
Panama im Würgegriff: Wenn Bananen-Multis und Regierung gemeinsame Sache machen
Was sich derzeit in Panama abspielt, könnte direkt aus dem Drehbuch eines dystopischen Thrillers stammen. Die Regierung von Präsident José Raúl Mulino hat über die Provinz Bocas del Toro den Ausnahmezustand verhängt – ein drastischer Schritt, der zeigt, wie weit Machthaber gehen, wenn ihre neoliberalen Reformpläne auf Widerstand stoßen.
Der Preis des Widerstands: 5000 Arbeitsplätze vernichtet
Seit Ende April wehren sich die Arbeiter auf den Bananenplantagen gegen eine sogenannte "Rentenreform", die nichts anderes ist als ein weiterer Angriff auf die sozialen Errungenschaften der arbeitenden Bevölkerung. Die Antwort des US-Konzerns Chiquita? 5000 fristlose Entlassungen. Man stelle sich vor: Arbeiter, die für ihre Rechte einstehen, werden kurzerhand auf die Straße gesetzt. Das Unternehmen bezeichnet die Arbeitsniederlegung als "ungerechtfertigt" – ein Hohn angesichts der geplanten Verschlechterungen.
Besonders perfide: Die gleichen Bananen mit dem charakteristischen blauen Aufkleber, die in deutschen Supermärkten landen, werden unter Bedingungen produziert, die an koloniale Ausbeutungsverhältnisse erinnern. Während hierzulande über faire Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit diskutiert wird, knüppelt man in Panama Arbeiterproteste nieder.
Ausnahmezustand als Machtinstrument
Die Regierung Mulino behauptet, sie wolle mit dem Ausnahmezustand "die Sicherheit, die Gesundheit und das Wohlergehen" der Bevölkerung gewährleisten. Welch zynische Verdrehung der Tatsachen! In Wahrheit geht es darum, legitimen Widerstand zu brechen und die Durchsetzung einer Politik zu erzwingen, die das Rentenalter erhöht und Sozialleistungen privatisiert – ein bekanntes Muster, das weltweit die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet.
Repression statt Dialog
Die Befürchtungen der Gewerkschaften vor weiteren Repressalien sind mehr als berechtigt. Bereits jetzt wurden mehrere Gewerkschaftsführer verhaftet, andere mussten ins Exil fliehen. Dies erinnert an die dunkelsten Zeiten lateinamerikanischer Diktaturen, in denen Arbeitnehmerrechte mit Füßen getreten wurden.
Besonders brisant: Im April unterzeichnete Panama ein Sicherheitsabkommen mit den USA, angeblich zur Bekämpfung von Drogenhandel und Migration. Kritiker sehen darin jedoch ein weiteres Instrument zur Kontrolle und Unterdrückung sozialer Bewegungen. Die Ereignisse in Bocas del Toro scheinen diese Befürchtungen zu bestätigen.
Ein Lehrstück globaler Ausbeutung
Was in Panama geschieht, ist symptomatisch für eine Welt, in der multinationale Konzerne und willfährige Regierungen Hand in Hand arbeiten. Während die Profite nach Norden fließen, bleiben für die Arbeiter im Süden nur Ausbeutung und Repression. Die deutschen Verbraucher, die ahnungslos ihre Chiquita-Bananen kaufen, ahnen meist nicht, welches Leid hinter dem fröhlichen blauen Aufkleber steckt.
Es wäre an der Zeit, dass auch hierzulande kritischer hinterfragt wird, unter welchen Bedingungen unsere Konsumgüter produziert werden. Doch stattdessen beschäftigt sich die deutsche Politik lieber mit Gendersternchen und Klimapanik, während reale soziale Kämpfe ignoriert werden.
"Die Arbeitsniederlegung sei ungerechtfertigt" – so rechtfertigt Chiquita die Massenentlassungen. Ungerechtfertigt ist vielmehr ein System, das Profite über Menschenwürde stellt.
Die Ereignisse in Panama sollten uns eine Warnung sein: Wenn Arbeitnehmerrechte nicht verteidigt werden, wenn soziale Errungenschaften als verhandelbar gelten, dann ist der Weg in eine neue Form der Leibeigenschaft nicht weit. Es bleibt zu hoffen, dass der Widerstand der panamaischen Arbeiter nicht vergebens ist und internationale Solidarität erfährt – auch wenn die Chancen dafür in einer Welt, die von Konzerninteressen dominiert wird, gering erscheinen mögen.
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