
Justiztheater um Kindesentführung: Wenn Sorgerechtsstreit zur internationalen Affäre wird
Was sich derzeit im Hamburger Landgericht abspielt, könnte glatt als Drehbuch für einen schlechten Krimi durchgehen. Die Unternehmerin Christina Block, Tochter des legendären Block-House-Gründers, steht wegen der mutmaßlichen Entführung ihrer eigenen Kinder vor Gericht. Ein Fall, der exemplarisch zeigt, wie weit Eltern gehen, wenn das deutsche Rechtssystem versagt und internationale Behörden sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben.
Wenn Mütter zu Verbrecherinnen werden müssen
Die Geschichte liest sich wie ein Albtraum moderner Familienpolitik: Eine Mutter verliert ihre Kinder an den Ex-Mann, der sie nach einem Wochenendbesuch einfach behält. Das deutsche Oberlandesgericht spricht ihr zwar das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu, doch die dänischen Behörden pfeifen auf deutsche Gerichtsbeschlüsse. Was bleibt einer verzweifelten Mutter da noch übrig?
Christina Block wählte offenbar den Weg der Selbstjustiz. In der Silvesternacht 2023/24 sollen israelische Sicherheitskräfte ihre Kinder aus Dänemark geholt haben - mit Methoden, die man eher aus Actionfilmen kennt: Klebeband über dem Mund, gefesselte Hände, nächtliche Flucht im Wohnmobil. Die Staatsanwaltschaft nennt es Entführung. Verzweifelte Eltern würden es vielleicht Rettung nennen.
Tränendrüse und Schuldzuweisungen im Gerichtssaal
Besonders perfide wird es, wenn Block vor Gericht berichtet, ihre Mutter sei vor Kummer gestorben, nachdem die Großeltern ihre Enkel nicht mehr sehen durften. "Trägt Herr Hensel eine Mitschuld am Tod ihrer Mutter?", fragt der Anwalt des Ex-Mannes süffisant. "Ja", haucht die Angeklagte. Ein emotionaler Tiefschlag, der zeigt, wie sehr dieser Fall längst zur persönlichen Schlammschlacht verkommen ist.
Der Prozess offenbart dabei ein grundsätzliches Problem unserer Zeit: Während sich Gerichte in endlosen Verfahren verlieren und internationale Abkommen im Ernstfall das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen, bleiben Kinder die Leidtragenden. Dass eine Mutter zu solch drastischen Mitteln greift, wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand unserer Rechtssysteme.
Die Grenzen der Rechtsstaatlichkeit
Was lernen wir aus diesem Fall? Erstens: Deutsche Gerichtsbeschlüsse sind im Ausland oft nicht mehr wert als ein Stück bedrucktes Papier. Zweitens: Die vielgepriesene europäische Zusammenarbeit funktioniert bestenfalls bei Kleinigkeiten, versagt aber bei wirklich wichtigen Fragen wie dem Kindeswohl. Und drittens: Wenn der Rechtsstaat versagt, suchen sich Menschen andere Wege - ob legal oder nicht.
Die Ironie der Geschichte: Nach der spektakulären "Befreiungsaktion" wurden die Kinder nach nur vier Tagen wieder zu ihrem Vater nach Dänemark gebracht. All das Drama, all die Verzweiflung - für nichts. Ein Lehrstück darüber, wie hilflos selbst vermögende Unternehmerinnen sind, wenn es um ihre elementarsten Rechte als Mutter geht.
Ein System, das Verzweiflung produziert
Der Fall Block ist symptomatisch für eine Gesellschaft, die sich in bürokratischen Prozessen verliert und dabei das Wesentliche aus den Augen verliert: das Wohl der Kinder. Während Anwälte sich rhetorische Gefechte liefern und Richter über Formalitäten streiten, wachsen zwei Kinder in einem zerrütteten Umfeld auf, werden zu Spielbällen ihrer Eltern und zum Kollateralschaden eines gescheiterten Systems.
Dass eine Frau aus bestem Hause, mit allen finanziellen Mitteln ausgestattet, zu solch drastischen Maßnahmen greift, sollte uns zu denken geben. Wenn selbst sie keinen legalen Weg findet, ihre Kinder zu sehen - wie ergeht es dann erst normalen Bürgern in ähnlichen Situationen?
Der Prozess wird weitergehen, weitere peinliche Details werden ans Licht kommen, und am Ende wird es Verlierer auf allen Seiten geben. Vor allem aber zwei Kinder, die in diesem erbitterten Kampf ihrer Eltern ihre Unschuld verloren haben. Ein trauriges Zeugnis für den Zustand unserer modernen Gesellschaft, in der Rechtsansprüche wichtiger geworden sind als Menschlichkeit.
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