
Militärische Eiszeit: Washington lässt Berlin im Regen stehen
Die transatlantische Partnerschaft, einst das Fundament deutscher Sicherheitspolitik, zeigt gefährliche Risse. Wenn ein deutscher Generalleutnant öffentlich beklagt, dass direkte Kommunikationswege zu US-Militärstellen "abgeschnitten, wirklich abgeschnitten" seien, dann brennt es lichterloh im deutsch-amerikanischen Verhältnis. Was Christian Freuding, seines Zeichens Heeresinspekteur und Leiter der Ukraine-Abteilung im Verteidigungsministerium, dem Magazin "The Atlantic" anvertraute, liest sich wie ein diplomatischer Offenbarungseid.
Vom heißen Draht zur kalten Schulter
Noch vor wenigen Jahren hätten deutsche Militärs ihre amerikanischen Kollegen "Tag und Nacht" erreichen können. Diese Zeiten sind vorbei. Heute müsse man in der deutschen Botschaft in Washington nach Ansprechpartnern im Pentagon suchen – ein Armutszeugnis für eine angeblich so enge Partnerschaft. Die Konsequenzen dieser kommunikativen Eiszeit sind verheerend: Als Washington entschied, bestimmte Waffenlieferungen an die Ukraine auszusetzen, erfuhr Berlin davon erst im Nachhinein. Ein Affront, der in früheren Zeiten undenkbar gewesen wäre.
Diese Entwicklung kommt nicht aus heiterem Himmel. Seit Jahren fordern die USA von ihren europäischen Partnern mehr Eigenverantwortung. Doch während Berlin noch über Verteidigungsbudgets debattiert und sich in endlosen Diskussionen über Waffenlieferungen verliert, haben die Amerikaner offenbar beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen. Die Botschaft ist unmissverständlich: Wer nicht mitspielt, wird ausgeschlossen.
Vance' deutliche Worte als Weckruf
Besonders pikant sind die Äußerungen von US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Er sprach nicht nur über Verteidigungsbudgets, sondern stellte die entscheidende Frage: "Was verteidigen wir eigentlich?" Seine Kritik an Defiziten bei Demokratie und Meinungsfreiheit in Europa traf ins Mark. Während deutsche Politiker noch über Gendersprache und Klimaneutralität philosophieren, haben die Amerikaner längst erkannt, dass Europa seine eigenen Werte nicht mehr zu verteidigen weiß.
Die Trump-Administration macht Ernst mit ihrer America-First-Politik. Außenminister Marco Rubio ließ bereits im März durchblicken, dass die europäische Position unbegrenzter Waffenlieferungen an die Ukraine nicht zielführend sei. Stattdessen setzen die USA auf direkte Verhandlungen – und lassen ihre europäischen Partner dabei außen vor.
Die Quittung für deutsche Fehlp

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