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08.09.2025
05:54 Uhr

Honig-Herkunft: Endlich Schluss mit der Verbrauchertäuschung?

Die Zeiten der nebulösen Herkunftsangaben beim Honig neigen sich dem Ende zu. Während Supermarktkunden bisher mit nichtssagenden Bezeichnungen wie „Mischung aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern" abgespeist wurden, soll ab Mitte 2026 endlich Klarheit herrschen. Eine neue EU-Richtlinie verpflichtet Hersteller künftig dazu, die genauen Ursprungsländer samt prozentualer Gewichtsanteile auf den Gläsern anzugeben.

Planet Erde als Herkunftsangabe – ein schlechter Scherz?

Die bisherige Kennzeichnungspraxis grenzte an Verbraucherverhöhnung. Wenn auf einem Honigglas steht „aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern", dann ist das ungefähr so aussagekräftig wie die Angabe „Herkunft: Planet Erde". Die Verbraucherorganisation Foodwatch brachte es treffend auf den Punkt: Solche Angaben seien allenfalls für Außerirdische von Interesse. Diese bewusste Intransparenz hatte System – und sie hatte einen Grund.

Während bei anderen Produkteigenschaften wie „zart-fließend" oder „cremig-streichzart" penibel auf präzise Beschreibungen geachtet wird, blieb die Herkunft bewusst im Dunkeln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Doch warum diese Geheimniskrämerei? Die Antwort liegt in den Importzahlen: Deutschland deckt gerade einmal 37 Prozent seines Honigbedarfs durch heimische Produktion. Der Rest kommt aus Ländern wie der Ukraine, Argentinien oder Mexiko.

Neue Regelung: Ein Fortschritt mit Schönheitsfehlern

Ab dem 14. Juni 2026 müssen Hersteller die Ursprungsländer in absteigender Reihenfolge ihres Anteils und mit dem jeweiligen Gewichtsanteil in Prozent angeben. Das klingt nach einem echten Fortschritt – und das ist es auch. Bundesernährungsminister Alois Rainer (CSU) spricht von der „Transparenz, die wir brauchen". Endlich können Verbraucher bewusste Kaufentscheidungen treffen und gezielt heimische Produkte unterstützen.

Doch die neue Regelung hat einen entscheidenden Haken: Die großzügige Übergangsfrist von 24 Monaten bedeutet, dass noch jahrelang Honig mit den alten, nichtssagenden Etiketten in den Regalen stehen wird. Produkte, die bis zum Stichtag nach den bisherigen Vorgaben gekennzeichnet wurden, dürfen weiterhin verkauft werden. Das ist ein typisches Beispiel dafür, wie die Interessen der Industrie über die der Verbraucher gestellt werden.

Honigpanscherei bleibt ein Problem

Die neue Kennzeichnungspflicht löst zudem nicht das grundlegende Problem der Honigqualität. Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann fordert zu Recht konsequente Kontrollen gegen „Honigpanscherei" mit Zuckersirup. Denn was nützt die genaueste Herkunftsangabe, wenn der vermeintliche Honig am Ende gar kein reiner Honig ist? Hier zeigt sich wieder einmal, dass die Politik nur halbherzig handelt, wenn es um Verbraucherschutz geht.

Importabhängigkeit als Achillesferse

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit einem Selbstversorgungsgrad von nur noch 37 Prozent ist Deutschland massiv von Honigimporten abhängig. Im vergangenen Jahr wurden 72.600 Tonnen importiert – Tendenz steigend. Diese Abhängigkeit macht uns verwundbar, nicht nur in Krisenzeiten. Wenn die Ukraine als wichtigstes Lieferland mit 22 Prozent der Importe aufgrund des andauernden Krieges ausfällt, könnte es eng werden.

Der Honig-Verband der Importeure und Abfüller versucht die Situation schönzureden: Schließlich produzierten immer Bienen den Honig – unabhängig von Landesgrenzen. Diese Argumentation ist so naiv wie gefährlich. Natürlich macht es einen Unterschied, ob der Honig aus einer intakten deutschen Kulturlandschaft stammt oder aus Regionen mit fragwürdigen Umwelt- und Produktionsstandards.

Ein Schritt in die richtige Richtung – aber es braucht mehr

Die neue Kennzeichnungspflicht ist zweifellos ein Fortschritt. Endlich können Verbraucher erkennen, woher ihr Honig wirklich stammt. Doch es bleibt bei einem zaghaften Schritt, wo ein mutiger Sprung nötig wäre. Warum gilt die Kennzeichnungspflicht nur für Honig? Foodwatch hat recht, wenn es eine verpflichtende Herkunftsangabe für die Hauptzutaten aller Lebensmittel fordert.

Die deutsche Politik muss endlich verstehen, dass Transparenz kein Luxus, sondern ein Grundrecht der Verbraucher ist. Wer im Supermarkt steht, hat das Recht zu wissen, was er kauft und woher es kommt. Das gilt für Honig genauso wie für alle anderen Lebensmittel. Die neue Regelung ist ein Anfang – aber bei weitem nicht das Ende der notwendigen Reformen im Verbraucherschutz.

„Mit der genauen Ursprungsangabe ist bei jedem Glas Honig klar, woher der Honig kommt. Das ist die Transparenz, die wir brauchen." - Bundesernährungsminister Alois Rainer

Bleibt zu hoffen, dass diese Worte nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben, sondern der Auftakt zu einer umfassenden Transparenzoffensive im Lebensmittelbereich sind. Die Verbraucher haben es verdient – und die heimischen Produzenten erst recht.

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