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13.06.2025
07:15 Uhr

Kubanische Studenten begehren auf: Internetpreise als Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt

Was passiert, wenn ein sozialistisches Paradies seine eigenen Ideale verrät? Diese Frage müssen sich derzeit die Machthaber in Havanna stellen, nachdem ausgerechnet die Studenten – einst die treuesten Verfechter der Revolution – gegen die Regierung aufbegehren. Der Auslöser mag banal erscheinen: eine drastische Erhöhung der Internetpreise. Doch dahinter verbirgt sich ein fundamentaler Verrat an den Grundprinzipien, auf denen Kuba einst aufgebaut wurde.

Der Funke, der das Pulverfass entzündete

Die staatliche Telekommunikationsmonopolistin Etecsa wagte es, ohne Vorwarnung die Preise für mobile Daten in schwindelerregende Höhen zu treiben. Während die ersten 6 Gigabyte noch zu einem subventionierten Preis von 360 Pesos erhältlich sind, würden die nächsten 3 Gigabyte satte 3.360 Pesos kosten. In einem Land, wo das monatliche Staatsgehalt bei mageren 2.100 Pesos beginnt, gleicht dies einem Schlag ins Gesicht der Bevölkerung.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Lokale Sektionen der Kubanischen Studentenföderation (FEU) riefen zu Streiks auf, forderten Erklärungen von Ministern und sogar den Rücktritt ihres eigenen Verbandspräsidenten. Ein bemerkenswerter Akt des Widerstands in einem System, das seit Jahrzehnten jede Form der Opposition im Keim erstickt.

Die wahre Krise: Dollarisierung als Verrat an der Revolution

Doch die Studenten machten unmissverständlich klar: Die Internetpreise seien nur der Auslöser gewesen. Die eigentliche Wut richte sich gegen die schleichende Dollarisierung der kubanischen Wirtschaft. In den vergangenen Monaten hätten staatliche Supermärkte eröffnet, die ausschließlich harte Währungen akzeptieren. Tankstellen würden vom Peso abkehren. Gerüchte machten die Runde, dass bald auch für Elektrizität in Dollar bezahlt werden müsse.

"Die ultimative Verantwortung für das Problem liegt nicht bei den Managern und Angestellten, sondern bei jenen, die ein chaotisches, wenn nicht gar nicht existentes Wirtschaftsmodell implementiert haben"

So formulierte es die Fakultät für Telekommunikation und Elektrotechnik der CUJAE-Universität in Havanna. Eine vernichtende Kritik am eigenen System, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

Die Regierung rudert zurück – doch zu spät?

Präsident Miguel Díaz-Canel versuchte die Wogen zu glätten, nannte die Studenten "geliebt" und bot hastig ein zweites subventioniertes Paket speziell für Universitätsstudenten an. Doch die Ingenieurstudenten der CUJAE wiesen dieses Angebot als "Versuch, die studentische Avantgarde zum Schweigen zu bringen" zurück.

Die Ironie der Geschichte: Die protestierenden Studenten beriefen sich ausgerechnet auf Fidel Castro und die Prinzipien der kubanischen Revolution. Sie warfen der Regierung vor, diese Ideale zu verraten. Ein geschickter Schachzug, der sowohl die Machthaber in Havanna als auch ihre Kritiker in Miami überrumpelte.

Ein historischer Präzedenzfall

Michael Bustamante, Lehrstuhlinhaber für kubanische Studien an der Universität Miami, ordnete die Ereignisse historisch ein: Es gebe keinen vergleichbaren Widerstand gegen eine Regierungsmaßnahme in diesem Ausmaß seit dem Ende der universitären Autonomie nach der Revolution.

Die Studenten stehen vor einem Dilemma: Einerseits spüren sie die historische Bedeutung ihres Aufbegehrens, andererseits drohen ihnen lebenslange Konsequenzen. Wer in Kuba politisch aneckt, riskiert nicht nur seinen Abschluss, sondern auch jede Chance auf eine berufliche Zukunft.

Eine Psychologiestudentin, die anonym bleiben möchte, brachte es auf den Punkt: "Dies hat etwas Historisches geweckt. Wir haben Vertrauen und Organisation für alles gewonnen, was uns in Zukunft beunruhigt."

Lehren für die Welt

Was in Kuba geschieht, sollte als Warnung dienen: Wenn selbst in einem der letzten sozialistischen Bollwerke die eigene Jugend gegen die Verräterei der Ideale aufbegehrt, zeigt dies das fundamentale Versagen solcher Systeme. Die kubanische Regierung steht vor einer unmöglichen Wahl: Entweder sie kehrt zu den sozialistischen Prinzipien zurück, die das Land in die wirtschaftliche Misere geführt haben, oder sie liberalisiert die Wirtschaft – und gibt damit das Scheitern ihres Modells zu.

Während die Welt gebannt auf die Entwicklungen in Havanna blickt, wird eines deutlich: Die Sehnsucht nach Freiheit und wirtschaftlicher Selbstbestimmung lässt sich nicht ewig unterdrücken. Selbst nicht in einem System, das seit über sechs Jahrzehnten jeden Widerstand brutal niedergeschlagen hat.

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