
Peter Thiels düstere Vision: Wie ein Tech-Milliardär Amerika zum letzten Bollwerk gegen den Weltuntergang stilisiert
Was auf den ersten Blick wie eine harmlose Geschäftsentscheidung aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Teil eines apokalyptischen Masterplans: Der deutschstämmige Tech-Milliardär Peter Thiel und US-Vizepräsident J.D. Vance investieren in eine katholische Gebets-App namens "Hallow". Doch hinter dieser scheinbar frommen Geste verbirgt sich eine Weltanschauung, die biblische Prophezeiungen, das Ende der Welt und Amerikas vermeintliche Rolle als letzte Bastion gegen das Böse miteinander verknüpft.
Zwischen Armageddon und Antichrist: Thiels düstere Zukunftsszenarien
Der PayPal-Mitgründer sieht die Menschheit an einem gefährlichen Scheideweg angelangt. Nuklearwaffen, Biowaffen und künstliche Intelligenz hätten apokalyptische Bedrohungen von der Science Fiction in die bedrohliche Realität katapultiert. In seiner Vorstellungswelt existieren nur zwei extreme Zukunftsszenarien: Entweder drohe das Armageddon durch totale Zerstörung oder die Herrschaft des Antichristen, den er als "Welteinheitsstaat mit echten Zähnen und echter Macht" charakterisiert.
Besonders bemerkenswert ist Thiels konkrete Interpretation des Antichristen: Eine globale Regierung, die den Menschen "Frieden und Sicherheit" verspräche – eine Formulierung, die er direkt aus der Bibel ableite. Internationale Institutionen wie die UN oder EU betrachtet er als potenzielle Vorstufen einer solchen "Wohlfahrtsdiktatur mit allmächtiger Überwachungstechnologie". Diese Sichtweise offenbart ein tief verwurzeltes Misstrauen gegenüber multilateralen Organisationen und globaler Zusammenarbeit.
Der mysteriöse Katechon: Thiels theologischer Rettungsanker
Die vermeintliche Lösung für dieses apokalyptische Dilemma findet Thiel in einem obskuren theologischen Konzept: dem Katechon, dem "Aufhalter". Dieser Begriff aus dem Neuen Testament beschreibe eine Macht, die sowohl Armageddon als auch den Antichristen zurückhalte. Carl Schmitt, der umstrittene Staatsrechtler der Weimarer Zeit, interpretierte den Katechon als christliche Ordnungsmacht, die notfalls auch Gewalt anwenden dürfe, um das Chaos zu verhindern.
"Der Hauptpunkt war Christentum, Katechon, Carl Schmitt. Das war der Grund, warum er mit mir über diese Sachen reden wollte", berichtet Wolfgang Palaver, Theologieprofessor aus Innsbruck, von einem Abendessen in Thiels bunkerähnlicher Villa in Beverly Hills.
Pikant dabei: Dieselbe Katechon-Interpretation nutzt auch Wladimir Putin zur ideologischen Rechtfertigung seiner Politik. Der orthodoxe Patriarch Kiril bezeichnete den Ukraine-Krieg als "heiligen Krieg", wobei Russland als "Aufhalter gegen westliche Dekadenz" fungiere. Diese Parallele wirft ein bedenkliches Licht auf Thiels Weltbild und dessen potenzielle politische Konsequenzen.
Von der Theologie zur Politik: J.D. Vance als Thiels Marionette?
Thiels theologische Spekulationen bleiben keineswegs im Reich der Theorie verhaftet. Mit J.D. Vance hat er einen Protégé gefördert, der ohne Thiels 15-Millionen-Dollar-Spende wohl nie Senator und schon gar nicht Vizepräsident geworden wäre. Der einst als "Never Trumper" bekannte Vance wandelte sich unter Thiels Einfluss zu einem Verfechter autoritärer Staatsvorstellungen.
Diese Transformation zeigt sich in Vances eigenen Worten aus dem Jahr 2022, als er davon sprach, "die aktuelle amerikanische Führungsschicht komplett zu ersetzen, wie einen Tumor herauszureißen" und stattdessen "ein Bewusstsein für eine amerikanische politische Religion zu schaffen". Curtis Yarvin, ein antidemokratischer Denker aus Thiels Umfeld, sieht in Vance sogar den idealen Kandidaten für eine "amerikanische Monarchie" – einen Herrscher, der alle Amerikaner vereine.
Die schleichende Untergrabung demokratischer Werte
Während Trump und Musk das öffentliche Spektakel lieben, arbeitet Thiel systematisch im Hintergrund an einer post-liberalen Weltordnung. Sein Biograf Max Chafkin konstatiert treffend: "Thiel hat eine wahnsinnige Menge an Einfluss erworben und sich praktisch ins Zentrum der globalen Macht gesetzt."
Was als Investment in eine harmlose Gebets-App begann, entpuppt sich als Teil eines größeren Plans: der Erschaffung einer neuen amerikanischen Identität, die sich nicht mehr an universellen Menschenrechten oder internationaler Kooperation orientiert, sondern an der Vorstellung, das letzte Bollwerk gegen den Untergang der Zivilisation zu sein.
Eine gefährliche Vision für Amerikas Zukunft
In Thiels Weltbild steht Amerika vor einer schicksalhaften Wahl: Katechon werden oder untergehen. Diese binäre Sichtweise ignoriert die Komplexität moderner Herausforderungen und die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit. Stattdessen propagiert sie eine isolationistische, autoritäre Vision, die demokratische Werte und Institutionen als Schwäche brandmarkt.
Die Tatsache, dass solche Ideen nicht nur in den Köpfen exzentrischer Milliardäre existieren, sondern über Figuren wie J.D. Vance direkten Einfluss auf die amerikanische Politik nehmen, sollte jeden aufrechten Demokraten alarmieren. Thiels apokalyptische Fantasien mögen wie die Spinnereien eines überspannten Tech-Moguls wirken, doch sein Einfluss und seine finanziellen Ressourcen machen sie zu einer realen Bedrohung für die liberale Weltordnung.
Es bleibt zu hoffen, dass die amerikanische Demokratie stark genug ist, solchen autoritären Versuchungen zu widerstehen. Denn eines ist sicher: Weder braucht Amerika einen selbsternannten "Aufhalter" noch eine "politische Religion". Was die Welt braucht, sind vernünftige, demokratisch legitimierte Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit – nicht die apokalyptischen Hirngespinste eines Milliardärs, der sich für den Retter der Zivilisation hält.
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