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28.09.2025
19:04 Uhr

Justizposse um Air-France-Absturz: Wenn 228 Tote nicht genug sind

Die französische Justiz scheint ihre eigene Logik entwickelt zu haben. Mehr als zwei Jahre nachdem Air France und Airbus vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen wurden, beginnt am Montag in Paris der Berufungsprozess zum verheerenden Flugzeugabsturz von 2009. Das Pikante daran: Die Staatsanwaltschaft selbst hatte den Freispruch damals unterstützt – und geht nun trotzdem in Berufung. Ein Schelm, wer dabei an politischen Druck denkt.

Eine Tragödie mit 228 Opfern

In der Nacht zum 1. Juni 2009 verschwand Flug AF447 von Rio de Janeiro nach Paris spurlos über dem Atlantik. Alle 228 Menschen an Bord kamen ums Leben, darunter 28 Deutsche. Die Maschine vom Typ Airbus A330 stürzte nach einer fatalen Verkettung technischer Probleme und menschlicher Fehler ins Meer. Die Blackbox wurde erst zwei Jahre später aus 4000 Metern Tiefe geborgen.

Was folgte, war ein jahrelanges juristisches Tauziehen. Im April 2023 sprach ein Pariser Gericht sowohl Air France als auch Airbus frei. Die Begründung der Richterin klang wie blanker Hohn für die Hinterbliebenen: Ja, es seien "Fehler" begangen worden, aber ein "direkter Kausalzusammenhang mit dem Absturz" sei nicht belegbar. Als ob bei einem Flugzeugabsturz jemals nur eine einzige Ursache verantwortlich wäre.

Staatsanwaltschaft mit gespaltener Zunge

Besonders befremdlich wirkt das Verhalten der Staatsanwaltschaft. Erst unterstützte sie den Freispruch, nur um dann überraschend in Berufung zu gehen. Man fragt sich unweigerlich: Welche Kräfte haben hier im Hintergrund gewirkt? Ging es um öffentlichen Druck? Um politische Interessen? Oder schlicht um die Erkenntnis, dass man sich beim ersten Mal geirrt hatte?

Die Hinterbliebenen der Opfer kämpfen seit über 15 Jahren um Gerechtigkeit. Sie werfen den Unternehmen vor, aus Kostengründen notwendige Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigt zu haben. Die defekten Geschwindigkeitssensoren, die zum Absturz beitrugen, seien Air France bereits bekannt gewesen. Trotzdem habe man nicht gehandelt.

Ein System, das versagt

Der Fall wirft ein grelles Licht auf die Verflechtungen zwischen Großkonzernen und Justiz. Während kleine Unternehmen bei jedem Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften drakonische Strafen fürchten müssen, scheinen Konzerne wie Air France und Airbus über eine Art Narrenfreiheit zu verfügen. 228 Tote – und niemand soll verantwortlich sein?

Diese Entwicklung passt ins Bild einer Zeit, in der Verantwortung systematisch verwässert wird. Ob bei Bankenskandalen, Dieselgate oder eben Flugzeugabstürzen – die Großen kommen davon, während der kleine Mann für jeden Fehler büßen muss. Ein Handwerker, der fahrlässig einen Unfall verursacht, landet vor Gericht. Ein Konzern, der möglicherweise 228 Menschen auf dem Gewissen hat, wird freigesprochen.

Was bleibt, ist Bitterkeit

Der Berufungsprozess bietet nun eine zweite Chance für Gerechtigkeit. Doch die Erwartungen sind gedämpft. Zu oft haben wir erlebt, wie sich die Justiz vor der Macht des Geldes beugt. Zu oft wurden Opfer ein zweites Mal verhöhnt, wenn Täter mit milden Urteilen oder Freisprüchen davonkamen.

Für die Angehörigen der 228 Opfer geht der Kampf weiter. Sie wollen wissen, warum ihre Liebsten sterben mussten. Sie wollen, dass Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden. Und sie wollen verhindern, dass sich eine solche Tragödie wiederholt. Ob ihnen die französische Justiz dabei helfen wird, bleibt abzuwarten. Die bisherige Bilanz stimmt wenig optimistisch.

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