
Sachsen-Anhalt vor dem politischen Erdrutsch: CDU droht historische Niederlage gegen AfD
Ein Jahr vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt zeichnet sich ein politisches Erdbeben ab, das die etablierte Parteienlandschaft erschüttern könnte. Die jüngste Umfrage von infratest dimap offenbart schonungslos das Ausmaß der CDU-Misere: Mit mageren 27 Prozent liegt die einstige Volkspartei satte zwölf Prozentpunkte hinter der AfD, die mit 39 Prozent triumphiert. Ein Debakel, das sich bereits bei der Bundestagswahl im Februar ankündigte, als sämtliche Direktmandate an die AfD gingen.
Die CDU im freien Fall - ohne Rettungsanker
Der designierte Spitzenkandidat Sven Schulze steht vor einer Herkulesaufgabe. Der 46-jährige Wirtschaftsminister muss ohne den Amtsbonus seines Vorgängers Reiner Haseloff auskommen, der nach 15 Jahren an der Spitze des Landes den Staffelstab weiterreicht. Während 94 Prozent der Sachsen-Anhalter den dienstältesten Ministerpräsidenten Deutschlands kennen, dümpelt Schulzes Bekanntheitsgrad bei bescheidenen 44 Prozent. Ein verheerender Ausgangspunkt für einen Wahlkampf, der über die Zukunft der CDU-Dominanz im Land entscheiden wird.
Die Krisensitzung des erweiterten Landesvorstandes am Donnerstagabend dürfte eher einer Trauerfeier gleichen als einer Kampfansage. Die hilflosen Beschwichtigungsversuche - "Es ist nur ein Stimmungsbild" - können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die CDU vor einem Scherbenhaufen steht. Die Koalitionspartner SPD mit mickrigen 7 Prozent und die FDP unter der Drei-Prozent-Hürde sind keine Stütze, sondern Ballast.
Migration und Bildungschaos - die Achillesferse der Regierung
Die Umfrage legt den Finger in die Wunde: 21 Prozent der Befragten sehen die Flüchtlings- und Migrationsfrage als drängendstes Problem. Obwohl der Ausländeranteil mit 8,9 Prozent vergleichsweise niedrig liegt, hat sich das Stadtbild dramatisch verändert. In Weißenfels erreichen manche Schulen einen Migrantenanteil von über 60 Prozent - ein Pulverfass, das die AfD geschickt für sich nutzt. Dort holte sie bei der Bundestagswahl satte 44,1 Prozent.
Das Bildungschaos mit eklatantem Lehrermangel rangiert mit 13 Prozent auf Platz zwei der Sorgenliste. Die Entlassung der glücklosen Bildungsministerin Eva Feußner durch Haseloff war überfällig, doch der Schaden ist angerichtet. Immerhin: Schulzes Kandidat für das Amt erntet erste positive Reaktionen aus den Schulen - ein kleiner Lichtblick im Meer der Hiobsbotschaften.
Wirtschaftlicher Kahlschlag setzt sich fort
Als Wirtschaftsminister muss Schulze hilflos zusehen, wie ein Unternehmen nach dem anderen das Weite sucht. Der Intel-Rückzieher war nur der Anfang einer Abwärtsspirale: Dow schließt Teile seiner Anlagen in Schkopau, eine Glasfabrik in der Altmark macht dicht, Meyer Burger verabschiedet sich - insgesamt verschwinden Hunderte von Arbeitsplätzen. Die Ansiedlung von Daimler Truck mit 600 neuen Stellen ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die chemische Industrie ächzt unter explodierenden Energiekosten - eine direkte Folge der verfehlten Energiepolitik der vergangenen Jahre. Während die Ampel-Regierung in Berlin von Energiewende träumte, ging in Sachsen-Anhalt das Licht aus. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz verspricht zwar Besserung, doch die 2,6 Milliarden Euro aus dem Infrastrukturpaket kommen zu spät für viele Betriebe.
Die AfD als lachender Dritter
Ulrich Siegmund, das Gesicht der vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuften AfD in Sachsen-Anhalt, reibt sich die Hände. Der 34-Jährige beherrscht die sozialen Medien wie kein anderer Politiker im Land: 550.000 Follower auf TikTok, fast 100.000 auf Instagram. Dagegen wirkt Schulzes digitale Präsenz mit 4.500 Followern wie aus der Steinzeit. Die hastig engagierte Agentur für den Online-Wahlkampf dürfte kaum mehr als Schadensbegrenzung betreiben können.
Die CDU-Basis bröckelt derweil weiter. Teile der Partei liebäugeln offen mit einer Aufweichung des Unvereinbarkeitsbeschlusses zur AfD. Auf kommunaler Ebene ist die Brandmauer längst durchlöchert. Haseloffs markige Worte "Sie werden mein Land nicht verhunzen!" verhallen ungehört in einer Partei, die ihre Identität verloren hat.
Ein Jahr Zeit für ein Wunder
Die CDU Sachsen-Anhalt braucht nicht weniger als ein politisches Wunder. Mit einem Altersdurchschnitt von 59 Jahren bei den Mitgliedern und einer Führung, die zwischen Anpassung und Abgrenzung laviert, fehlt es an Kraft für einen echten Neuanfang. Die Personalrochaden - etwa die mögliche Berufung des Rechnungshof-Chefs Kay Barthel zum Finanzminister - sind kosmetische Korrekturen an einem maroden System.
Immerhin: Noch bevorzugen 47 Prozent der Sachsen-Anhalter eine CDU-geführte Regierung. Doch diese Zahl ist trügerisch, denn sie spiegelt eher die Angst vor dem Unbekannten als echte Zustimmung wider. Mit einer Bundesregierung, die nur 22 Prozent Zufriedenheit erreicht, und einer Landespolitik, die an allen Fronten versagt, steht Sachsen-Anhalt vor einer Zeitenwende.
Die Landtagswahl am 6. September 2026 wird zur Schicksalswahl - nicht nur für die CDU, sondern für die gesamte politische Landschaft in Ostdeutschland. Sollte die AfD tatsächlich stärkste Kraft werden, wäre dies ein politisches Erdbeben mit Signalwirkung weit über Sachsen-Anhalt hinaus. Die etablierten Parteien haben es durch jahrelanges Versagen selbst soweit kommen lassen. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung, dass die Wähler im entscheidenden Moment doch noch zur Vernunft kommen.

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