
Marzahn als Zukunftslabor: CDU fordert Internationale Bauausstellung für den Osten
Die Plattenbausiedlungen im Berliner Osten könnten schon bald zur Spielwiese internationaler Stararchitekten werden. Der CDU-Politiker Christian Gräff möchte die für 2030 geplante Internationale Bauausstellung (IBA) nach Marzahn-Hellersdorf holen – ein Vorstoß, der durchaus Symbolkraft besitzt. Während die rot-schwarze Koalition unter Friedrich Merz auf Bundesebene mit einem 500-Milliarden-Sondervermögen die nächsten Generationen in die Schuldenfalle treibt, könnte hier wenigstens ein sinnvolles Prestigeprojekt entstehen.
Der Osten als architektonisches Experimentierfeld
„Marzahn-Hellersdorf ist nicht fertig gebaut", erklärt der 47-jährige Wirtschaftspolitiker, der von 2006 bis 2016 als Bezirksstadtrat in dem Viertel tätig war. Diese Aussage mag zunächst verwundern, schließlich prägen die charakteristischen Plattenbauten seit Jahrzehnten das Stadtbild. Doch genau darin sieht Gräff die Chance: Wie entwickelt man eine Großsiedlung weiter? Wie schafft man modernen Wohnraum, der nicht nur funktional, sondern auch lebenswert ist?
Die Entscheidung sei bereits gefallen, behauptet der CDU-Politiker selbstbewusst. Die IBA 2030 komme definitiv nach Berlin, Mittel seien bereits eingestellt. Etwa 20 Gebäude sollen entstehen – keine Massenproduktion, sondern architektonische Leuchtturmprojekte. „Die weltweit besten und spannendsten Architekten" wolle man einladen, um endlich einmal nicht nach der „billigsten und günstigsten Bauweise" zu suchen.
Ein überfälliger Schritt gen Osten
Tatsächlich wäre es an der Zeit, dass der Berliner Osten einmal im Mittelpunkt steht. Die beiden bisherigen Internationalen Bauausstellungen der Nachkriegszeit fanden 1957 und 1987 ausschließlich im Westteil der Stadt statt. Das Hansaviertel und das Haus der Kulturen der Welt zeugen noch heute von der damaligen architektonischen Aufbruchstimmung. Warum also nicht Marzahn-Hellersdorf die Chance geben, sich neu zu erfinden?
„Wie mache ich modernen Wohnungsbau in der Zukunft? Ich glaube, dass sich kein Bezirk so dafür eignen würde wie Marzahn-Hellersdorf."
Diese Frage stellt Gräff in den Raum – und sie ist berechtigt. Während in den hippen Innenstadtbezirken jeder Quadratmeter bereits dreimal bebaut und gentrifiziert wurde, bietet der Osten noch Raum für Visionen. Hier könnte tatsächlich etwas Neues entstehen, fernab der üblichen Investorenarchitektur, die unsere Städte zunehmend verschandelt.
Persönlicher Abschied mit politischem Vermächtnis
Pikant ist allerdings der Zeitpunkt von Gräffs Vorstoß. Der Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Berlin hatte Mitte August angekündigt, sein Mandat aus persönlichen Gründen Ende September niederzulegen. Sein Nachfolger Johannes Martin wird also die Aufgabe übernehmen müssen, den Kampf für eine IBA im Osten fortzuführen.
Ob die neue CDU/SPD-Koalition in Berlin tatsächlich den Mut aufbringt, ein solches Prestigeprojekt im oft vernachlässigten Osten anzusiedeln, bleibt abzuwarten. Die Koalitionsvereinbarung spricht zwar davon, „zügig ein Konzept zur Durchführung einer Internationalen Bauausstellung in der Metropolregion" zu erarbeiten – doch zwischen Ankündigung und Umsetzung liegt bekanntlich oft eine gewaltige Kluft.
Mehr als nur Architektur
Eine IBA in Marzahn-Hellersdorf wäre mehr als nur ein architektonisches Experiment. Es wäre ein Signal an die Bewohner des Ostens, dass ihre Stadtteile nicht länger als Problemviertel abgestempelt, sondern als Zukunftslabore begriffen werden. In Zeiten, in denen die Politik sich lieber mit Gendersternchen und Klimaneutralität beschäftigt, während die realen Probleme der Menschen – bezahlbarer Wohnraum, sichere Straßen, funktionierende Infrastruktur – ignoriert werden, könnte hier tatsächlich etwas Sinnvolles entstehen.
Vielleicht gelingt es ja, mit innovativer Architektur auch soziale Impulse zu setzen. Denn während die Kriminalität in Deutschland Rekordwerte erreicht und unsere Innenstädte zunehmend zu No-Go-Areas verkommen, könnte gerade in den oft geschmähten Plattenbausiedlungen eine neue Form des Zusammenlebens entstehen. Eine, die auf traditionellen Werten wie Nachbarschaft und Gemeinschaft basiert, statt auf der individualisierten Vereinzelung der Innenstadtbezirke.
Die Zeit ist reif für mutige Entscheidungen. Ob die neue Berliner Koalition den Mut aufbringt, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Der Osten hat es verdient, endlich in den Fokus zu rücken – nicht als Problemzone, sondern als Zukunftslabor.
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