Kostenlose Beratung
07930-2699
150.000
Kunden
Sicherer
Versand
Keine
Meldepflicht
Kettner Edelmetalle
Menü
02.07.2025
12:17 Uhr

Rheinmetall-Boom: Wenn Kriegsgewinnler zu Heilsbringern verklärt werden

Die deutsche Rüstungsindustrie erlebt eine beispiellose Renaissance. Allen voran Rheinmetall, der Düsseldorfer Waffenschmied, der sich vom einstigen Schmuddelkind zum gefeierten Börsenstar gemausert hat. Ein Aktienkurs, der seit Kriegsbeginn in der Ukraine um das 18-fache gestiegen ist, neue Werke am Niederrhein und sogar der Ministerpräsident persönlich zur Eröffnungsfeier – die Zeiten haben sich wahrlich geändert. Doch ist diese Entwicklung wirklich ein Grund zum Jubeln?

Der moralische Dammbruch

Was sich hier abspielt, ist nichts weniger als eine komplette Umkehrung gesellschaftlicher Werte. Noch vor wenigen Jahren galten Rüstungsunternehmen als ethisch fragwürdige Investments, vergleichbar mit Tabakkonzernen oder der Glücksspielindustrie. Heute werden sie als Verteidiger der Demokratie gefeiert. Professor Dominik Enste vom Institut der Deutschen Wirtschaft vergleicht diese Entwicklung allen Ernstes mit der Akzeptanz von Homosexualität in den 1960er Jahren. Ein geschmackloser Vergleich, der zeigt, wie sehr die moralischen Maßstäbe verrutscht sind.

Besonders pikant: Ausgerechnet die Grünen, einst als Friedenspartei angetreten, haben sich zu glühenden Befürwortern der Aufrüstung gewandelt. Die einstige Friedensbewegung der 1980er Jahre würde sich im Grabe umdrehen, könnte sie sehen, wie ihre politischen Erben heute Waffenlieferungen bejubeln und Rüstungskonzerne hofieren.

Profiteure des Krieges

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Rheinmetalls Umsatz hat sich seit 2021 fast verdoppelt, von 5,7 auf 9,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis kletterte um satte 61 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Während in der Ukraine Menschen sterben und Städte in Schutt und Asche gelegt werden, klingeln in Düsseldorf die Kassen. Es ist ein makabres Geschäft mit dem Tod, das hier als wirtschaftlicher Erfolg gefeiert wird.

"Rheinmetall ist zu einem Unternehmen geworden, mit dem die öffentliche Freiheit und die Demokratie verteidigt werden."

Diese Aussage des Wirtschaftsethikers Enste zeigt, wie sehr sich die Narrative verschoben haben. Waffen töten – sie verteidigen nicht die Demokratie, sie zerstören Menschenleben. Diese simple Wahrheit wird in der aktuellen Kriegseuphorie gerne vergessen.

Die neue Normalität der Aufrüstung

Am Niederrhein, in der strukturschwachen Region um Weeze, entstehen nun 400 neue Arbeitsplätze für die Produktion von F-35-Kampfjetteilen. Was als Jobmotor gefeiert wird, ist in Wahrheit die Militarisierung unserer Wirtschaft. Statt in Bildung, Infrastruktur oder nachhaltige Technologien zu investieren, pumpt die Bundesregierung Milliarden in die Rüstung. Das 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur, das die Merz-Regierung plant, wird die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit Schulden belasten – trotz aller Versprechen, keine neuen Schulden zu machen.

Die NATO-Forderung nach fünf Prozent des BIP für Verteidigung würde bedeuten, dass Deutschland jährlich über 200 Milliarden Euro für Waffen ausgibt. Zum Vergleich: Der gesamte Bundeshaushalt für Bildung und Forschung liegt bei etwa 20 Milliarden Euro. Diese Prioritätensetzung zeigt, wohin die Reise geht: weg vom Sozialstaat, hin zum Rüstungsstaat.

Die Risiken werden ausgeblendet

Während Kleinanleger von steigenden Kursen träumen, warnen Experten bereits vor den Risiken. "An der Börse werden auch Erwartungen gehandelt", mahnt Timo Halbe von Finanztip. Die astronomischen Kursgewinne der Vergangenheit könnten sich schnell in Luft auflösen, sollte sich die geopolitische Lage entspannen oder die Rüstungsbudgets doch nicht wie erwartet steigen. Wer jetzt noch einsteigt, wettet auf weiteren Krieg und Eskalation – eine zynische Spekulation auf menschliches Leid.

Zudem sollten die zahlreichen Skandale der Vergangenheit nicht vergessen werden: Korruption, illegale Waffenlieferungen, überteuerte Ausrüstung für die Bundeswehr. Die Rüstungsindustrie war und ist ein Sumpf aus Vetternwirtschaft und fragwürdigen Geschäftspraktiken. Daran ändert auch der aktuelle Boom nichts.

Ein gefährlicher Weg

Was wir erleben, ist eine schleichende Militarisierung der Gesellschaft. Rüstungskonzerne werden zu den neuen Helden stilisiert, Aufrüstung als alternativlos dargestellt. Dabei wird vergessen, dass jeder Euro, der in Waffen fließt, für Bildung, Gesundheit oder Klimaschutz fehlt. Die wahren Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, soziale Ungleichheit, marode Infrastruktur – werden zugunsten einer Aufrüstungsspirale vernachlässigt.

Die Begeisterung für Rheinmetall und Co. ist ein Symptom einer kranken Gesellschaft, die Krieg als Normalzustand akzeptiert hat. Statt auf Diplomatie und Deeskalation zu setzen, wird die Spirale der Gewalt weiter angeheizt. Am Ende profitieren nur die Aktionäre der Rüstungskonzerne – während die Gesellschaft den Preis zahlt, in Form von Inflation, Verschuldung und im schlimmsten Fall: Krieg.

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Meinungsäußerung unserer Redaktion. Wir betreiben keine Anlageberatung. Jeder muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich.

Wissenswertes zum Thema

Erhalten Sie kostenlose Tipps um Ihr Vermögen zu schützen und als erster von neuen Produkten zu erfahren

Sie möchten regelmäßig über Produktneuheiten, spannende Finanznachrichten und exklusive Sonderangebote informiert werden? Dann melden Sie sich hier für den kostenfreien Kettner Edelmetalle Newsletter an.

Durch Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse und Anklicken des Buttons „Abschicken“ geben Sie die folgende Einwilligungserklärung ab: „Ich bin damit einverstanden, per E-Mail über Produktneuheiten, spannende Finanznachrichten und exklusive Sonderangebote informiert zu werden und willige daher in die Verarbeitung meiner E-Mail-Adresse zum Zwecke der Zusendung des Newsletters ein. Diese Einwilligung kann ich jederzeit und ohne Angabe von Gründen mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung bleibt im Falle des Widerrufs unberührt.“

Willst du Teil unserer Erfolgsstory sein?

Werde jetzt Teil vom #TeamGold

Offene Stellen