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Kettner Edelmetalle
22.12.2025
08:46 Uhr

Klimaklage gegen Schweizer Zementriesen: Wenn indonesische Fischer die Weltkonzerne vor Gericht zerren

Es ist ein Schauspiel, das man sich nicht hätte ausdenken können: Vier Fischer von einer winzigen indonesischen Insel verklagen einen der größten Zementkonzerne der Welt – und ein Schweizer Gericht lässt die Klage tatsächlich zu. Das Kantonsgericht in Zug hat entschieden, sich mit der sogenannten Klimaklage gegen den Zementgiganten Holcim zu befassen. Ein Präzedenzfall, der weitreichende Folgen haben könnte.

David gegen Goliath im Gerichtssaal

Die Kläger stammen von der Insel Pari im Java-Meer, unweit der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Diese Fischer behaupten, dass der steigende Meeresspiegel ihre Existenzgrundlage bedrohe – und machen dafür ausgerechnet einen Schweizer Konzern verantwortlich. Die unterstützenden NGOs, darunter das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz, feiern die Zulassung der Klage bereits als „bedeutenden Etappensieg".

Doch halt – wie genau soll ein Zementunternehmen in der Schweiz für Überschwemmungen auf einer Insel am anderen Ende der Welt verantwortlich sein? Die Argumentation der Kläger stützt sich auf Forschungsergebnisse, wonach Holcim zu den hundert Unternehmen weltweit gehöre, die am meisten CO₂ ausstoßen. Tatsächlich ist die Zementproduktion für etwa acht Prozent der globalen Kohlendioxidemissionen verantwortlich.

Was die Fischer fordern

Die Forderungen der indonesischen Kläger sind durchaus ambitioniert: Sie verlangen eine Entschädigung für bereits entstandene Schäden, eine finanzielle Beteiligung an Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen sowie eine schnelle Reduzierung der CO₂-Emissionen des Konzerns. Man fragt sich unweigerlich, ob hier nicht ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen wird, der künftig jedes Industrieunternehmen zum Freiwild für internationale Klimaklagen machen könnte.

Die fragwürdige Kausalitätskette

Die eigentliche Frage, die sich stellt: Lässt sich tatsächlich ein direkter Zusammenhang zwischen den Emissionen eines einzelnen Unternehmens und dem Schicksal einer bestimmten Insel herstellen? Ähnliche Klagen wurden bereits in anderen Ländern verhandelt – mit unterschiedlichem Ausgang. In Peru wurde eine vergleichbare Klage gegen den deutschen Energiekonzern RWE abgewiesen, wobei das Gericht interessanterweise eine grundsätzliche Verantwortung von Konzernen durchaus anerkannte.

Holcim, das 2015 mit dem Unternehmen Lafarge fusionierte und seinen Hauptsitz in Zug hat, sieht sich nun mit einem Verfahren konfrontiert, das die gesamte Industrie aufhorchen lässt. Die Klage wurde bereits 2023 eingereicht, eine erste Anhörung fand im September statt.

Ein Trend mit Schattenseiten

Was auf den ersten Blick wie ein romantischer Kampf der Kleinen gegen die Großen erscheint, birgt erhebliche Risiken für die wirtschaftliche Stabilität. Wenn jedes Unternehmen, das CO₂ ausstößt, für Klimaschäden in fernen Ländern haftbar gemacht werden kann, stellt sich die Frage nach der Berechenbarkeit unternehmerischen Handelns. Während in Schweden das Oberste Gericht eine Klage von Greta Thunberg und rund 300 Klimaaktivisten abwies, scheint die Schweizer Justiz einen anderen Weg einzuschlagen.

Die kommenden Verhandlungen werden zeigen, ob diese Klimaklage mehr ist als ein symbolischer Akt – oder ob hier tatsächlich ein neues Kapitel der internationalen Rechtsprechung aufgeschlagen wird, das traditionelle Industrienationen vor erhebliche Herausforderungen stellen könnte.

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