
Pflegenotstand in Deutschland: Wenn Versprechen auf Papier an der Realität scheitern
Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Katrin Staffler (CSU), hat endlich ausgesprochen, was Millionen pflegende Angehörige längst wissen: Die versprochenen Entlastungsangebote existieren vielerorts nur in Hochglanzbroschüren der Politik. Während die Große Koalition unter Friedrich Merz vollmundig von "Verantwortung für Deutschland" spricht, sieht die Realität für pflegende Familien düster aus.
Luftschlösser statt Lösungen
"Das darf aber nicht nur auf dem Papier stehen", mahnte Staffler gegenüber dem Portal web.de. Eine bemerkenswerte Erkenntnis für eine Regierungsbeauftragte – als hätte man erst jetzt bemerkt, dass zwischen politischen Versprechungen und der Lebenswirklichkeit der Menschen eine gewaltige Kluft klafft. Der Anspruch auf Tagespflege oder Kurzzeitpflegeplätze nütze wenig, wenn diese Angebote vor Ort schlichtweg nicht existierten.
Die CSU-Politikerin räumte ein, dass in vielen Regionen zu wenig Plätze für Tages- und Kurzzeitpflege vorhanden seien. Eine schonungslose Bestandsaufnahme, die zeigt: Jahrelange Versäumnisse in der Pflegepolitik rächen sich nun bitter. Während die Politik über Klimaneutralität und 500-Milliarden-Sondervermögen debattiert, zerbrechen Familien an der Pflege ihrer Angehörigen.
Kommunen sollen es richten – aber womit?
Stafflers Lösungsvorschlag klingt wie aus dem Lehrbuch der politischen Verantwortungsverschiebung: Die Kommunen müssten sich genau anschauen, wie viele Pflegebedürftige sie in 10 oder 15 Jahren hätten. Als ob die chronisch unterfinanzierten Kommunen nicht längst wüssten, was auf sie zukommt. Die demografische Entwicklung ist seit Jahrzehnten bekannt – gehandelt wurde trotzdem nicht.
"Die Kommunen müssen sich genau anschauen: Wie viele Pflegebedürftige haben wir in 10, 15 Jahren – und welche Angebote brauchen sie und ihre Angehörigen?"
Diese Aussage offenbart die ganze Hilflosigkeit der Politik. Während man in Berlin über Bund-Länder-Arbeitsgruppen zur "großen Pflegereform" diskutiert, kollabiert das System bereits heute. Pflegende Angehörige – meist Frauen – opfern ihre Gesundheit, ihre Karriere und ihre finanzielle Absicherung, weil der Staat seiner Fürsorgepflicht nicht nachkommt.
Explodierende Kosten treffen die Schwächsten
Besonders zynisch wird es beim Thema Eigenanteile in Pflegeheimen. "Hier haben wir die für die Bürger schulterbare Höhe überschritten", gesteht Staffler ein. Eine Untertreibung sondergleichen: Mit durchschnittlich über 2.400 Euro monatlichem Eigenanteil sind Pflegeheimplätze für Normalverdiener unbezahlbar geworden. Die Folge: Immer mehr Menschen müssen ihre Immobilien verkaufen oder ihre Ersparnisse aufbrauchen – ein Leben lang gespart, um am Ende mittellos zu sterben.
Die CSU-Politikerin verweist auf mögliche Stellschrauben wie die Finanzierung von Investitions- und Ausbildungskosten außerhalb der Pflegeversicherung. Doch wer soll das bezahlen? Der Steuerzahler, der bereits unter der höchsten Abgabenlast der Nachkriegszeit ächzt? Oder sollen weitere Schulden aufgenommen werden, obwohl Merz versprochen hatte, genau das nicht zu tun?
Das Dilemma der Pflegekräfte
Staffler betont, die Bevölkerung habe sich bessere Löhne für Pflegekräfte gewünscht. Das stimmt – doch niemand hat gewünscht, dass diese berechtigten Lohnsteigerungen vollständig auf die Pflegebedürftigen und ihre Familien abgewälzt werden. Hier zeigt sich das Versagen eines Systems, das Pflege als Privatsache behandelt, statt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen.
Die bittere Wahrheit: Während die Politik in Arbeitsgruppen tagt und Zukunftspläne schmiedet, pflegen heute über fünf Millionen Menschen ihre Angehörigen – oft bis zur völligen Erschöpfung. Sie brauchen keine Versprechungen für übermorgen, sondern Hilfe heute. Doch stattdessen erleben sie eine Politik, die zwar viel redet, aber wenig handelt.
Es ist höchste Zeit für einen grundlegenden Kurswechsel in der Pflegepolitik. Solange jedoch Milliarden für ideologische Prestigeprojekte verpulvert werden, während die Pflege am Boden liegt, wird sich daran nichts ändern. Die pflegenden Angehörigen sind die stillen Helden unserer Gesellschaft – es wird Zeit, dass die Politik das endlich anerkennt und entsprechend handelt.
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