
Russland bombardiert US-Fabrik in der Ukraine – Moskau fordert Vetorecht bei Sicherheitsgarantien
Eine Woche nach dem historischen Trump-Putin-Gipfel in Alaska zeigt sich, dass der von Washington erhoffte Friedensprozess ins Stocken geraten ist. Die anfängliche Euphorie des Weißen Hauses über ein mögliches baldiges Treffen zwischen Putin und Selensky wurde durch die Realität russischer Machtpolitik jäh gebremst.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow dämpfte die Erwartungen mit vagen Aussagen. Ein direktes Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten – den Moskau zuvor als illegitim bezeichnete – müsse "schrittweise vorbereitet werden, beginnend auf Expertenebene". Ein russischer Beamter betonte, es solle kein "Treffen um des Treffens willen" geben. Trotz Trumps diplomatischer Bemühungen zeigt sich Russland zwar "offen", sieht aber die Kriegsparteien noch weit von einer Einigung entfernt.
Moskaus Machtdemonstration: Angriff auf US-Elektronikfabrik
Während die Friedensgespräche stagnieren, demonstrierte Russland seine militärische Entschlossenheit mit einem gezielten Angriff auf eine amerikanische Elektronikfabrik in der Westukraine. Die Flex Ltd.-Anlage in Mukatschewo, hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt, wurde am frühen Donnerstagmorgen von zwei russischen Kalibr-Marschflugkörpern getroffen. Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich etwa 800 Zivilisten in der Fabrik.
Die erst im April renovierte Anlage produzierte Elektronikgeräte wie Fitness-Tracker, Gesundheitsmonitore und Kaffeemaschinen für namhafte Marken wie Nike, Google und Lenovo. Moskau wird die Fabrik vermutlich als militärisch relevantes oder "dual-use"-Ziel darstellen – eine Argumentation, die den wahren Charakter dieses Angriffs auf zivile Infrastruktur verschleiert.
Russlands Veto-Forderung torpediert Sicherheitsgarantien
Das Wall Street Journal enthüllte am Donnerstag eine weitere zentrale Hürde für den Friedensprozess: Russland beharrt darauf, faktisch ein Vetorecht über jegliche Unterstützung für die Ukraine nach einem möglichen Friedensabkommen zu erhalten. Diese Forderung würde geplante westliche Sicherheitsgarantien für Kiew praktisch wertlos machen.
"Lawrows Beharren darauf, dass Russland ein Mitspracherecht bei der Umsetzung jeglicher Sicherheitsgarantien für die Ukraine haben müsse, widerspricht der Behauptung der Trump-Administration, Putin habe beim Alaska-Gipfel europäischen und US-amerikanischen Sicherheitsgarantien zugestimmt."
Diese Aussagen zeigen deutlich, dass Moskaus Maximalforderungen trotz der jüngsten diplomatischen Aktivitäten unverändert bleiben. Westliche Sicherheitszusagen zur Abschreckung künftiger russischer Invasionen sind jedoch der Schlüssel, um die Ukraine zu einem Friedensabkommen zu bewegen.
Trumps widersprüchliche Signale
Die Botschaften aus dem Weißen Haus könnten kaum widersprüchlicher sein. Während Präsident Trump diese Woche Russland versicherte, es werde "keine US-Bodentruppen" geben, deutete ein Sprecher des Weißen Hauses gleichzeitig eine mögliche amerikanische Luftunterstützung als Teil künftiger Sicherheitsgarantien an. Trump verspricht einerseits "minimale" amerikanische Beteiligung, lässt aber andererseits Raum für militärische Optionen.
Die geopolitische Nachrichtenquelle Moon of Alabama kommentierte die Situation treffend: Während Russland den Krieg in der Ukraine selbstbewusst seinem unvermeidlichen Ende entgegenführt, verhandelt der Westen immer noch mit sich selbst über die Bedingungen seiner eigenen Kapitulation.
Die Wurzel des Problems bleibt ungelöst
Es scheint, als verstünden Trump und seine Berater die Kernprobleme dieses Konflikts immer noch nicht – oder ignorierten sie bewusst. Russlands Kriegsbegründung konzentrierte sich von Anfang an auf die NATO-Erweiterung und die Forderung nach dauerhafter ukrainischer Neutralität. Moskau hat nie von seiner Position abgerückt, dass NATO- oder westliche Streitkräfte niemals in der Ukraine präsent sein dürften.
Die absurde Logik westlicher Vorschläge zeigt sich in Formulierungen wie: "Wenn Russland den Krieg beendet, sollen der Ukraine als Belohnung NATO-ähnliche Sicherheitsgarantien gegeben werden." Als ob Russland einen Krieg führen würde, um am Ende genau das zu akzeptieren, was es von Anfang an verhindern wollte.
Trump hofft auf rasche Fortschritte nach dem Alaska-Gipfel und drängt auf ein Putin-Selensky-Treffen binnen Tagen oder Wochen. Doch das ist äußerst unwahrscheinlich, zumal Selensky – ermutigt von hawkischen europäischen Verbündeten – noch immer keine substanziellen Kompromisse anbietet. Er sei nicht einmal bereit, Beschränkungen für den Gebrauch der russischen Sprache im öffentlichen Diskurs aufzuheben.
Trumps wachsende Frustration
Der US-Präsident zeigte sich am Donnerstag sichtlich frustriert über die Bombardierung der amerikanischen Elektronikfabrik und Putins Weigerung, Selensky zu treffen. Die Frage ist nun, ob und wie sich dies auf die Fähigkeit der Ukraine auswirken wird, tief in russisches Territorium zuzuschlagen.
Mit jedem Tag, der ohne große Kompromisse vergeht, dürfte Trumps Frustration wachsen. Doch angesichts der militärischen Überlegenheit Russlands auf dem Schlachtfeld sind substanzielle Zugeständnisse nur von ukrainischer Seite und ihren westlichen Unterstützern zu erwarten. Die harte Realität ist: Moskau sitzt am längeren Hebel und kann seine Bedingungen diktieren – eine bittere Pille für Washington und seine Verbündeten.
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