlich effektiver sein.
Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob Syrien tatsächlich den Weg zurück in die internationale Gemeinschaft findet. Die erste SWIFT-Überweisung ist jedenfalls ein vielversprechender Anfang – und ein Beweis dafür, dass selbst nach den dunkelsten Zeiten ein Neuanfang möglich ist.
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