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02.10.2025
07:17 Uhr

Hochschulbürokratie wuchert weiter: Verwaltung wächst, Lehre stagniert

Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes offenbaren ein beunruhigendes Bild deutscher Hochschulpolitik: Während die Verwaltungsapparate an deutschen Universitäten und Hochschulen munter weiterwachsen, stagniert der wissenschaftliche Bereich nahezu vollständig. Ein Symptom einer fehlgeleiteten Bildungspolitik, die mehr auf bürokratische Wasserkopfbildung als auf exzellente Lehre und Forschung setzt.

Mit rund 805.700 Beschäftigten an deutschen Hochschulen und Hochschulkliniken zum Jahresende 2024 mag der Anstieg von 1,7 Prozent auf den ersten Blick moderat erscheinen. Doch der Teufel steckt im Detail: Der Zuwachs von 13.400 Personen konzentrierte sich fast ausschließlich auf den nicht-wissenschaftlichen Bereich. Verwaltung, Bibliothek, technischer Dienst und Pflegedienst legten um satte 3,5 Prozent zu und beschäftigen nun 379.500 Personen.

Wissenschaft auf dem Abstellgleis

Während die Bürokratie floriert, dümpelt der wissenschaftliche Bereich mit einem mickrigen Plus von 0,1 Prozent vor sich hin. Die 426.200 wissenschaftlich Beschäftigten müssen sich weiterhin um 2.864.100 Studierende kümmern – ein Betreuungsverhältnis von 1:6,7, das sich seit Jahren nicht verbessert. Man fragt sich unwillkürlich: Braucht es wirklich mehr Verwaltungspersonal, um die gleiche Anzahl von Professoren und Studierenden zu managen?

Besonders bitter: Nur 52.100 Professoren stehen an der Spitze des wissenschaftlichen Personals – ein Anstieg von gerade einmal 0,4 Prozent. Die eigentlichen Leistungsträger der Hochschulen, die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter, kommen auf 217.500 Personen mit einem marginalen Plus von 1,2 Prozent.

Prekäre Arbeitsverhältnisse als Normalzustand

Die Zahlen enthüllen auch die skandalöse Beschäftigungspolitik deutscher Hochschulen: Zwei Drittel des hauptberuflichen wissenschaftlichen Personals – sage und schreibe 186.500 Menschen – hangeln sich von einem befristeten Vertrag zum nächsten. Nur 34 Prozent genießen das Privileg einer unbefristeten Anstellung. Ein System, das junge Wissenschaftler in die Unsicherheit treibt und Spitzentalente ins Ausland vertreibt.

Noch grotesker wird das Bild bei den nebenberuflich Tätigen: 141.800 Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und wissenschaftliche Hilfskräfte – ein Drittel des gesamten wissenschaftlichen Personals – arbeiten ohne feste Anstellung. Sie sind die unsichtbaren Stützen eines Systems, das sich gerne mit Exzellenz schmückt, aber seine Leistungsträger wie Tagelöhner behandelt.

Symptom einer verfehlten Bildungspolitik

Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Fehlsteuerung. Während die Politik von Bildungsrepublik und Innovationsstandort schwadroniert, ersticken die Hochschulen in Bürokratie und Verwaltungsvorschriften. Jede neue EU-Richtlinie, jedes Gleichstellungsgesetz, jede Diversity-Initiative schafft neue Stellen – aber eben nicht dort, wo sie gebraucht werden: in Lehre und Forschung.

Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hätte die Chance, hier gegenzusteuern. Doch was plant sie? Ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur, das die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen mit Schulden belasten wird. Von einer grundlegenden Reform des Hochschulsystems, von einem Abbau der Verwaltungswasserkopfe, von besseren Arbeitsbedingungen für Wissenschaftler – kein Wort.

Zeit für einen Kurswechsel

Deutschland braucht keine weiteren Verwaltungsangestellten an seinen Hochschulen. Was wir brauchen, sind mehr Professoren, bessere Betreuungsverhältnisse und vor allem: unbefristete Stellen für exzellente Wissenschaftler. Die Hochschulen müssen wieder zu dem werden, was sie einmal waren: Orte der Bildung und Forschung, nicht Verwaltungsmonster.

Es ist höchste Zeit, dass die Politik diese Fehlentwicklung erkennt und gegensteuert. Sonst droht Deutschland im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe endgültig abgehängt zu werden. Während China und die USA massiv in ihre Universitäten investieren, verwalten wir uns zu Tode. Ein Trauerspiel, das symptomatisch für den Zustand unseres Landes ist.

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