
Hunger-Katastrophe in Gaza: AFP-Journalisten droht der Hungertod während Israel weiter blockiert
Die französische Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) hat in einem verzweifelten Appell Israel aufgefordert, die sofortige Evakuierung ihrer freiberuflichen Journalisten aus dem Gazastreifen zu ermöglichen. Die Warnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die humanitäre Katastrophe in Gaza neue, erschreckende Ausmaße annimmt - Journalisten berichten, sie stünden kurz vor dem Verhungern.
Journalisten als letzte Zeugen einer Tragödie
Was sich derzeit in Gaza abspielt, spottet jeder Beschreibung. Während die internationale Gemeinschaft weitgehend tatenlos zusieht, kämpfen die letzten verbliebenen Journalisten nicht nur um die Wahrheit, sondern schlicht ums nackte Überleben. Die Gesellschaft der AFP-Journalisten warnte am Montag in einem dramatischen Statement: "Wir befürchten, jeden Moment von ihrem Tod zu erfahren, und es ist für uns unerträglich."
Besonders erschütternd ist der Fall des 30-jährigen Fotografen Bashar, der kürzlich in sozialen Medien mitteilte, sein Körper sei "dünn" geworden und er habe die Kraft zum Arbeiten verloren. Ein Journalist, der eigentlich die Welt informieren sollte, kämpft nun selbst gegen den Hungertod.
Systematische Blockade mit tödlichen Folgen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mindestens 101 Palästinenser sind seit Beginn des Krieges an Unterernährung gestorben, allein 15 davon - darunter vier Kinder - in den letzten 24 Stunden. Israel blockierte im März die gesamte humanitäre Hilfe für Gaza und lässt seit Mai nur noch begrenzte Lieferungen durch eine umstrittene, von Israel und den USA unterstützte Hilfsorganisation zu.
"Seit der Gründung von AFP im August 1944 haben wir Journalisten in Konflikten verloren, wir hatten verletzte und inhaftierte Kollegen unter uns, aber keiner von uns kann sich daran erinnern, jemals einen Kollegen verhungern gesehen zu haben."
Die Welt schaut weg - wieder einmal
Was hier geschieht, ist nicht nur eine humanitäre Katastrophe, sondern auch ein Angriff auf die Pressefreiheit selbst. Seit fast zwei Jahren verweigert Israel ausländischen Journalisten den Zugang zum Gazastreifen. Die palästinensischen Freelancer sind damit die letzten Augen und Ohren der Welt in diesem Konfliktgebiet.
Bushra Khalidi von Oxfam berichtete erschütternd von einer Kollegin, die am Samstag ohne Wasser zur Arbeit ging und nur eine einzige Falafel gegessen hatte, um durchzuhalten - und trotzdem zur Arbeit erschien. Diese Menschen zeigen einen Mut und eine Professionalität, die beschämt angesichts der Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft.
Mehr als tausend Tote bei der Nahrungssuche
Besonders perfide erscheint die Tatsache, dass israelische Streitkräfte nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros mehr als 1.000 Palästinenser getötet haben sollen, die auf der Suche nach Nahrungsmittelhilfe waren. Die meisten starben in der Nähe von Verteilungspunkten der umstrittenen GHF-Hilfsorganisation, die von den Vereinten Nationen und führenden Hilfsorganisationen boykottiert wird.
Al Jazeera-Generaldirektor Mostefa Souag forderte in einer Erklärung "sofortiges Handeln" internationaler Organisationen: "Wir schulden es den mutigen Journalisten in Gaza, ihre Stimmen zu verstärken und dem unerträglichen Leid ein Ende zu setzen, das sie durch erzwungenen Hunger und gezielte Tötungen durch israelische Besatzungstruppen erleiden."
Ein Weckruf, der nicht überhört werden darf
Die Situation in Gaza offenbart einmal mehr das Versagen der internationalen Politik. Während in Deutschland über Gendersprache und Klimaneutralität debattiert wird, verhungern Menschen vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Es ist höchste Zeit, dass die deutsche Bundesregierung ihre Prioritäten überdenkt und sich für echte humanitäre Hilfe einsetzt, statt sich in ideologischen Grabenkämpfen zu verlieren.
Die Journalisten in Gaza erfüllen unter unmenschlichen Bedingungen ihre Pflicht, die Wahrheit zu berichten. Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft ihre Pflicht erfüllt und diesem Leiden ein Ende bereitet. Jeder Tag des Zögerns kostet Menschenleben - und mit jedem verstorbenen Journalisten stirbt auch ein Stück Wahrheit über das, was in Gaza wirklich geschieht.
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