
Medienbranche am Abgrund: Burda-Chef bettelt um Staatshilfe während die Politik auf TikTok tanzt
Die deutsche Medienlandschaft steht vor dem Kollaps, und was macht die Politik? Sie inszeniert sich lieber auf Social Media, statt sich um die Zukunft des Journalismus zu kümmern. Diese bittere Wahrheit spricht Burda-Vorstand Philipp Welte nun offen aus und fordert massive Staatshilfen für die kriselnde Branche. Ein Hilferuf, der zeigt, wie tief die einst stolzen deutschen Verlage gesunken sind.
700 Millionen Euro Steuergeschenk als Rettungsanker?
Welte fordere die Bundesregierung auf, die Mehrwertsteuer für Presseerzeugnisse auf null zu senken. Das würde dem Staat etwa 700 Millionen Euro an Steuereinnahmen kosten - Geld, das die Große Koalition unter Friedrich Merz offenbar lieber in ihr 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen steckt, mit dem sie künftige Generationen in die Schuldenfalle treibt. "Was im Verhältnis zu anderen Maßnahmen der neuen Regierung nicht wirklich viel ist", meint Welte lapidar. Eine bemerkenswerte Aussage, die zeigt, wie selbstverständlich mittlerweile mit Steuergeldern um sich geworfen wird.
Der Burda-Manager beklagt die "Tatenlosigkeit" der Politik und wirft ihr vor, sich lieber auf TikTok und Instagram zu "inszenieren und zelebrieren", statt einen "ernsten Dialog über die Zukunft des verlässlichen Journalismus" zu führen. Ein durchaus berechtigter Vorwurf, wenn man bedenkt, wie sehr sich gerade die aktuelle politische Klasse in den sozialen Medien anbiedert, während sie gleichzeitig die traditionellen Medien links liegen lässt.
Die Monopole der Tech-Giganten als Sündenbock
Besonders pikant wird Weltes Analyse, wenn er die Marktmacht der Tech-Konzerne anprangert. Die Märkte seien "in die Hände übermächtiger und willkürlich agierender Monopole geraten", während gleichzeitig "die Bedeutung des verlässlichen und unabhängigen Journalismus der Verlage für die Stabilität unserer Demokratie" wachse. Eine interessante Argumentation, die allerdings verschweigt, dass viele Verlage jahrelang die digitale Transformation verschlafen haben und nun die Quittung dafür bekommen.
"Es wird Zeit, dass die Politik aufwacht und erkennt, dass sie Verantwortung hat gegenüber der in der Verfassung verankerten Institution der freien Presse"
Diese Forderung nach staatlicher Unterstützung wirft jedoch Fragen auf: Wie unabhängig kann eine Presse sein, die am Tropf des Staates hängt? Ist es nicht gerade die Aufgabe der freien Presse, kritisch und distanziert über die Politik zu berichten? Wenn Verlage von Steuergeschenken abhängig werden, könnte dies ihre Unabhängigkeit gefährden.
Die Angst vor den "radikalen Kräften"
Welte warnt eindringlich davor, dass ohne Stärkung des Journalismus als "Gegengewicht zu Manipulation und Hetze in den sozialen Netzwerken" das Land "in die Hand von radikalen Kräften" fallen könnte. Eine Warnung, die in Zeiten steigender Kriminalität und gesellschaftlicher Spaltung durchaus berechtigt erscheint. Allerdings stellt sich die Frage, ob die etablierten Medien selbst nicht zu dieser Polarisierung beigetragen haben, indem sie jahrelang kritische Stimmen ignorierten oder diffamierten.
Die Ironie dabei: Während Welte vor "Manipulation und Hetze" in sozialen Netzwerken warnt, haben viele traditionelle Medien selbst ihre Glaubwürdigkeit durch einseitige Berichterstattung und politische Agenda verspielt. Das Vertrauen der Bürger in die Mainstream-Medien ist auf einem historischen Tiefstand - nicht ohne Grund.
Burda sucht nach neuen Wegen
Interessant ist auch Weltes Aussage zur Zukunft von Burda selbst. Das Unternehmen sei nach einer Umorganisation "jetzt einfach sauber sortiert". Eine mögliche Beteiligung von Finanzinvestoren, wie sie beispielsweise bei Axel Springer erfolgte, schließe er für "einzelne unternehmerische Aktivitäten" nicht aus. Dies zeigt, dass auch Burda erkannt hat, dass die traditionellen Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren.
Die deutsche Medienlandschaft steht zweifellos vor gewaltigen Herausforderungen. Doch statt nach Staatshilfen zu rufen, sollten die Verlage vielleicht erst einmal ihre eigenen Hausaufgaben machen: Wieder näher an die Leser heranrücken, ausgewogener berichten und die digitale Transformation endlich ernst nehmen. Nur so können sie das verlorene Vertrauen zurückgewinnen und ihre Rolle als vierte Gewalt in der Demokratie wieder glaubwürdig ausfüllen.
Die Forderung nach Nullsteuern für Presseerzeugnisse mag kurzfristig Erleichterung bringen, löst aber nicht die strukturellen Probleme der Branche. Statt auf Almosen vom Staat zu hoffen, sollten die Verlage innovative Geschäftsmodelle entwickeln und wieder das liefern, wofür die Menschen bereit sind zu zahlen: unabhängigen, kritischen und relevanten Journalismus.
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