
Machtkampf in Peking: Xi Jinpings Militärherrschaft bröckelt
Die Zeichen mehren sich, dass der chinesische Machthaber Xi Jinping die Kontrolle über das Militär verliert. Während die Welt gebannt auf die jährliche Personalrochade vor dem chinesischen Armeefeiertag am 1. August blickt, offenbart sich hinter den Kulissen der Kommunistischen Partei Chinas ein erbitterter Machtkampf, der das gesamte Regime erschüttern könnte.
Mysteriöse Todesfälle und Verschwundene
Die jüngsten Ereignisse lesen sich wie ein Politkrimi: Xu Qiliang, ehemaliger Vizevorsitzender der Zentralen Militärkommission, verstarb am 2. Juni unter ungeklärten Umständen. He Weidong, einer der engsten Vertrauten Xi Jinpings und ebenfalls Vizevorsitzender der mächtigsten Militärbehörde des Regimes, verschwand am 11. März spurlos nach dem Abschluss des Nationalen Volkskongresses. Gerüchte aus Peking besagen, er sei unter Untersuchung gestellt worden.
Diese Vorfälle reihen sich ein in eine beispiellose Säuberungswelle, die das chinesische Militär erschüttert. Innerhalb nur eines Jahres wurden zwölf hochrangige Militärführer im Namen der "Korruptionsbekämpfung" aus dem Verkehr gezogen - darunter zwei ehemalige Verteidigungsminister, drei Kommandeure der Raketenstreitkräfte und ein Luftwaffenkommandeur.
Eine ganze Kompanie hinter Gittern
Das Ausmaß der Säuberungen ist atemberaubend: Laut einem mittlerweile gelöschten Beitrag des China-Beobachters "Li Jun" sitzen derzeit 101 hochrangige Militärführer im Gefängnis - genug, um eine komplette Militärkompanie zu bilden. 97 davon sind Generäle, vier weitere hochrangige Oberste. Diese Zahlen verdeutlichen die Brutalität des internen Machtkampfes.
"So viel Groll hat sich in 13 Jahren angesammelt. Der interne Kampf der KPCh im Namen der Korruptionsbekämpfung ist gefährlicher als ein Schlachtfeld."
Diese Einschätzung stammt von Su Tzu-yun, Direktor der Abteilung für Verteidigungsstrategie am taiwanesischen Institut für Nationale Verteidigung und Sicherheitsforschung. Seine Worte unterstreichen die Brisanz der Lage.
Zhang Youxia - der neue starke Mann?
Besonders pikant: Fast alle in den letzten Jahren gesäuberten Militärführer waren zuvor von Xi Jinping persönlich befördert worden. Dies nährt Spekulationen, dass Zhang Youxia, der verbliebene Vizevorsitzende der Zentralen Militärkommission, die Macht an sich gerissen haben könnte.
Tang Jingyuan, ein in den USA ansässiger China-Experte, bringt es auf den Punkt: Die Säuberungswelle ziele fast ausschließlich auf Xi Jinpings Vertraute ab, während die Nachfolger allesamt aus Zhang Youxias Lager stammten. "Sobald die Kontrolle über das Militär übertragen wird, bedeutet das, dass die Machtbasis des Parteichefs zusammengebrochen ist", warnt Tang.
Die Bedeutung des 1. August
Der kommende Armeefeiertag wird zum Lackmustest für Xi Jinpings verbleibende Macht. Traditionell werden vor diesem Datum neue Generäle befördert und wichtige Personalentscheidungen verkündet. Doch mit nur noch vier von ursprünglich sieben Mitgliedern in der Zentralen Militärkommission steht das Regime vor einem personellen Vakuum.
Chen Pokong, ein in den USA lebender China-Kommentator, betont die Bedeutung dieses Datums: "Wenn sie wirklich neue Mitglieder in die Zentrale Militärkommission aufnehmen wollen, müssen diese vom Vierten Plenum des Zentralkomitees bestätigt werden - das wird definitiv ein großer Kampf zwischen der Xi-Fraktion und der Anti-Xi-Fraktion."
Ein Regime im Chaos
Die Undurchsichtigkeit der Personalentscheidungen und die widersprüchlichen Informationen über den Termin des Vierten Plenums - Insider nennen wahlweise Ende August oder Mitte Oktober - zeigen, wie zerrüttet das Regime mittlerweile ist. Die internen Machtkämpfe könnten weitaus heftiger sein, als die Außenwelt ahnt.
Was bedeutet das für die Welt? Ein destabilisiertes China mit unklaren Machtverhältnissen im Militär birgt erhebliche Risiken. Die Frage ist nicht mehr, ob Xi Jinping noch die Zügel in der Hand hält, sondern wer sie ihm aus der Hand gerissen hat - und was das für die aggressive Außenpolitik Pekings bedeutet.
Während die deutsche Bundesregierung weiterhin auf Dialog und Kooperation mit China setzt, sollte sie die tektonischen Verschiebungen in Peking genauer beobachten. Ein Machtvakuum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt könnte unvorhersehbare Konsequenzen haben - auch für deutsche Unternehmen und Investoren, die sich zu sehr auf den chinesischen Markt verlassen haben.
Die Lehre aus diesem Machtkampf ist klar: Autoritäre Regime mögen nach außen stabil wirken, doch unter der Oberfläche brodelt es gewaltig. Wer sein Vermögen absichern will, sollte nicht auf die Stabilität solcher Systeme setzen, sondern auf bewährte Werte - wie physische Edelmetalle, die seit Jahrtausenden Krisen und Regimewechsel überdauern.

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