
KI-Agenten: Wenn Maschinen Menschen spielen – und dabei kläglich scheitern
Die Tech-Welt ist wieder einmal im Hype-Modus. Diesmal sind es KI-Agenten, die angeblich wie Menschen arbeiten und uns alle ersetzen sollen. OpenAIs ChatGPT Agent, seit Juli auf dem Markt, verspricht nichts weniger als die nächste Revolution. Doch was steckt wirklich hinter dem großspurigen Versprechen? Ein ernüchternder Blick hinter die Kulissen zeigt: Die Realität sieht anders aus.
Der große Bluff der künstlichen Assistenten
Stellen Sie sich vor, Sie tippen ein: "Bestell mir 500 T-Shirts mit unserem Logo, Fairtrade und Bio-Baumwolle" – und der digitale Assistent erledigt das eigenständig. Klingt beeindruckend? Ist es auch, zumindest oberflächlich betrachtet. Der ChatGPT Agent recherchiert tatsächlich, vergleicht Preise und füllt Bestellformulare aus. Nur bezahlen kann er nicht – das bleibt dann doch am Menschen hängen.
Was genau ist nun so ein KI-Agent? Im Kern handelt es sich um Software, die auf bestehenden Sprachmodellen wie GPT-4o aufbaut, aber mit deutlich mehr Autonomie ausgestattet ist. Während das normale ChatGPT höflich ablehnt, wenn man es bittet, konkrete Aufgaben zu erledigen, soll der Agent genau das tun: selbstständig handeln, Entscheidungen treffen, mehrschrittige Prozesse durchführen.
Die technische Wahrheit hinter dem Marketing-Nebel
Technisch betrachtet hat der ChatGPT Agent Zugriff auf einen eigenen virtuellen Linux-Rechner. Er kann Browser bedienen, Terminals nutzen, Dateien bearbeiten. Das macht ihn theoretisch mächtig – praktisch aber auch fehleranfällig. Denn was nützt die schönste Technologie, wenn sie in der Anwendung versagt?
Die Praxistests offenbaren die Schwächen schonungslos. Ein selbst programmiertes Spiel? Funktioniert tatsächlich auf Anhieb – ist aber langweilig. Bilder drehen? Klappt bei vier von sechs Versuchen. Daten aus YouTube-Videos extrahieren? Mit Fehlern gespickt, die im schlimmsten Fall zu falschen Entscheidungen führen könnten.
"Für eine vollständige Tabelle müssten alle Benchmark-Screenshots manuell und in Ruhe ausgewertet werden, was in dieser Umgebung leider nicht machbar ist."
So lautet die Ausrede des Agenten, wenn er seine Aufgabe nicht vollständig erfüllt. Erinnert fatal an faule Schüler, die ihre Hausaufgaben vergessen haben.
Wenn KI-Präsentationen zur Peinlichkeit werden
Besonders ernüchternd fällt der Versuch aus, eine Geschäftspräsentation erstellen zu lassen. Das Ergebnis? Ein Paradebeispiel für "generische KI-Plörre", wie es der Tester treffend formuliert. Falsche Zahlen, sinnlose Statistiken ("82% waren gestern schon auf YouTube"), nicht existierende WhatsApp-Kanäle – die Liste der Fehler ist lang und peinlich.
Wer eine solche Präsentation vor der Geschäftsführung zeigen würde, könnte seine Karriere gleich an den Nagel hängen. Die Superlative am Ende ("Europas führender Tech-Channel") setzen dem Ganzen die Krone auf. Man stelle sich vor, ein echter Mitarbeiter würde so arbeiten – er wäre schneller gefeuert, als der Agent "Serverparty in Palma" komponieren kann.
Die Energieverschwendung der digitalen Stümper
Ein weiteres Problem, das gerne unter den Teppich gekehrt wird: Der immense Energieverbrauch. Während ein Mensch mit einem gezielten Mausklick sein Ziel erreicht, versucht der Agent mit brachialer Rechenkraft und Trial-and-Error-Methoden zum Ergebnis zu kommen. Das erinnert an die Infinite-Monkey-Theorie – nur dass hier keine Shakespeares entstehen, sondern bestenfalls mittelmäßige Ergebnisse.
Die Kosten? Ein ChatGPT Plus-Account bietet angeblich 40 Agent-Nutzungen – tatsächlich war das Kontingent schon nach weniger als der Hälfte aufgebraucht. Transparenz sieht anders aus.
Die unbequeme Wahrheit über die KI-Revolution
Softbank-Manager Masayoshi Son träumt davon, "Billionen von KI-Agenten" einzustellen und echte Menschen zu ersetzen. Nach den aktuellen Tests eine geradezu groteske Vorstellung. Die Fehlerquote ist zu hoch, die Zuverlässigkeit zu gering, die Kosten zu intransparent.
Sicher, das Potenzial ist spürbar. Einige Aufgaben funktionieren beeindruckend gut. Doch solange die fundamentalen Probleme – Halluzinationen, Fehler, mangelndes Verständnis – nicht gelöst sind, bleiben KI-Agenten bestenfalls experimentelle Spielzeuge für Technik-Enthusiasten.
Die wahre Gefahr liegt nicht darin, dass diese Agenten uns morgen ersetzen. Sie liegt darin, dass wir uns von hohlen Versprechungen blenden lassen und dabei vergessen, was wirklich zählt: menschliche Intelligenz, Kreativität und Verantwortung. Denn eines zeigen die Tests deutlich: Wenn wir die Ergebnisse der KI mühsam überprüfen müssen, haben wir am Ende nichts gewonnen – außer höheren Stromrechnungen und der Erkenntnis, dass die versprochene Revolution wieder einmal auf sich warten lässt.
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