
Mileis Korruptionsskandal erschüttert Argentinien: Wenn die selbsternannten Saubermänner in die eigene Tasche wirtschaften
Ausgerechnet der Mann, der mit der Kettensäge zum Wahlkampf antrat und versprach, die korrupte politische Kaste zu zerschlagen, steht nun selbst im Zentrum eines handfesten Korruptionsskandals. Argentiniens Präsident Javier Milei, der sich stets als unbestechlicher Kämpfer gegen die Vetternwirtschaft inszenierte, sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, die seine engste Vertraute betreffen: seine Schwester Karina Milei, die er selbst ehrfürchtig "la Jefa" - die Chefin - nennt.
Die Schwächsten als Opfer der Gier
Was diesen Skandal besonders perfide macht, ist die Tatsache, dass er ausgerechnet jene trifft, die ohnehin am Rande der Gesellschaft stehen. Vor der nationalen Agentur für Menschen mit Behinderung in Buenos Aires bilden sich lange Schlangen verzweifelter Menschen, denen plötzlich ihre Unterstützungsleistungen gestrichen wurden. Während sie im strömenden Regen ausharren, kommen immer mehr Details ans Licht, die das wahre Ausmaß der mutmaßlichen Bereicherung offenbaren.
Geleakte Audiomitschnitte legen nahe, dass der ehemalige Behördendirektor Diego Spagnuolo ein ausgeklügeltes System von Schmiergeldzahlungen orchestrierte. Großdrogerien sollen für lukrative Staatsaufträge tief in die Tasche gegriffen haben - mindestens drei Prozent der Auftragssumme sollen dabei direkt an Karina Milei geflossen sein. Ein Geschäftsmodell, das man eher aus den dunkelsten Zeiten der argentinischen Politik kennt, nicht aber von jemandem, der angetreten war, genau diese Praktiken zu beenden.
Die Beweise verdichten sich
Während Milei die Vorwürfe zunächst tagelang mit Schweigen quittierte und sie schließlich als "illegale Spionageoperation" und "Desinformationskampagne" abtat, sprechen die Ermittlungsergebnisse eine andere Sprache. Die Staatsaufträge der verdächtigten Großdrogerie haben sich nachweislich vervielfacht, und einer der Inhaber wurde auf der Flucht mit einer beträchtlichen Menge Bargeld erwischt - kein Verhalten eines Unschuldigen.
Die argentinische Bevölkerung reagiert mit einer Mischung aus Wut und beißendem Spott. In den sozialen Netzwerken kursieren unzählige Memes, und das Lied "Karina, alta Coimera" - "Karina, die Oberkorrupte" - avancierte zum viralen Hit. Es scheint, als hätten die Argentinier genug von Politikern, die Wasser predigen und Wein trinken.
Wirtschaftliche Talfahrt verschärft die Krise
Der Skandal trifft Milei zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Seine radikale Sparpolitik, die er mit markigen Sprüchen und Kettensägen-Symbolik verkaufte, zeigt zunehmend Risse. Zwar konnte die astronomische Inflation von über 200 Prozent eingedämmt werden, doch der Preis dafür ist hoch: Der Konsum bricht ein, die Devisenreserven verharren auf niedrigem Niveau, und der Peso verliert gegenüber dem US-Dollar kontinuierlich an Wert.
Das versprochene Wirtschaftswachstum von fünf Prozent relativiert sich schnell, wenn man bedenkt, dass es sich auf das Vorjahr bezieht, in dem die Wirtschaft um 3,8 Prozent einbrach. Die Verschuldung wächst, und mit dem schwächelnden Peso droht eine neue Inflationswelle - ein Teufelskreis, aus dem Milei keinen Ausweg zu finden scheint.
Politische Konsequenzen zeichnen sich ab
Die Zustimmungswerte des Präsidenten befinden sich im freien Fall, und die anstehenden Wahlen in der Provinz Buenos Aires könnten zum Waterloo für Mileis libertäre Bewegung werden. Besonders brisant: Das Parlament muss bald über die Verlängerung seiner Notstandsbefugnisse entscheiden. Ohne diese könnte Milei nicht mehr per Dekret regieren - ein Instrument, auf das er bisher maßgeblich angewiesen war.
Erste Niederlagen musste er bereits einstecken. Sein Veto gegen ein Gesetz zum Schutz von Menschen mit Behinderung wurde von beiden Parlamentskammern überstimmt - ein deutliches Zeichen, dass selbst seine bisherigen Unterstützer zunehmend auf Distanz gehen.
"Mileis Wahlkampfversprechen war es, sich von der traditionellen Politik, der Kaste, wie er sie nennt, abzugrenzen, der er immer wieder Korruption und Diebstahl vorgeworfen hat", analysiert der politische Experte Iván Shuliaquer die Situation treffend.
Ein Muster, das sich weltweit wiederholt
Der Fall Milei reiht sich ein in eine lange Liste von Politikern, die als Saubermänner antraten und am Ende selbst im Sumpf der Korruption versanken. Es scheint fast so, als würde die Macht korrumpieren - oder zumindest jene anziehen, die von Anfang an andere Absichten hegten als das Wohl ihrer Wähler.
Für die Menschen mit Behinderung in Argentinien, die nun um ihre ohnehin kargen Unterstützungsleistungen bangen müssen, ist es ein schwacher Trost, dass ihr Leid wenigstens dazu beiträgt, die wahre Natur der selbsternannten Reformer zu entlarven. Sie sind die wahren Opfer eines Systems, in dem sich die politische Elite - egal welcher Couleur - stets zuerst selbst bedient.
Die Argentinier haben es satt, und das zu Recht. Nach Jahrzehnten der Misswirtschaft und Korruption hatten viele gehofft, dass mit Milei endlich ein echter Wandel käme. Stattdessen bekamen sie mehr vom Gleichen - nur diesmal verpackt in libertäre Rhetorik und begleitet vom Geräusch einer Kettensäge. Die Frage ist nun, wie lange sich die Bevölkerung das noch gefallen lässt.

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