
Kaufland-Schließung in Albstadt: 80 Mitarbeiter vor dem Aus – Ein Lehrstück deutscher Unternehmenskultur
Was sich derzeit bei der Kaufland-Filiale in Albstadt-Ebingen abspielt, könnte man als Paradebeispiel dafür bezeichnen, wie in Deutschland mit treuen Arbeitnehmern umgesprungen wird. Die zur mächtigen Schwarz-Gruppe gehörende Supermarktkette will ihre komplette Belegschaft – immerhin 80 Menschen – vor die Tür setzen. Der vorgeschobene Grund: Ein Umbau, der länger dauern soll als geplant. Die bittere Realität dürfte anders aussehen.
Überraschungsangriff auf die Belegschaft
Am vergangenen Dienstag traf es die Mitarbeiter wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Zwei harmlos wirkende Aushänge in den Sozialräumen luden zu Besprechungen ein – getrennt nach Früh- und Spätschicht. Was dann folgte, war ein Schlag ins Gesicht für Menschen, die teilweise jahrelang ihre Arbeitskraft dem Unternehmen zur Verfügung gestellt hatten. In knappen Worten teilte die Geschäftsführung mit: Alle müssen gehen. Keine Versetzungen, keine Alternativen – nur Kündigungen.
Besonders perfide erscheint die Tatsache, dass einige der betroffenen Mitarbeiter erst kürzlich von der geschlossenen Filiale in Sigmaringen nach Albstadt gewechselt waren. Sie hatten auf eine neue berufliche Heimat gehofft und sehen sich nun erneut mit der Arbeitslosigkeit konfrontiert. Ein Verkaufsleiter soll den Geschassten sogar geraten haben, sich „zum Mindestlohn in anderen Filialen neu zu bewerben" – ein Hohn für Menschen, die möglicherweise jahrelange Berufserfahrung mitbringen.
Die fadenscheinige Begründung
Kaufland begründet den radikalen Schritt mit einer „deutlich längeren Umbauzeit" für die geplante neue Filiale. Doch diese Erklärung wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Warum sollte ein Umbau, selbst wenn er länger dauert, die komplette Entlassung aller Mitarbeiter rechtfertigen? In anderen Branchen würden Unternehmen ihre Belegschaft während solcher Phasen in anderen Filialen unterbringen oder mit Überbrückungsmaßnahmen bei der Stange halten.
„Würde man einen neuen Laden hinstellen, müsste man uns nicht feuern"
Diese Aussage eines betroffenen Mitarbeiters trifft den Nagel auf den Kopf. Die Zweifel an der tatsächlichen Realisierung des Neubaus sind mehr als berechtigt. Bereits im März hatte der Schwarzwälder Bote über veränderte Baupläne und Verzögerungen berichtet. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Kaufland hier eine günstige Gelegenheit nutzt, um sich einer kompletten Belegschaft zu entledigen – möglicherweise, um später mit billigeren Arbeitskräften neu zu starten.
Ein Symptom größerer Probleme
Was sich in Albstadt abspielt, ist symptomatisch für eine Entwicklung, die in Deutschland immer mehr um sich greift. Große Konzerne, die Milliardenumsätze generieren – Kaufland erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023/2024 stolze 34,2 Milliarden Euro – behandeln ihre Mitarbeiter wie austauschbare Massenware. Die vielgepriesene „soziale Marktwirtschaft" verkommt zur Farce, wenn Unternehmen bei der erstbesten Gelegenheit ihre Belegschaften vor die Tür setzen.
Während die Politik sich in Gendersternchen und Klimaneutralität verliert, bleiben die wahren Probleme der arbeitenden Bevölkerung unbeachtet. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz mag zwar versprechen, keine neuen Schulden zu machen, doch was nützt das den 80 Familien in Albstadt, die nun vor einer ungewissen Zukunft stehen? Das geplante 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur wird diesen Menschen nicht helfen, ihre Miete zu zahlen oder ihre Kinder zu ernähren.
Der Widerstand formiert sich
Immerhin zeigen die betroffenen Mitarbeiter Rückgrat. Sie wollen die Kündigungen nicht kampflos hinnehmen und haben bereits anwaltliche Unterstützung organisiert. Die Frage der Rechtmäßigkeit dieser Massenentlassungen muss tatsächlich gründlich geprüft werden. Betriebsbedingte Kündigungen bei einem temporären Umbau erscheinen mehr als fragwürdig.
Die Kaufland-Sprecherin mag versichern, dass „im Vorfeld alle Alternativen sorgfältig geprüft wurden" und man dies „sehr bedauere". Doch solche Floskeln sind für die Betroffenen nur schwacher Trost. Sie klingen nach den üblichen PR-Phrasen, mit denen Konzerne ihr Gewissen reinwaschen wollen, während sie gleichzeitig knallhart ihre Profitinteressen durchsetzen.
Zeit für echte Werte
Es wird höchste Zeit, dass in Deutschland wieder traditionelle Werte wie Loyalität, Verlässlichkeit und soziale Verantwortung in den Vordergrund rücken. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter wie Wegwerfartikel behandeln, sollten mit den Konsequenzen konfrontiert werden – sei es durch Boykotte bewusster Verbraucher oder durch eine Politik, die endlich wieder die Interessen der arbeitenden Bevölkerung vertritt.
Die Kündigungen sollen zum 31. Dezember 2025 oder 31. Januar 2026 erfolgen. Bis dahin bleibt zu hoffen, dass sich entweder eine rechtliche Handhabe gegen diese Massenentlassungen findet oder dass Kaufland doch noch zur Besinnung kommt. Die 80 Mitarbeiter in Albstadt haben es verdient, mit Respekt und Würde behandelt zu werden – nicht als Kollateralschaden einer fragwürdigen Unternehmensstrategie.
In Zeiten wie diesen, in denen Arbeitsplätze unsicherer werden und Konzerne ihre soziale Verantwortung mit Füßen treten, gewinnt die Absicherung durch physische Werte wie Gold und Silber zunehmend an Bedeutung. Edelmetalle bieten einen verlässlichen Schutz vor wirtschaftlichen Turbulenzen und gehören als stabilisierende Komponente in jedes ausgewogene Vermögensportfolio.
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