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Kettner Edelmetalle
23.12.2025
11:27 Uhr

Prominenten-Appell für Afghanen-Aufnahme: Wenn Moral zur politischen Waffe wird

Wieder einmal melden sich die üblichen Verdächtigen zu Wort. Mehr als 50 sogenannte Prominente haben in einem offenen Brief die Bundesregierung aufgefordert, sämtliche Afghanen mit bereits erteilten Aufnahmezusagen unverzüglich nach Deutschland zu holen. Unter den Unterzeichnern finden sich Namen wie Günther Jauch, Herta Müller und Herbert Grönemeyer – Menschen, die vermutlich in ihren gut gesicherten Villenvierteln wenig von den alltäglichen Konsequenzen unkontrollierter Zuwanderung mitbekommen.

Der moralische Zeigefinger aus dem Elfenbeinturm

Der Brief, veröffentlicht von der Hilfsorganisation Kabul Luftbrücke, richtet sich direkt an Bundeskanzler Friedrich Merz, Innenminister Alexander Dobrindt und Außenminister Johann Wadephul. Die Unterzeichner erinnern die Regierungsmitglieder an ihren Amtseid und fordern „Gerechtigkeit gegen jedermann". Eine bemerkenswerte Formulierung, wenn man bedenkt, dass dieselben Prominenten bei der Frage nach Gerechtigkeit für deutsche Bürger, die unter steigender Kriminalität und überlasteten Sozialsystemen leiden, auffällig still bleiben.

Besonders pikant erscheint die Tatsache, dass zu den Erstunterzeichnern auch Klimaaktivistin Luisa Neubauer gehört. Jene Frau, die sonst keine Gelegenheit auslässt, Deutschland für seinen angeblich zu hohen CO2-Ausstoß zu geißeln, scheint bei der Frage zusätzlicher Flugtransporte plötzlich keine ökologischen Bedenken mehr zu haben.

Die unbequemen Fakten hinter dem Appell

Konkret geht es um rund 1.800 Menschen aus Afghanistan, die sich derzeit in Pakistan aufhalten und denen von dort ab Januar die Abschiebung nach Afghanistan drohen könnte. Die neue Bundesregierung hatte nach dem Regierungswechsel die Aufnahmeprogramme stark eingeschränkt – ein Schritt, den Union und SPD im Koalitionsvertrag ausdrücklich vereinbart hatten. Doch was kümmert das schon die selbsternannte moralische Elite?

Am Montag landete bereits ein weiterer Charterflug mit 147 Menschen aus Afghanistan in Hannover. Darunter befanden sich 123 Personen aus dem Bundesaufnahmeprogramm, 18 aus dem Ortskräfteverfahren und sechs weitere aufgrund der Menschenrechtsliste. Die Maschinerie läuft also längst – nur eben nicht schnell genug für die Unterzeichner des Appells.

Wer trägt eigentlich die Kosten?

Was in dem emotionalen Schreiben bezeichnenderweise fehlt, ist jeglicher Hinweis auf die praktischen Konsequenzen. Wer finanziert die Integration? Wer stellt Wohnraum bereit in einem Land, in dem bereits jetzt Hunderttausende Deutsche keine bezahlbare Wohnung finden? Wer übernimmt die Verantwortung, wenn sich unter den Aufgenommenen Personen befinden, deren Überprüfung nicht lückenlos möglich war?

Diese Fragen stellen die Prominenten nicht. Sie appellieren lieber an das Gewissen anderer, während sie selbst in der komfortablen Position verharren, von den Folgen ihrer Forderungen weitgehend unberührt zu bleiben. Es ist leicht, Großzügigkeit zu fordern, wenn man sie nicht selbst praktizieren muss.

Ein Muster wiederholt sich

Der offene Brief reiht sich nahtlos ein in eine lange Tradition prominenter Einmischung in die Migrationspolitik. Schon 2015 waren es ähnliche Stimmen, die eine „Willkommenskultur" forderten und jeden Kritiker als herzlos brandmarkten. Die Folgen dieser Politik – von der Silvesternacht in Köln bis zu den täglichen Messerattacken in deutschen Städten – werden von denselben Kreisen bis heute relativiert oder schlicht ignoriert.

Die Unterzeichner mögen es gut meinen. Doch gute Absichten allein haben noch nie gute Politik gemacht. Was Deutschland braucht, ist keine weitere Welle emotionaler Appelle, sondern eine nüchterne Abwägung dessen, was das Land tatsächlich leisten kann – und was nicht. Die Bundesregierung täte gut daran, sich von prominentem Druck nicht beirren zu lassen und stattdessen die Interessen der eigenen Bevölkerung in den Vordergrund zu stellen.

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