
Konzertfans müssen bluten: Ticketpreise explodieren weiter
Die Zeiten, in denen man für ein paar Mark einen unvergesslichen Konzertabend erleben konnte, sind endgültig vorbei. Klaus-Peter Schulenberg, Chef des Ticketgiganten CTS Eventim, verkündet nun das, was Musikfans längst befürchtet haben: Die ohnehin schon astronomischen Konzertpreise werden weiter steigen. Wer künftig AC/DC, Ed Sheeran oder Katy Perry live erleben möchte, sollte schon mal sein Sparschwein plündern – oder gleich einen Kredit aufnehmen.
Die neue Realität: Musik nur noch für Besserverdiener?
„Die Preise steigen", konstatiert der 74-jährige Schulenberg trocken im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Als ob das für die gebeutelten Fans eine Überraschung wäre. Was er verschweigt: Während die Konzertpreise in schwindelerregende Höhen klettern, kämpfen normale Arbeitnehmer mit Inflation, explodierenden Energiekosten und einer Wirtschaftspolitik, die den Mittelstand systematisch ausblutet. Die Große Koalition unter Friedrich Merz mag versprochen haben, keine neuen Schulden zu machen – doch das 500-Milliarden-Sondervermögen spricht eine andere Sprache.
Besonders zynisch wirkt Schulenbergs Hoffnung, dass die Preissteigerungen „in einem akzeptablen Maß" stattfinden mögen. Akzeptabel für wen? Für die Konzernchefs, die sich ihre Lieblingskünstler in die Firmenloge bestellen können? Oder für die Familie, die monatelang sparen muss, um einmal im Jahr gemeinsam ein Konzert zu besuchen?
Das Märchen von den armen Künstlern
Die Begründungen für die Preisexplosion klingen wie aus dem Lehrbuch des Kapitalismus: Gestiegene Gagen, höhere Kosten für Veranstaltungsstätten, teureres Personal. Schulenberg erklärt, dass sich das Verhältnis von Tonträgerverkäufen zu Live-Einnahmen komplett gedreht habe. Früher hätten Platten 85 Prozent der Einnahmen ausgemacht, heute seien es die Tourneen.
„Es gibt einen Anbieter und mehrere Nachfrager. Dann wissen Sie schon, wie die Verhandlungen ablaufen."
Diese lapidare Feststellung offenbart die ganze Misere: Die Künstler – zumindest die erfolgreichen – diktieren die Preise. Gewinnbeteiligungen von über 75 Prozent seien keine Seltenheit, verrät Schulenberg. Während also Taylor Swift oder die Rolling Stones Millionen scheffeln, bleibt der normale Fan auf der Strecke.
Corona als willkommene Ausrede
Natürlich darf auch die Corona-Karte nicht fehlen. Personal sei während der Pandemie abgewandert, die Kosten für Infrastruktur und Mitarbeiter seien um satte 45 Prozent gestiegen. Man könnte fast Mitleid bekommen – wenn CTS Eventim nicht im vergangenen Jahr einen Überschuss von 318,9 Millionen Euro eingefahren hätte. Eine Steigerung von über 44 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.
Der weltweit zweitgrößte Ticketanbieter mit fast 5.000 Mitarbeitern scheint also nicht gerade am Hungertuch zu nagen. Dennoch müssen die Fans die Zeche zahlen. Schulenberg selbst ist über seine Stiftung am Unternehmen beteiligt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Musik als Luxusgut: Wohin steuert unsere Gesellschaft?
Was bedeutet diese Entwicklung für unsere Gesellschaft? Konzerte waren einmal Orte, an denen sich Menschen aller Schichten trafen, vereint durch die Liebe zur Musik. Heute werden sie zunehmend zu exklusiven Events für Gutverdiener. Die kulturelle Teilhabe, einst ein demokratisches Grundrecht, wird zum Privileg der Wohlhabenden.
Während die Politik von „Zusammenhalt" und „sozialer Gerechtigkeit" schwadroniert, entfernt sich die Realität immer weiter von diesen hehren Zielen. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich nicht nur bei Wohnraum und Bildung, sondern nun auch bei der Kultur. Ein gefährlicher Trend, der die Spaltung unserer Gesellschaft weiter vorantreibt.
Zeit für echte Alternativen
Vielleicht ist es an der Zeit, über Alternativen nachzudenken. Kleinere Venues, lokale Künstler, Festivals abseits des Mainstreams – es gibt sie noch, die bezahlbaren Musikerlebnisse. Und wer sein Vermögen nicht für überteuerte Konzertkarten verpulvern möchte, könnte es stattdessen in physische Edelmetalle investieren. Gold und Silber mögen keine Gitarrensoli spielen, aber sie bewahren wenigstens ihren Wert – im Gegensatz zu einem Konzertticket, das nach drei Stunden Unterhaltung nur noch Altpapier ist.
Die Botschaft ist klar: Die Musikindustrie hat sich vom Fan abgewandt und dient nur noch dem Mammon. Es bleibt zu hoffen, dass diese Gier irgendwann ihr eigenes Grab schaufelt. Denn ohne Fans keine Konzerte – egal wie hoch die Preise auch steigen mögen.

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