
Pentagon setzt Preisuntergrenze: Seltene Erden im Höhenflug – China verliert Trumpfkarte
Der Markt für Seltene Erden erlebt derzeit tektonische Verschiebungen, die das globale Machtgefüge nachhaltig verändern könnten. Während das US-Verteidigungsministerium mit einer beispiellosen Preisgarantie von 110 Dollar pro Kilogramm für Neodym-Praseodym-Oxid (NdPr) eine neue Ära einläutet, gerät Chinas jahrzehntelange Dominanz ins Wanken. Diese Entwicklung könnte sich als Wendepunkt in der geopolitischen Auseinandersetzung zwischen Ost und West erweisen.
Washingtons Schachzug: Doppelter Marktpreis als Kampfansage
Mit einem Federstrich hat das Pentagon die Spielregeln neu geschrieben. Der garantierte Mindestpreis von 110 Dollar pro Kilogramm liegt fast doppelt so hoch wie der aktuelle chinesische Marktpreis von etwa 60 Dollar. Diese milliardenschwere Vereinbarung mit MP Materials, dem einzigen amerikanischen Produzenten Seltener Erden, sendet ein unmissverständliches Signal: Die USA sind bereit, für ihre Unabhängigkeit tief in die Tasche zu greifen.
Was steckt hinter dieser drastischen Maßnahme? Die Antwort liegt in der strategischen Bedeutung dieser Metalle. Ohne Neodym und Praseodym keine Hochleistungsmagnete – und ohne diese keine Elektromotoren, Windturbinen oder moderne Waffensysteme. China kontrollierte bisher über 80 Prozent der globalen Produktion und nutzte diese Monopolstellung geschickt als geopolitisches Druckmittel.
Australische Bergbauaktien explodieren – der Dominoeffekt beginnt
Die Märkte reagierten prompt: Lynas Corp, Australiens Vorzeige-Produzent außerhalb Chinas, schoss um satte 20 Prozent nach oben und erreichte ein Dreijahreshoch. Diese Kursexplosion ist kein Zufall, sondern spiegelt die neue Realität wider: Westliche Produzenten wittern Morgenluft. Die künstlich hochgehaltenen Preise schaffen endlich die Rentabilität, die für den Aufbau alternativer Lieferketten notwendig ist.
Besonders pikant: Lynas plant gemeinsam mit südkoreanischen Partnern eine Magnetfabrik in Malaysia mit einer Jahreskapazität von 3.000 Tonnen. Damit würde erstmals außerhalb Chinas eine kommerzielle Produktion bestimmter schwerer Seltener Erden entstehen – ein weiterer Sargnagel für Pekings Monopol.
Chinas Exportdrosselung – ein Schuss ins eigene Knie?
Während Washington die Preise hochtreibt, versucht Peking mit Exportkontrollen gegenzusteuern. Sieben strategische Seltene Erden, darunter die besonders kritischen Elemente Dysprosium, Terbium und Samarium, unterliegen seit April strengen Ausfuhrbeschränkungen. Doch diese Taktik könnte sich als Bumerang erweisen.
Zwar behaupten chinesische Offizielle, die Maßnahmen seien "nicht-diskriminierend", doch die Realität spricht eine andere Sprache. US-Handelsvertreter berichten von zähen Verhandlungen, bei denen der Fortschritt bestenfalls "zur Hälfte" erreicht sei. Die teilweise Wiederaufnahme der Magnetexporte im Juni und Juli wirkt eher wie ein taktisches Zugeständnis denn wie eine strategische Kehrtwende.
Myanmar zieht die Reißleine – weitere Verknappung droht
Als wäre die Lage nicht schon angespannt genug, kündigte Myanmar an, den Abbau Seltener Erden bis Ende 2025 komplett zu verbieten. Das südostasiatische Land ist eine wichtige Quelle für schwere Seltene Erden, die China zur Weiterverarbeitung benötigt. Dieser Schritt könnte die globale Versorgungslage weiter verschärfen und die Preise zusätzlich befeuern.
Die Preisrallye ist bereits in vollem Gange: Der chinesische Benchmark-Preis für NdPr-Legierungen sprang allein im Juli von 545.000 auf 635.000 Yuan pro Tonne. Neodym-Oxid verteuerte sich um beeindruckende 16,36 Prozent, Praseodym-Oxid legte um 12,7 Prozent zu.
Die neue Weltordnung der Seltenen Erden
Was wir hier erleben, ist nichts weniger als eine Neuordnung der globalen Rohstoffmärkte. Japan und die EU schmieden Allianzen für gemeinsame Beschaffung, Australien baut Kapazitäten aus, und die USA pumpen Milliarden in die heimische Produktion. Die Botschaft ist klar: Die Zeit der chinesischen Preisdiktate neigt sich dem Ende zu.
Für Anleger eröffnen sich interessante Perspektiven. Während Papiergeld durch die inflationäre Politik der Zentralbanken weiter entwertet wird, gewinnen physische Werte an Bedeutung. Seltene Erden mögen ihre Berechtigung haben, doch für Privatanleger bleiben Gold und Silber die bewährten Klassiker zur Vermögenssicherung. Diese Edelmetalle bieten im Gegensatz zu den hochvolatilen Industriemetallen eine jahrtausendealte Wertbeständigkeit und sind nicht von geopolitischen Lieferkettenproblemen betroffen.
Die Entwicklung zeigt einmal mehr: In einer Welt zunehmender Unsicherheiten und geopolitischer Spannungen ist die Diversifikation des Vermögens unerlässlich. Während Regierungen mit Milliardenprogrammen versuchen, strategische Abhängigkeiten zu reduzieren, sollten auch Privatanleger ihre eigene Unabhängigkeit im Blick behalten.

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