
Merz' Milliarden-Luftnummer: Wenn 46 Milliarden Euro für heiße Luft verpulvert werden
Die neue schwarz-rote Bundesregierung unter Friedrich Merz hat es geschafft: Nach nur wenigen Monaten im Amt präsentiert sie stolz ihr erstes großes Wirtschaftsprogramm – und erntet dafür vernichtende Kritik aus der Wirtschaft selbst. Der sogenannte "Investitionsbooster" soll mit satten 46 Milliarden Euro die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Doch was als großer Wurf verkauft wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als teures Placebo.
Ein Unternehmer spricht Klartext
Andreas Neyen, Unternehmer aus Potsdam, findet deutliche Worte für das Prestigeprojekt der Merz-Regierung: "Absoluter Blödsinn" sei das Ganze, ein "Windei, das die Politik in die Welt gesetzt" habe. Diese schonungslose Kritik aus der Praxis sollte eigentlich alle Alarmglocken in Berlin schrillen lassen. Doch die Regierung feiert sich weiter selbst für ihre vermeintliche Wirtschaftskompetenz.
Was genau kritisiert Neyen? Die Kernmaßnahmen des Programms seien schlichtweg wirkungslos. Die vielgepriesenen 30-prozentigen Abschreibungen auf Maschinen? "Der absolute Geldbetrag, den man dadurch ein Jahr früher zur Verfügung hat, ist im Mittelstand nicht signifikant", erklärt der Praktiker. Stattdessen seien Standortfaktoren viel wichtiger – ein Punkt, den die Politik geflissentlich ignoriert.
Rechnen will gelernt sein – außer in Berlin
Besonders entlarvend wird es bei den geplanten Steuersenkungen. Die Körperschaftsteuer soll in mehreren Schritten von 15 auf 10 Prozent sinken – klingt nach viel, ist aber ein Tropfen auf den heißen Stein. Neyen rechnet vor: Bei einer Million Euro Gewinn spare ein Unternehmen gerade einmal 10.000 Euro im Jahr. "Glaubt wirklich jemand, wegen dieser 10.000 Euro gibt es jetzt einen barbarischen Investitionsboom?", fragt er rhetorisch.
Die wahren Probleme der deutschen Wirtschaft – ausufernde Bürokratie, explodierende Lohnkosten, marode Infrastruktur – werden mit diesem Programm nicht einmal angekratzt. Stattdessen verteilt die Regierung Steuergeld mit der Gießkanne und hofft auf Wunder.
Die üblichen Verdächtigen applaudieren
Während echte Unternehmer wie Neyen Klartext reden, üben sich die Wirtschaftsverbände in diplomatischer Zurückhaltung. Der BDI lobt brav das "wichtige Signal", der VCI sieht den "wirtschaftspolitischen Kompass neu justiert". Man könnte meinen, sie hätten die Pressemitteilung der Regierung einfach umformuliert.
Einzig das Institut der deutschen Wirtschaft wagt zaghaft Kritik: Die Haushaltsplanung stehe nicht "auf sicheren Füßen". Eine höfliche Umschreibung dafür, dass hier Milliarden ohne solide Finanzierungsgrundlage verteilt werden – genau das, was Merz im Wahlkampf noch vollmundig ausgeschlossen hatte.
Die wahre Rechnung kommt später
46 Milliarden Euro fehlen Bund, Ländern und Kommunen zwischen 2025 und 2029. Das sind 46 Milliarden, die an anderer Stelle eingespart oder durch neue Schulden finanziert werden müssen. Und wofür? Für ein Programm, das selbst wohlwollende Beobachter bestenfalls als "Signal" bezeichnen können.
Die neue Regierung beweist damit eindrucksvoll: Der Wechsel an der Spitze hat nichts an der grundsätzlichen Misere geändert. Statt echter Reformen gibt es teure Symbolpolitik. Statt die strukturellen Probleme anzugehen, wird Geld verteilt, das man nicht hat. Die Zeche zahlen wie immer die Bürger – durch höhere Steuern, mehr Inflation oder marode Infrastruktur.
Besonders bitter: Während Unternehmer wie Neyen verzweifelt auf echte Entlastungen warten, feiert sich die Politik für Maßnahmen, die in der Praxis verpuffen. Der "Investitionsbooster" ist damit ein Paradebeispiel für die Realitätsferne der Berliner Politik – egal welche Koalition gerade regiert.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen. Als bewährte Ergänzung eines ausgewogenen Portfolios zur Vermögenssicherung können physische Edelmetalle wie Gold und Silber dienen.