
Netanjahus Traum vom "Großisrael" sorgt für Empörung in der arabischen Welt
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat mit seinen jüngsten Äußerungen über ein "Großisrael" einen diplomatischen Sturm entfacht. In einem Interview mit dem Sender i24 News bekannte sich Netanjahu offen zu einer Vision, die weit über die aktuellen Grenzen Israels hinausreicht und Teile Jordaniens, Ägyptens und Syriens sowie das besetzte Westjordanland und den Gazastreifen umfassen würde.
Eine "historische und spirituelle Mission"
Netanjahu bezeichnete sich selbst als Träger einer "historischen und spirituellen Mission". Als ihm der Interviewer ein Amulett mit einer Karte des "Gelobten Landes" präsentierte, die diese stark erweiterte Vision Israels symbolisch darstellte, antwortete der Premierminister auf die Frage nach seiner Verbundenheit mit diesem Konzept eines Großisraels mit einem klaren "Sehr stark".
Diese Aussagen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem radikale israelische Politiker und Siedlergruppen bereits lautstark verkünden, israelische Streitkräfte würden bald in Damaskus stehen. Die Grundlage für diese Expansionsträume bilden biblische Konzepte dessen, was Gott den Juden vor Tausenden von Jahren versprochen haben soll.
Scharfe Kritik aus Jordanien
Das jordanische Außenministerium gehörte zu den ersten regionalen Regierungen, die Netanjahus Äußerungen scharf verurteilten. Die Bemerkungen über ein "Großisrael" stellten eine "gefährliche und provokative Eskalation, eine Bedrohung für die Souveränität von Staaten und eine Verletzung des Völkerrechts und der UN-Charta" dar, so das Ministerium.
"Die internationale Gemeinschaft muss sofort handeln, um alle provokativen israelischen Aktionen und Äußerungen zu stoppen, die die Stabilität der Region sowie den internationalen Frieden und die Sicherheit bedrohen."
Die Realität vor Ort
Beobachter befürchten, dass die Netanjahu-Regierung bereits dabei sei, diese Vision in die Tat umzusetzen. Seit dem Sturz des Assad-Regimes im vergangenen Dezember habe das israelische Militär seine Besetzung der Golanhöhen weit über die bisherigen Grenzen hinaus in den Süden Syriens ausgedehnt. Berichten zufolge befänden sich israelische Bodentruppen mittlerweile nur noch etwa ein Dutzend Kilometer von den Außenbezirken der syrischen Hauptstadt Damaskus entfernt.
Diese Entwicklung wirft ein grelles Licht auf die Instabilität der Region und die Gefahr einer weiteren Eskalation. Während die internationale Gemeinschaft mit anderen Krisen beschäftigt ist, scheint Israel die Gunst der Stunde zu nutzen, um territoriale Fakten zu schaffen.
Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
Netanjahus offenes Bekenntnis zu einem "Großisrael" ist mehr als nur politische Rhetorik - es ist eine direkte Herausforderung an die Souveränität der Nachbarstaaten und ein Affront gegen das Völkerrecht. In einer Region, die bereits von Konflikten zerrissen ist, gießt der israelische Premierminister damit weiteres Öl ins Feuer.
Die Frage, die sich nun stellt: Wird die internationale Gemeinschaft endlich ihrer Verantwortung gerecht und setzt diesen gefährlichen Expansionsträumen klare Grenzen? Oder wird sie weiterhin tatenlos zusehen, während in Nahost neue Fakten geschaffen werden, die den Frieden in der Region auf Jahrzehnte unmöglich machen könnten?
Es bleibt zu hoffen, dass die deutlichen Worte aus Jordanien und anderen arabischen Staaten nicht ungehört verhallen. Die Stabilität der gesamten Region hängt davon ab, dass expansionistische Träume, egal von welcher Seite sie kommen, entschieden zurückgewiesen werden.
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