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20.11.2025
17:04 Uhr

Platinmarkt vor der Zerreißprobe: Warum die Knappheit zum Dauerzustand wird

Der Platinmarkt erlebt derzeit eine Preisexplosion, wie sie seit anderthalb Jahrzehnten nicht mehr zu beobachten war. Während sich Anleger über die steigenden Kurse freuen mögen, offenbart der jüngste Bericht des World Platinum Investment Council (WPIC) eine beunruhigende Wahrheit: Die strukturelle Unterversorgung des Marktes könnte sich zu einem chronischen Problem entwickeln, das weit über 2026 hinaus Bestand haben dürfte.

Wenn Handelsströme zu Marktverzerrungen führen

Was sich derzeit am Platinmarkt abspielt, gleicht einem perfekten Sturm aus geopolitischen Verwerfungen und Marktmanipulationen. Die Verlagerung erheblicher Metallmengen in die USA aus Furcht vor möglichen Importzöllen hat den physischen Handel in London praktisch ausgetrocknet. Ironischerweise wird Platin als Edelmetall derzeit gar nicht verzollt – doch die bloße Angst vor künftigen Abgaben reicht aus, um den Markt in Schieflage zu bringen.

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie fragil die globalen Lieferketten geworden sind. Während Banken und Marktteilnehmer ihre Bestände hastig über den Atlantik verschiffen, bleibt der europäische Markt unterversorgt. Ein klassisches Beispiel dafür, wie politische Unsicherheit reale wirtschaftliche Konsequenzen nach sich zieht – Konsequenzen, die letztlich der Verbraucher zu tragen hat.

Das Minendilemma: Wenn höhere Preise nicht mehr wirken

Besonders alarmierend ist die Reaktion der Angebotsseite. Trotz der deutlich gestiegenen Platinpreise zeigt die Minenproduktion keinerlei Anstalten, sich zu erholen. Mit einem prognostizierten Rückgang von 5 Prozent für 2025 liegt die Förderung satte 10 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Dies wirft fundamentale Fragen über die Funktionsfähigkeit der Marktmechanismen auf.

Edward Sterck, Research-Direktor des WPIC, bestätigt, was Branchenkenner längst befürchten: Selbst die aktuellen Höchstpreise setzen kaum neue Minenkapazitäten in Gang. Die Vorlaufzeiten für neue Projekte erstrecken sich über Jahre, während die bestehenden Minen mit sinkenden Erzgehalten und steigenden Produktionskosten kämpfen. Ein Teufelskreis, der die strukturelle Knappheit zementiert.

Die Nachfrageseite: Zwischen Hoffnung und Realität

Während die Industrienachfrage mit einem erwarteten Minus von 22 Prozent regelrecht einbricht und auch der Automobilsektor schwächelt, zeigt sich im Schmuckbereich ein Silberstreif am Horizont. Mit einem Plus von 7 Prozent erreicht die Schmucknachfrage den höchsten Stand seit 2018. Doch kann dieser Bereich allein die massiven Ausfälle in anderen Sektoren kompensieren?

Die Antwort lautet: kaum. Die strukturellen Verschiebungen in der Nachfrage – weg von industriellen Anwendungen, hin zu Investment und Schmuck – mögen kurzfristig stabilisierend wirken. Langfristig fehlt jedoch die breite industrielle Basis, die für einen gesunden Markt unerlässlich wäre.

ETFs als Brandbeschleuniger

Besonders brisant wird die Lage durch die steigende Investmentnachfrage. Der WPIC erwartet für 2025 einen Anstieg um 6 Prozent auf 742.000 Unzen, getrieben vor allem durch ETF-Zuflüsse. Diese börsengehandelten Produkte wirken wie ein Brandbeschleuniger in einem ohnehin überhitzten Markt. Sie entziehen dem physischen Markt dringend benötigtes Material und verstärken die Knappheit zusätzlich.

Die Prognose des WPIC, dass sich die Investmentnachfrage 2026 halbieren könnte, erscheint vor diesem Hintergrund reichlich optimistisch. Sie basiert auf der fragwürdigen Annahme, dass sich die Handelsbeziehungen normalisieren und Bestände wieder nach London zurückfließen würden. Angesichts der aktuellen geopolitischen Großwetterlage dürfte dies eher Wunschdenken als realistische Einschätzung sein.

Recycling als Rettungsanker?

Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich beim Recycling, das 2025 um beachtliche 7 Prozent zulegen soll. Doch auch hier offenbart sich bei genauerer Betrachtung die Fragilität des Systems. Die Rückgewinnung aus Autoabgaskatalysatoren und Schmuck mag kurzfristig Entlastung bringen, ist aber stark preisabhängig und damit volatil.

Zudem stellt sich die Frage, wie nachhaltig diese Quelle ist. Irgendwann sind die alten Katalysatoren aufgearbeitet, der Schmuck eingeschmolzen. Was dann?

Die unbequeme Wahrheit über Marktprognosen

Der WPIC prognostiziert für 2025 ein Defizit von 692.000 Unzen und für 2026 einen minimalen Überschuss von gerade einmal 20.000 Unzen. Diese Zahlen mögen beruhigend klingen, verschleiern aber die wahre Dimension des Problems. Ein Markt, der jahrelang im Defizit operiert und dann gerade so die Balance erreicht, ist alles andere als gesund.

Die strukturelle Knappheit bei Platin ist kein vorübergehendes Phänomen, sondern Symptom tieferliegender Probleme: einer dysfunktionalen Angebotsseite, geopolitischer Verwerfungen und einer zunehmend spekulativen Nachfrage. Die Parallelen zu anderen kritischen Rohstoffen sind unübersehbar – und sollten Anlegern zu denken geben.

Was bedeutet das für Anleger?

In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr der Wert physischer Edelmetalle als Stabilitätsanker im Portfolio. Während Papierwerte den Launen der Märkte und der Politik ausgeliefert sind, behält physisches Edelmetall seinen intrinsischen Wert. Gold und Silber haben sich über Jahrtausende als Wertspeicher bewährt – eine Eigenschaft, die in der aktuellen Marktlage wichtiger denn je erscheint.

Die Platinknappheit ist dabei nur ein weiteres Warnsignal in einer Reihe von Marktverzerrungen, die uns die verfehlte Geldpolitik der letzten Jahre beschert hat. Wer sein Vermögen schützen möchte, sollte über eine angemessene Beimischung physischer Edelmetalle nachdenken – bevor auch hier die Verfügbarkeit zum Problem wird.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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